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Lutherbibel

Gottlosigkeit und Gottes Gericht

1 Wünsche dir nicht viele Kinder, wenn sie dann missraten, und freue dich nicht über Söhne,

2 wenn sie dann gottlos werden; und freue dich nicht darüber, dass du viele Kinder hast, wenn sie nicht den Herrn fürchten.

3 Verlass dich nicht darauf, dass sie am Leben bleiben, und vertraue nicht auf ihre große Zahl. [In früher Trauer wirst du seufzen, und plötzlich wirst du ihr Ende erleben. ] Denn besser ein frommes Kind als tausend gottlose, und besser kinderlos sterben als gottlose Kinder haben.

4 Ein einziger kluger Mann kann einer Stadt zur Blüte verhelfen, aber wie zahlreich die Frevler auch sind, so wird ihre Stadt doch veröden.

5 Das hat mein Auge oft gesehen, und noch Schlimmeres hat mein Ohr gehört:

6 Feuer bricht aus in der Versammlung der Sünder, und über das ungehorsame Volk entbrannte Gottes Zorn.

7 Er verschonte die Giganten der Vorzeit nicht, die auf ihre Stärke vertrauten und abtrünnig wurden.

8 Er schonte auch die nicht, bei denen Lot als Fremdling lebte, sondern verdammte sie um ihres Übermuts willen.

9 Und er erbarmte sich nicht über das Volk, das er dem Untergang geweiht hatte, sondern trieb sie aus ihrem Lande um ihrer Sünde willen. [Dies alles tat er den hartherzigen Völkern an und ließ sich nicht von der großen Anzahl seiner Heiligen umstimmen. ]

10 So hat er auch die sechshunderttausend hinweggerafft, die sich in ihrer Hartherzigkeit zusammengerottet hatten. [Der Herr geißelte und erbarmte sich, er schlug und heilte. So bewahrte er sie ständig in Erbarmen und Zucht. ]

11 Und gäbe es auch nur einen einzigen Halsstarrigen, so wäre es ein Wunder, wenn er unbestraft bliebe. Erbarmen und Zorn sind bei ihm; er ist der Herr der Versöhnung und gießt auch Zorn aus.

12 So groß wie seine Barmherzigkeit ist auch seine Zurechtweisung; und er richtet jeden nach seinen Werken.

13 Der Sünder wird mit seinem Raub nicht entkommen, doch was der Fromme erhofft, wird nicht ausbleiben.

14 Jede Wohltat wird ihre Stätte finden, und jeder wird Lohn empfangen nach seinen Werken.

15 [Der Herr verstockte den Pharao, sodass der ihn nicht erkannte. So wurden Gottes Großtaten unter dem Himmel bekannt.

16 Der ganzen Schöpfung ist sein Erbarmen offenbar; sein Licht, aber auch die Finsternis teilte er Adam zu. ]

Warnung vor dem Zweifel an Gottes Gericht

17 Sage nicht: Der Herr sieht nicht nach mir; wer fragt nach mir im Himmel? In der Menge bemerkt er mich nicht; was bin ich angesichts der unermesslichen Schöpfung?

18 Denn siehe, der ganze Himmel, das Meer und die Erde erbeben, wenn er sie heimsucht; [die ganze Welt ist entstanden und entsteht nach seinem Willen. ]

19 Die Berge und die Grundfesten der Erde beben, wenn er sie ansieht.

20 Doch was er tun will, das sieht niemand, und wer könnte seine Wege ermessen?

21 Er ist wie ein Sturmwind, den kein Mensch sieht; die meisten seiner Taten geschehen im Verborgenen.

22 Die Werke der Gerechtigkeit, wer macht sie bekannt? Und wer bleibt bestehen? Fern ist der Bund [und die Prüfung für alle am Ende]. –

23 Solches meinen nur Leute, denen es an Verstand fehlt, und nur ein beschränkter Mensch denkt so Törichtes.

Leben, wie es Gott gefällt

24 Höre mir zu, mein Kind, lerne Weisheit und beherzige meine Worte!

25 Ich will dir eine zuverlässige Lehre geben und dich mit Sorgfalt unterrichten:

26 Als der Herr im Anfang seine Werke erschuf und von ihrem Ursprung an ihnen ihre Bestimmung gab,

27 da hat er für immer geordnet, was sie tun, und für alle Zeit, wie weit ihre Herrschaft reichen sollte, dass sie nicht müde noch matt werden noch ihren Dienst versäumen

28 und keins das andere behindern, sondern dass alle immer seinem Befehl gehorsam sein sollten.

29 Danach hat der Herr auf die Erde geblickt und sie mit seinen Gütern erfüllt;

30 mit lebendigen Wesen hat er sie bevölkert, die wieder zur Erde zurückkehren.

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