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Lutherbibel

Warnung vor Sünden

1 Mein Kind, hast du gesündigt? Tu es nicht wieder und bitte, dass dir die früheren Sünden vergeben werden.

2 Flieh vor der Sünde wie vor einer Schlange; denn wenn du ihr zu nahe kommst, beißt sie dich. Ihre Zähne sind wie die Zähne der Löwen; sie rauben den Menschen das Leben.

3 Wie ein zweischneidiges Schwert ist jede Übertretung des Gesetzes; für die Wunde, die es schlägt, gibt es keine Heilung.

4 Gewalt und Hochmut werden den Reichtum vernichten; so wird das Haus des Hoffärtigen zerstört.

5 Die Bitte aus dem Mund eines Bettlers kommt Gott zu Ohren, und sein Urteil folgt auf dem Fuße.

6 Wer Tadel hasst, der ist schon auf dem Weg des Sünders; und wer den Herrn fürchtet, der wird im Herzen umkehren.

7 Wer zu reden versteht, ist weithin bekannt, und ein Kluger merkt, wo er fehlgeht.

8 Wer sein Haus baut mit fremdem Hab und Gut, gleicht einem, der Steine für sein Grab sammelt.

9 Die Schar der Gottlosen ist wie Werg, das vom Feuer verzehrt wird.

10 Die Sünder gehen auf einem gepflasterten Weg, aber an seinem Ende ist der Abgrund der Hölle.

Weise und Narren

11 Wer das Gesetz hält, der beherrscht seine Gedanken, und Vollendung der Furcht des Herrn ist Weisheit.

12 Wer nicht klug ist, der lässt sich nicht erziehen; es gibt aber eine Klugheit, die viel Bitterkeit schafft.

13 Die Erkenntnis eines Weisen wächst wie eine Flut, und wie eine Quelle des Lebens ist sein Rat.

14 Das Innere des Narren ist wie ein Topf mit einem Sprung und kann keine Erkenntnis behalten.

15 Wenn ein Vernünftiger eine kluge Lehre hört, lobt er sie und fügt noch mehr hinzu; hört sie aber einer, der im Überfluss lebt, missfällt sie ihm, und er kehrt ihr den Rücken.

16 Die Rede des Narren drückt wie eine Last beim Gehen; aber wenn ein Verständiger redet, hört man gern zu.

17 In der Gemeinde bittet man den Einsichtigen zu reden; und seine Worte bedenkt man im Herzen.

18 Weisheit ist für den Narren wie ein verfallenes Haus; und die Erkenntnis des Unverständigen hält der Prüfung nicht stand.

19 Erziehung ist für den Narren wie eine Fessel an den Füßen und an der rechten Hand.

20 Ein Narr lacht überlaut; ein kluger Mann lächelt ein wenig.

21 Für den Einsichtigen ist Erziehung wie goldener Schmuck und wie Geschmeide am rechten Arm.

22 Ein Narr läuft einfach ins Haus; aber ein erfahrener Mann scheut sich davor.

23 Ein Narr schaut einfach zum Fenster hinein; aber ein Wohlerzogener bleibt draußen stehen.

24 Es ist ungezogen, an der Tür zu horchen; für den Vernünftigen wäre das eine große Schmach.

25 Die Fremden werden davon erzählen, die Einsichtigen aber halten ihre Worte im Zaum.

26 Die Narren tragen ihr Herz auf der Zunge, aber die Weisen haben ihren Mund im Herzen.

27 Wenn der Gottlose dem Satan flucht, so flucht er sich selbst.

28 Wer übel nachredet, befleckt seine eigene Seele, und in der Nachbarschaft wird er gehasst.

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