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Lutherbibel

Ehrt die Eltern

1 Ihr Kinder, gehorcht mir, eurem Vater, und lebt so, auf dass es euch wohlergehe.

2 Denn der Herr will, dass die Kinder den Vater ehren, und er bekräftigt die Weisung der Mutter an die Söhne.

3 Wer seinen Vater ehrt, macht damit Sünden gut,

4 und wer seine Mutter ehrt, der sammelt sich einen bleibenden Schatz.

5 Wer seinen Vater ehrt, der wird auch Freude an seinen Kindern haben; und wenn er betet, so wird er erhört.

6 Wer seinen Vater ehrt, der wird lange leben; und wer dem Herrn gehorsam ist, an dem hat seine Mutter Trost.

7 [Wer den Herrn fürchtet, der ehrt auch den Vater; ] er dient seinen Eltern, wie man Herrschern dient.

8 Ehre deinen Vater mit Wort und Tat, damit sein Segen über dich komme.

9 Denn der Segen des Vaters baut den Kindern Häuser, aber der Fluch der Mutter reißt die Grundmauern nieder.

10 Suche nicht Ehre auf Kosten deines Vaters, denn das ehrt dich nicht.

11 Denn den Vater ehren, bringt den Kindern Ehre, und die Mutter verachten, bringt ihnen Schande.

12 Mein Kind, nimm dich deines Vaters im Alter an und betrübe ihn ja nicht, solange er lebt;

13 und habe Nachsicht mit ihm, selbst wenn er kindisch wird, und verachte ihn nicht im Gefühl deiner Kraft.

14 Denn was du deinem Vater Gutes getan hast, das wird nicht mehr vergessen werden, sondern es wird deine Sünden aufwiegen.

15 Und in der Not wird an dich gedacht werden, und deine Sünden werden vergehen wie das Eis vor der Sonne.

16 Wer seinen Vater verlässt, der ist wie einer, der Gott lästert; und wer seine Mutter betrübt, der ist verflucht vom Herrn.

Von der Demut

17 Mein Kind, tu deine Arbeit in Demut; so wird ein aufrechter Mensch dich lieben.

18 Je höher du stehst, desto mehr demütige dich; so wirst du beim Herrn Gnade finden.

19 [Zahlreich sind die Großen und Berühmten, aber den Demütigen enthüllt er seine Geheimnisse. ]

20 Denn groß ist allein die Majestät des Herrn, und von den Demütigen wird er gepriesen.

21 Strebe nicht nach dem, was zu hoch ist für dich, und suche nicht nach dem, was deine Kraft übersteigt,

22 sondern was dir Gott befohlen hat, das habe im Sinn; denn es nützt dir gar nichts, wenn du nach Verborgenem schaust.

23 Mit dem, was dir nicht aufgetragen ist, gib dich nicht ab; denn dir ist schon mehr gezeigt, als Menschenverstand fassen kann;

24 ihre Überheblichkeit hat schon viele irregeleitet, und ihre Vermessenheit hat sie gestürzt.

Starrsinn und Vernunft

25 [Ohne Augen siehst du das Licht nicht; ohne Erkenntnis lehre nicht. ]

26 Ein starrköpfiger Mensch nimmt ein schlimmes Ende, und wer die Gefahr liebt, kommt darin um.

27 Ein starrköpfiger Mensch macht es sich selber schwer, und der Sünder häuft Sünde auf Sünde.

28 Gegen Hochmut ist kein Kraut gewachsen, die Pflanze des Unheils wurzelt ja in ihm.

29 Ein vernünftiger Mensch lernt Weisheitssprüche, und wer nach Weisheit strebt, hört aufmerksam zu.

30 Wie das Wasser ein brennendes Feuer löscht, so tilgt das Almosen die Sünden.

31 Der die Wohltaten vergilt, wird dereinst ihrer gedenken, und wer fällt, wird eine Stütze finden.

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