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Lutherbibel

1 Ein Armer, der in Unschuld wandelt, ist besser als ein Lügner, der doch ein Narr ist.

2 Wo man nicht mit Vernunft handelt, da geht es nicht gut zu; und wer hastig läuft, der tritt fehl.

3 Des Menschen Torheit führt ihn in die Irre, und doch tobt sein Herz wider den Herrn.

4 Reichtum macht viel Freunde; aber der Arme wird von seinem Freund verlassen.

5 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen redet, wird nicht entrinnen.

6 Viele schmeicheln dem Vornehmen; und wer Geschenke gibt, hat jeden zum Freund.

7 Den Armen hassen alle seine Brüder; wie viel mehr halten sich seine Freunde von ihm fern!

8 Wer Klugheit erwirbt, liebt sein Leben; und der Verständige findet Gutes.

9 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen redet, wird umkommen.

10 Dem Toren steht nicht an, gute Tage zu haben, viel weniger einem Knecht, zu herrschen über Fürsten.

11 Klugheit macht den Mann langsam zum Zorn, und es ist ihm eine Ehre, dass er Verfehlung übersehen kann.

12 Die Ungnade des Königs ist wie das Brüllen eines Löwen; aber seine Gnade ist wie Tau auf dem Grase.

13 Ein törichter Sohn ist seines Vaters Herzeleid, und eine zänkische Frau wie ein stetig tropfendes Dach.

14 Haus und Habe vererben die Eltern; aber eine verständige Frau kommt vom Herrn.

15 Faulheit macht schläfrig, und ein Lässiger wird Hunger leiden.

16 Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer aber auf seinen Weg nicht achtet, wird sterben.

17 Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem Herrn, und der wird ihm vergelten, was er Gutes getan hat.

18 Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist, aber lass dich nicht hinreißen, ihn zu töten.

19 Großer Grimm muss Strafe leiden; denn willst du ihm steuern, so wird er noch größer.

20 Höre auf Rat und nimm Zucht an, dass du hernach weise seist.

21 In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des Herrn.

22 Der Mensch wünscht sich Güte, und ein Armer ist besser als ein Lügner.

23 Die Furcht des Herrn führt zum Leben; man wird satt werden und sicher schlafen, von keinem Übel heimgesucht.

24 Der Faule steckt seine Hand in die Schüssel und bringt sie nicht wieder zum Munde.

25 Schlägt man den Spötter, so wird der Unverständige vernünftig; weist man den Verständigen zurecht, so gewinnt er an Einsicht.

26 Wer den Vater misshandelt und die Mutter verjagt, der ist ein schandbarer und verfluchter Sohn.

27 Lässt du ab, mein Sohn, auf Mahnung zu hören, so irrst du ab von vernünftiger Lehre.

28 Ein nichtswürdiger Zeuge spottet des Rechts, und der Frevler Mund verbreitet Unheil.

29 Den Spöttern sind Strafen bereitet und Schläge für den Rücken der Toren.

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