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Lutherbibel

1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen und wünsche nicht, bei ihnen zu sein;

2 denn ihr Herz trachtet nach Gewalt, und ihre Lippen raten zum Unglück.

3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten,

4 und durch ordentliches Haushalten werden die Kammern voll kostbarer, lieblicher Habe.

5 Ein weiser Mann ist stark und ein vernünftiger Mann voller Kraft;

6 denn mit Überlegung soll man Krieg führen, und wo viele Ratgeber sind, da ist der Sieg.

7 Weisheit ist dem Toren zu hoch; er darf seinen Mund im Tor nicht auftun.

8 Wer sich vornimmt, Böses zu tun, den nennt man einen Erzbösewicht.

9 Das Trachten des Toren ist Sünde, und der Spötter ist den Leuten ein Gräuel.

10 Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist.

11 Errette, die man zum Tode schleppt, und entzieh dich nicht denen, die zur Schlachtbank wanken.

12 Sprichst du: »Siehe, wir haben’s nicht gewusst!«, fürwahr, der die Herzen prüft, merkt es, und der auf deine Seele achthat, weiß es und vergilt dem Menschen nach seinem Tun.

13 Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist süß deinem Gaumen.

14 So ist Weisheit gut für deine Seele; wenn du sie findest, wird dir’s am Ende wohlgehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein.

15 Laure nicht als Frevler auf das Haus des Gerechten; zerstöre seine Ruhe nicht,

16 denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Frevler versinken im Unglück.

17 Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz sei nicht froh über sein Unglück;

18 der Herr könnte es sehen und Missfallen daran haben und seinen Zorn von ihm wenden.

19 Erzürne dich nicht über die Bösen und ereifre dich nicht über die Frevler;

20 denn der Böse hat nichts zu hoffen, und die Leuchte der Frevler wird verlöschen.

21 Mein Sohn, fürchte den Herrn und den König und menge dich nicht unter die Aufrührer;

22 denn plötzlich wird sie das Verderben treffen und unversehens von beiden her das Unheil kommen.

23 Auch dies sind Worte der Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut.

24 Wer zum Schuldigen spricht: »Du hast recht«, dem fluchen die Völker, und die Leute verwünschen ihn.

25 Die aber gerecht richten, denen geht es gut, und reicher Segen kommt auf sie.

26 Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss.

27 Richte erst draußen deine Arbeit aus und bearbeite deinen Acker; danach gründe dein Haus.

28 Sei nicht ein falscher Zeuge wider deinen Nächsten und betrüge nicht mit deinem Munde.

29 Sprich nicht: »Wie einer mir tut, so will ich ihm auch tun und einem jeglichen sein Tun vergelten. «

30 Ich ging am Acker des Faulen entlang und am Weinberg des Toren,

31 und siehe, lauter Nesseln waren darauf, und er stand voll Disteln, und die Mauer war eingefallen.

32 Als ich das sah, nahm ich’s zu Herzen, ich schaute und lernte daraus:

33 Noch ein wenig schlafen und ein wenig schlummern und ein wenig die Hände zusammentun, dass du ruhst,

34 so wird deine Armut kommen wie ein Räuber und dein Mangel wie ein gewappneter Mann.

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