Das Glaubensbekenntnis – egal ob katholisch, evangelisch oder freikirchlich
Dieser Text wird in vielen katholischen und evangelischen Gottesdiensten gemeinsam laut aufgesagt. Er ist das Bekenntnis der Christen, das ausdrückt, was genau sie glauben und worin ihre Hoffnung besteht. Er bringt die wesentlichen Aussagen des Christentums so auf den Punkt, dass die meisten Kirchen gesagt haben: Ja, genau, das ist unser Glaube.
Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (christliche/allgemeine) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Sowohl in den katholischen als auch in den evangelischen Gesangbüchern ist das Glaubensbekenntnis abgedruckt. Wenn du es nicht auswendig kannst, kannst du es auch von dort ablesen – oder hier per Handy über die Bibel TV-Website. Beachte dabei, ob du in einer evangelischen oder katholischen Kirche bist oder auch was du selbst bekennen möchtest.
Wenn du dich über den christlichen Glauben informieren möchtest, ist das Glaubensbekenntnis eine perfekte Zusammenfassung. Es sind übrigens im Laufe der christlichen Geschichte immer wieder Versuche gemacht worden, den Glauben in einem guten Text zusammenzufassen. Deshalb gibt es viele Glaubensbekenntnisse. Weitere bekannte Glaubensbekenntnisse sind das „Romanum“ oder das „Nizänum“ (auch: „Nicäno-Konstantinopolitanum“). Das bekannteste und gebräuchlichste ist das apostolische Glaubensbekenntnis, auch „Apostolikum“ genannt.
Wie ist das Glaubensbekenntnis entstanden?
Das apostolische Glaubensbekenntnis entstand in seiner heutigen Form wohl im fünften Jahrhundert im heutigen Frankreich. Es ist vermutlich eine Weiterentwicklung früherer Texte, zum Beispiel dem „Romanum“, das inhaltlich ähnlich, aber kürzer ist. Manche behaupteten, die Apostel, also die Freunde und Zeitgenossen von Jesus, hätten es selbst verfasst, deshalb auch der Name „apostolisches“ Glaubensbekenntnis. Die orthodoxe Kirche stellt dies ausdrücklich in Frage.
Auch Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., hielt die Erzählung, dass dieses Bekenntnis von den Aposteln selbst stamme, für eine Erfindung aus dem vierten Jahrhundert. Das sehen heute die meisten Theologen auch so. Das ändert nichts an seiner großen inhaltlichen Bedeutung. Besonders im letzten Jahrhundert wurde das apostolische Glaubensbekenntnis wichtiger, weil es auf ökumenischer Grundlage die Christen verbindet.
Der Text des Glaubensbekenntnisses
Der heute in den christlichen Kirchen verwendete deutsche Text wurde am 16. Dezember 1970 von der „Arbeitsgemeinschaft für liturgische Texte“ der Kirchen des deutschen Sprachgebietes festgelegt.
Achtung: Das Glaubensbekenntnis unterscheidet sich zwischen den evangelischen und der katholischen Kirche in einem Wort. Während die Katholiken bekennen, an die „heilige katholische Kirche“ zu glauben, sprechen Evangelische von der „heiligen christlichen Kirche“. Zwar heißt katholisch „allumfassend“, gleichzeitig ist es aber zum Namen der römisch-katholischen Kirche geworden.
Diese sieht sich als die rechtmäßige Kirche aus der apostolischen Tradition. Natürlich sehen sich aber die evangelischen Kirchen als gleichberechtigt. Sie betrachten alle christlichen Kirchen organisationsübergreifend zusammen als die „heilige christliche Kirche“, die alle Gläubigen umfasst. Die Christen konnten sich also auf ein Glaubensbekenntnis einigen, aber nicht auf einen gemeinsamen Kirchenbegriff.