Gebetswoche für die Einheit der Christen

Gebetswoche für die Einheit der Christen 2025

Jedes Jahr im Januar vereinen zwei besondere Gebetswochen Christen weltweit: die Allianzgebetswoche der Evangelischen Allianz und die Gebetswoche für die Einheit der Christen, organisiert von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)

Termin: 18. bis 25. Januar 2025
Motto: Glaubst du das?

Themen und Ablauf der Gebetswoche für die Einheit der Christen 2025

Die Materialien der Gebetswoche 2025 wurden von den Brüdern und Schwestern der Klostergemeinschaft Bose in Norditalien vorbereitet. Die Woche steht unter dem Thema:

Glaubst du das?

Übersicht der einzelnen Tagesthemen

Tag 1: Das Vatersein und die Fürsorge Gottes, der das Universum regiert

Tag 2: Die Schöpfung als Gottes Werk

Tag 3: Die Menschwerdung des Sohnes

Tag 4: Das Ostergeheimnis: Leiden, Tod und Auferstehung Jesu

Tag 5: Der Heilige Geist, der Leben und Freude schenkt

Tag 6: Die Kirche: Gemeinschaft der Gläubigen

Tag 7: Die Taufe auf den Tod und die Auferstehung des Herrn

Tag 8: Warten auf das Reich Gottes und das Leben der kommenden Welt

Was ist die Gebetswoche für die Einheit der Christen

Jesus selbst hat schon dafür gebetet, dass die Menschen an der Liebe und Einheit der Christen untereinander erkennen, dass sie seine Jünger sind (Joh 13,34-35). Diese Einheit ist manchmal nur schwer zu erkennen. 

Deswegen schließen wir uns diesem Gebet von Jesus an und beten alle zusammen dafür. Einheit ist immer ein Geschenk von Gott, das wir erbeten können. Und da und dort erleben wir heute schon diese Einheit: Konfessionen, die jahrelang erst gegeneinander, dann unabhängig voneinander unterwegs waren, treten heute zusammen für Christus ein.

Geschichte der Gebetswoche für die Einheit der Christen

Es war der Amerikaner Paul Francis Wattson (1863-1940), der die Gebetswoche zur Einheit der Christen ins Leben rief. Der Pfarrerssohn gehörte ursprünglich der Episkopalkirche an. Er gründete in New York die anglikanische Ordensgemeinschaft „Congregatio Fratrum Adunationis Tertii Regularis Ordinis S. Francisci“, die sich an die Ordensregel der Franzisaker hielt. Später schloss er sich mit anderen aus seinem Orden der römisch-katholischen Kirche an und wurde Priester. Über die Jahre entwickelte die Gemeinschaft große Missionstätigkeit in Brasilien, Jamaika und anderen Orten.

Wer organisiert sie

Die Woche des Gebets für die Einheit der Christen findet jedes Jahr vom 18. bis 25. Januar statt. Die Organisation liegt in den Händen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), wobei die römisch-katholische Kirche seit der Amtszeit von Papst Pius X. (1903–1914) diese Gebetswoche unterstützt. Im Jahr 1916 dehnte Papst Benedikt XV. (1914–1922) das Gebet um Einheit durch ein Apostolisches Schreiben auf die gesamte katholische Kirche aus. Bis heute wird die Gebetswoche von den Päpsten positiv hervorgehoben. Die inhaltliche Vorbereitung und Durchführung erfolgen in Zusammenarbeit zwischen der „Kommission für Glauben und Kirchenverfassung“ des ÖRK und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Gemeinsam erstellen sie Arbeitspapiere und formulieren ein zentrales Motto für die Gebetswoche.

In Deutschland übernimmt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) die Durchführung.


Die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2024

Das Leitmotiv der Gebetswoche lautete: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben und deinen Nächsten wie dich selbst“ (Lk 10,27) und griff das Gleichnis vom barmherzigen Samariter aus dem Lukasevangelium auf. Es unterstrich die zentrale Rolle der Nächstenliebe.

Die Inhalte und Materialien für die Gebetswoche wurden von einer ökumenischen Gruppe aus Burkina Faso in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft Chemin Neuf entwickelt. Unterstützung erhielten sie dabei vom Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen.

Veranstaltungen und Gottesdienste

Weltweit vereinten sich Christen unterschiedlicher Konfessionen im Gebet für die Einheit. Ein bedeutender ökumenischer Gottesdienst fand am 21. Januar 2024 in der Nürnberger Rumänisch-Orthodoxen Metropolie statt und wurde live auf YouTube übertragen. Darüber hinaus wurden in zahlreichen Städten und Gemeinden lokale ökumenische Gottesdienste organisiert

Ziele und Bedeutung

Die Gebetswoche verfolgte das Ziel, die Einheit der Christen verschiedener Konfessionen zu fördern und zu stärken. Dabei wurde der Aufbau von Brücken zwischen den christlichen Gemeinschaften sowie der ökumenische Dialog besonders hervorgehoben. Gleichzeitig erinnerte die Veranstaltung daran, dass ökumenische Bestrebungen ohne die Mitwirkung des Heiligen Geistes nicht erfolgreich sein können.

Die Gebetswoche 2024 hatte angesichts globaler Herausforderungen eine besondere Relevanz und betonte die Bedeutung von Solidarität, Dialog und Nächstenliebe in einer schwierigen Zeit.

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