So schreibst Du eine Kondolenzkarte zur Beerdigung in einem Todesfall
Ist ein Verwandter, Bekannter oder ehemaliger Kollege gestorben und Du überlegst, was Du an die Hinterbliebenen auf die Trauerkarte schreiben sollst? Hier ein Beispieltext als Vorlage, den Du leicht auf Deine Bedürfnisse anpassen kannst. Zusätzlich findest Du hier ein paar gute Hinweise, Tipps und hilfreiche Erfahrungswerte, damit Du den richtigen Ton triffst. Falls die Hinterbliebenen oder Du an Gott glauben, kannst Du ihnen auch die besondere christliche Hoffnung und extra Trost weitergeben.
Die kürzeste Form eines Beileidstextes
Der Tod ist ein einschneidendes und trauriges Ereignis. Das macht es schwierig, die richtigen Worte für die Hinterbliebenen zu finden. Viele Trauernde und Hinterbliebene berichten, dass Ihnen die Geste an sich viel mehr hilft als viele Worte. Es tut gut, Zuspruch zu bekommen und zu wissen, dass man in der Trauer nicht allein ist. Deshalb ist oft ein kurzer, aber herzlich-persönlicher Beileids-Gruß per Handschrift schon die beste und hilfreichste Lösung.
Hier ein Beispieltext für Dich zum Verwenden:
– Liebe Familie Sowieso/Liebe…/Lieber…
oder
– Sehr geehrte/sehr geehrter …
mein/unser herzliches Beileid zum Verlust Ihres/Eures/Deines … Name, ich/wir denken an Dich/Euch/Ihnen und wünschen Dir/Ihnen/Euch viel Kraft und Trost,
Dein/Eure/Ihr …
In vier Schritten zu einem persönlichen Abschiedstext
Diese kurze Form lässt sich beliebig erweitern und noch persönlicher gestalten. Die folgenden Schritte helfen bei vielen persönlichen Grußkarten. Für die Trauerkarte wären sie:
Anrede
Die Anrede immer so persönlich, wie Euer Verhältnis ist:
– Liebe Familie Sowieso oder/Liebe… oder Lieber
oder
– Sehr geehrte/sehr geehrter
Anfang und Aufgreifen des Themas
Als Einstiegsatz eignet sich gut das Aufgreifen der traurigen Nachricht. Wenn die Hinterbliebenen Dich persönlich informiert haben, vielleicht per Trauerkarte, kann hier auch ein Danke dafür einfließen:
- traurig haben wir vom Tod von …. erfahren. (ggf: Danke für Eure/Deine/Ihre Trauerkarte und Einladung zur Beisetzung. Es ist mir ein Anliegen, dabei zu sein und mich von ihm (ihr zu verabschieden.)
Persönliche Wertschätzung, Würdigung, eine Erinnerung
Hattest Du einen persönlichen Bezug zu dem Verstorbenen, etwas, das Du hier gerne aufgreifen möchtest? An dieser Stelle ist ein guter Platz, sie persönlicher zu gestalten:
- Herbert war wirklich ein ganz besonderer Nachbar. Seine Hilfsbereitschaft, seine fröhliche Art und seine nette Erinnerung, wenn ich die reifen Tomaten vergessen habe, werden mir fehlen.
Christlicher Bezug: Ein Christ stirbt nie, sondern wartet nur auf das Wiedersehen
Für Christen ist der Tod nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas Wunderbarem. So schön diese Hoffnung ist, ändert das im ersten Moment nichts daran, dass die Hinterbliebenen zuerst einmal einen lieben Menschen verloren haben. Deshalb geht es auch hier zuerst um Trauer.
Gleichzeitig kann es hilfreich sein, den Blick über den Tod hinaus zu heben. Wichtig ist, dass dies nicht belehrend oder unpassend rüberkommt. Vermutlich lässt sich auch aus der Traueranzeige der Hinterbliebenen oder der Einladung zur Beerdigung ablesen, wie sehr der Vorausgegangene und wie sehr die Hinterbliebenen aus der Auferstehungshoffnung leben.
Und auch unabhängig davon kann das Wünschen von Gottes Segen im persönlichen Gruß auf der Karte ein Trost auch dann sein, wenn die Hinterbliebenen selbst noch nicht so intensiv mit Jesus leben. Für viele weitet sich gerade dann, wenn die Endlichkeit des Lebens klar vor Augen steht, der Blick für das Ewige. Mancher hat darüber auch neu zu Gott gefunden und dort einen Trost entdeckt, den er bisher noch nicht kannte.
- In all der Traurigkeit, dass er nicht mehr bei uns ist, gibt uns die Gewissheit des Wiedersehens eines Tages in Gottes Herrlichkeit Trost. Herbert darf jetzt bei Gott das Schöne sehen und erleben, an das er sein ganzes Leben geglaubt hat.
- Wir beten für Euch als Familie in dieser schwierigen Zeit und wünschen Euch das Erleben von Gottes Trost und Hoffnung.
Persönlicher Schluss und Ausspruch des persönlichen Beileids
Die entscheidende Passage ist der Ausdruck des persönlichen Beileids. Dies kann gut im Abschlussgruß geschehen:
– Ich/Wir wünschen Dir/Euch/Ihnen viel Kraft in diesen Wochen.
– Mein/Unser herzliches Beileid,
– Dein/Eure/Ihre ***eigener Name***
Wichtige Hinweise und Erfahrungswerte
- – Weil besonders beim Thema Tod viel Unsicherheit im Spiel ist, haben sich hier ein paar standardisierte Umgangsformen etabliert, die allen helfen. Das betrifft auch das Aussehen von Kondolenzkarten. Diese speziellen Trauerkarten gibt es in vielen Gestaltungsformen zu kaufen. Häufig haben sie einen dicken, schwarzen Trauerrand. Je klassischer das Design, desto weniger kann man dabei falsch machen.
- – Bei zu speziellen Designs ist es wie immer Geschmackssache. Du kannst den Geschmack der Hinterbliebenen treffen und sie damit besonders erfreuen – oder eben auch nicht. Das gleiche gilt für in die Karte eingedruckten Text, der über das übliche „In stiller Trauer“ oder „in stiller Anteilnahme“ etc. hinausgeht.
- – Gerade weil die typischen Trauerkarten alle sehr schwarz und eher traurig aussehen, kann es für manche Hinterbliebenen auch sehr schön sein, eine eher „helle“ Karte in der dunklen Zeit zu erhalten. Also zum Beispiel ohne schwarzen Rand, mit einem schönen stimmungsvollen Naturbild wie einer schönen bunten Wiese oder einem Sonnenuntergang.
- – Du kannst auch eine neutrale Karte nehmen, am besten aus dickem, wertigem Karton mit einem passenden Umschlag. Damit liegst Du nie verkehrt und Deine persönlichen Worte kommen ohne alles Drumherum treffend an.
- – Was die trauernden Hinterbliebenen brauchen und was ihnen in der Trauer hilft, ist sehr unterschiedlich. Schon mancher gut gemeinte Ratschlag oder eine zu intensive Kontaktaufnahme wurden von den Trauernden als lästig oder gar übergriffig empfunden. Deshalb empfiehlt sich aufmerksame Zurückhaltung. Es kann auch ganz offen gefragt werden, ob und wie Du den Trauernden am besten helfen kannst. Vielen hilft einfach erstmal, etwas Ruhe zu haben, anderen hilft Gemeinschaft. Mit viel Fingerspitzengefühl lässt sich das herausfinden.
- – Was Du nicht schreiben solltest:
- „Jetzt muss er/sie nicht mehr leiden!”
- “Nun ist er/sie erlöst!”
- “Zum Glück war es ein schneller Tod!”
- “Er/Sie war ja auch schon alt.” etc.
- – Keine Erklärungen, warum es vielleicht gut ist, dass er nach langer Krankheit etc. endlich tot ist. Keine rationalen Ausführungen über den Tod. Die Hinterbliebenen sind in Trauer und emotional vom Verlust berührt. Sie brauchen emotionalen Beistand, keine Erklärungen.
- – Das Wichtigste ist, überhaupt zu schreiben. Selbst ein „Wir denken an Euch! Name“ kann eine gute Lösung sein. Nur Mut – und danke, dass Du jemandem eine Kondolenzkarte schreiben möchtest, damit gibst Du den Hinterbliebenen Trost!