Gottesdienst im Kino, in der Platte und in einem alten Gemäuer

„Kirche neu erleben“ auf Bibel TV stellt drei Projekte in Ostdeutschland vor.

Hamburg, 18.12.2014

Kirchen, die bis auf den letzten Platz gefüllt sind – die wird es an Heiligabend selbst in Orten geben, in denen sich an normalen Sonntagen nur wenige Menschen zu einem Gottesdienst zusammenfinden. Zu Weihnachten gehört ein Gottesdienstbesuch dazu. Das ist für viele Tradition in Deutschland. Doch der Heiligabend kann über den Trend nicht hinwegtäuschen, dass der Kirchenbesuch seit Jahren kontinuierlich sinkt.

Besonders gering ist das Interesse am christlichen Glauben in vielen Regionen im Osten Deutschlands. Dem ehemaligen DDR-Regime war der Glaube stets ein Dorn im Auge. Dieses Erbe ist bis heute deutlich zu spüren. 

Wie kann Kirche in diesem Umfeld gelingen? Dieser Frage geht die Sendung „Kirche neu erleben“ nach. Sie wird am 23. Dezember um 18:25 Uhr auf Bibel TV ausgestrahlt in der Reihe „weltweit – am Leben dran“, dem TV-Magazin der Liebenzeller Mission. Im Internet ist sie unter www.liebenzell.tv abrufbar. Produziert wurde die Sendung von TV-BW Medienproduktionen (Pforzheim). 

Ein Kamerateam besuchte drei Projekte in Ostdeutschland, die allesamt Kirche in einer Form leben, die so gar nicht dem klassischen Bild entspricht. „Für unsere Gemeinde ist charakteristisch, dass wir ein unglaublich bunter Haufen sind. Es gibt kein Schema F. Wir haben von der Kinderärztin über den Hartz IV-Empfänger bis zum Schüler und Rentner alles dabei. Gestandene Christen ebenso wie Menschen, die den Glauben gerade entdecken“, sagt Dirk Farr, Pastor der Jungen Kirche Berlin im Ostberliner Bezirk Treptow. Die Gottesdienste feiert seine Gemeinde nicht in einem Kirchengebäude, sondern im Kino. Denn in Treptow würden sich die wenigsten Menschen eine Kirche von innen angucken. Die Schwelle, ins Kino zu gehen, ist deutlich niedriger, und so erlebt die Junge Kirche Berlin, wie die Gemeinde wächst. 

Nächste Station in der Sendung ist das Reitbahnviertel in Neubrandenburg, ein sozialer Brennpunkt in der drittgrößten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Hier engagieren sich Mitarbeiter der Liebenzeller Mission im Projekt „Oase“. Eine sozialmissionarische Arbeit in der Plattenbausiedlung zu beginnen und dort eine Gemeinde gründen zu wollen – das wurde häufig belächelt. „Mir wurde zum Beispiel gesagt, dass ich hier eher einen Club für Drogenabhängige und Alkoholiker aufmachen könnte als eine Kirche“, erzählt Nikolai Bolanz, der Pastor der Oase. Heute ist die Oase Heimat für viele Menschen geworden: Kinder, die sich sonst selbst überlassen sind, und Hilfe bei den Hausaufgaben bekommen. Menschen, die sich auf ein reichhaltiges und günstiges Frühstück und gute Gespräche freuen. Und Leute, die mehr über den Gott erfahren wollen, dessen Liebe die Mitarbeiter der Oase antreibt. 

Die letzte Station der Sendung ist das fast 200 Jahre alte „Haus Gottesfrieden“ in Bad Doberan an der Ostseeküste. Seit wenigen Jahren ist wieder viel Leben in dem alten Gemäuer. Menschen kommen in die Gemeinde, weil sie ihnen zu einem Zuhause geworden ist und weil sie wieder Lust auf Kirche haben – eben in einer ganz neuen Form. Pastor Christoph Scharf wünscht sich, dass der Name seines Hauses Programm ist und Menschen hier den Frieden Gottes spüren. 

Sendezeit:

Sa. 23.12.14, 18:25 Uhr „weltweit – am Leben dran: Kirche neu erleben“  

Weiterführende Links:

„Kirche neu erleben“ online abrufen:

www.liebenzell.tv