Wer ist Jesus von Nazareth oder Jesus Christus?
Wer ist Jesus? Ist er Gott, wie viele Christen glauben? Und wenn ja: Was bringt er mir für mein Leben?
Wer ist Jesus, gab es den Mensch Jesus von Nazareth?
Jesus soll vor 2000 Jahren gelebt haben. Vorwurf: Das ist so lange her, da könnte man sich in der Zwischenzeit viel ausgedacht haben. Fakt: Die Berichte über Jesus sind selbst fast 2000 Jahre alt. Als die Berichte verbreitet wurden, die heute in der Bibel stehen, haben die Menschen, die zur Zeit Jesu in Jerusalem alles mitbekommen haben, noch gelebt. Wenn etwas anderes als die Wahrheit aufgeschrieben worden wäre, wäre das sofort aufgeflogen.
Die biblischen Texte über Jesus im zweiten Teil der Bibel, im Neuen Testament, sind in den 20 bis 100 Jahren nach Jesu Tod entstanden und haben sich danach kaum verändert. Das bestätigt sich jedes Mal, wenn Forscher in den Höhlen am Toten Meer einen noch älteren Text ausgraben. Selbst wenn diese so alt sind, dass sie kurz nach Jesu Leben entstanden, gleichen sie dem, was heute noch in unseren Bibeln steht – es ist also sehr verlässlich überliefert.
Auch alte nichtchristliche Berichte erwähnen Jesus. So schrieb der Historiker Flavius Josephus 60 Jahre nach Jesu Tod, dass auch “Jakobus, ein Bruder des Jesus, der Christus genannt wurde“, hingerichtet wurde. Andere Geschichtsschreiber kritisieren kurz danach Christen in Rom aufgrund ihres Glaubens - also muss es sie gegeben haben.
Nach der Auferstehung von Jesus entstanden im ganzen Mittelmeerraum viele christliche Gemeinden. Schon 300 Jahre später, also heute vor 1700 Jahren, gab es in ganz Europa überall Christen. Die Menschen waren so begeistert von Jesus, dass sie Verfolgung und Bestrafung in Kauf nahmen, nur um Christ zu sein. Das tut man nicht einfach so, dafür muss es gute Gründe geben. Darüber berichten die Freunde von Jesus – ihre Texte sind in der Bibel gesammelt.
Was sagt die Bibel über Jesus?
Die Bibel besteht aus dem Alten Testament und Neuen Testament. Das Alte Testament umfasst etwa die ersten zwei Drittel der Bibel. Das Neue Testament beginnt mit der Geburt Jesu Christi. Bereits im Alten Testament wird an vielen Textstellen auf Jesus Christus hingewiesen und sein Kommen angekündigt. Wer also mehr über Jesus in der Bibel lesen möchte, beginnt im Neuen Testament ab dem Buch „Matthäus“.
Die Nachricht von Jesus ist für Christen die „gute Nachricht“, griechisch „Evangelium“. Wer wenig lesen möchte, der findet von „Markus“ das kürzeste Evangelium mit nur 16 Kapiteln. Wobei das Matthäus-Evangelium, das sehr detaillierte Lukas-Evangelium und das Johannes-Evangelium mit seiner eigenen Sicht unser Jesusbild entscheidend ergänzen.
Weil Gott weiß, dass es uns Menschen schwerfällt, an einen nicht direkt sichtbaren Gott zu glauben, wurde er sichtbarer Mensch. Dazu ließ er eine Jungfrau schwanger werden (Lukas 1,30-35). Die Weihnachtsgeschichte ist vielen bekannt. Im Alter von etwa 30 Jahren tritt Jesus öffentlich auf (Lukas 3,23). Er erklärt den Menschen drei Jahre lang, wie Gott ist und beantwortet uns ganz viele Fragen, alles nachzulesen in den Evangelien.
Jesus beruft Frauen und Männer, die mit ihm unterwegs sind und denen er das erfüllte Leben mit Gott zeigt (Matthäus 4, 25; die Berufung der 12 Jünger von Jesus: Lukas 6, 12-16, Markus 3, 13-19, Matthäus 10,2). Sie werden Zeugen davon, wie Jesus nicht nur predigt und Menschen hilft, sondern auch Wunder tut, das Leben von Menschen positiv verändert, Kranke heilt und sogar Tote zum Leben erweckt.
Nach seinem Tod geben diese Menschen das weiter, was sie von Jesus über Gott gelernt haben, so dass es heute über zwei Milliarden Christen auf der Welt gibt. Christen wurden erst später „Christen“ genannt, weil sie in der Nachfolge von Jesus Christus leben.
Überraschend für seine Freunde lässt sich Jesus Christus freiwillig am Kreuz hinrichten. Im Kontext der Bibel und auch des Alten Testaments wird sichtbar, dass er stellvertretend für die Schuld aller Menschen stirbt, auch für mich und Dich. Das ist heute schwierig zu verstehen, dazu weiter unten mehr.
Wer ist Jesus, hat er gelogen, war er ein Betrüger?
Die Aussagen von Jesus, seine Wunder und seine Wirkung sind extrem. Logisch lässt sich feststellen: Jesus war entweder ein riesengroßer Hochstapler oder wirklich Gottes Sohn. Was gegen die immer wieder vorgebrachte Schwindler-Theorie spricht: Welcher Lügner würde sich für eine ausgedachte Geschichte freiwillig auf schlimmste Weise foltern und hinrichten lassen würde? Und bei welchem Scharlatan wird das Leben belegbar schon hunderte Jahre vorher von Propheten angekündigt? Welcher Hochstapler begegnet danach vielen Menschen in Träumen, noch hunderte Jahre später, an anderen Ecken der Welt und hat 2000 Jahre nach seinem Leben über 2 Milliarden Nachfolger, von denen viele sagen, ihn täglich zu erleben? Was ist, wenn Jesus von Nazareth wirklich Gottes Sohn ist?
Wie sah Jesus aus, was bestimmt unser Jesus-Bild?
Traditionell kennen wir den Sohn Gottes dargestellt mit einem Frauengesicht-mit- Bart und Wella-Haaren. Die Augenpartie wird oft eher weiblich gemalt, vielleicht wollten die Künstler damit seine Güte ausdrücken. Darunter der obligatorische Bart. Blaue Augen und blondes wallendes Haar wird er nicht gehabt haben – die Menschen dort, wo seine Mutter herstammt, haben eher dunkle Augen und Haare. Wobei Gott als sein Vater sich aus dem gesamten Genpool der Menschheit bedienen konnte. Da in der Bibel nichts über sein Äußeres zu finden ist, haben wir keine Ahnung und gehen eher von einem „unauffälligen“ Äußeren aus. Lediglich von seinen Kleidern ist zu lesen, dass er ein Gewand aus einem Stück trug, das immerhin so wertvoll war, dass seine Mörder darum pokerten. (Joh 19, 23-24)
Was ist der Unterschied zwischen Gott und Jesus?
In der Bibel lesen wir zuerst nur von Gott, der einen Retter ankündigt, der im Neuen Testament dann als sein Sohn Jesus geboren wird (unter anderem in: Jesaja 9,5, und 53, Sacharja 9,9; Psalm 22,17-19). Jesus sagt, dass er ohne den Vater nichts tun kann (Johannes 5,19). Gott sagt über Jesus „Dies ist mein lieber Sohn, … den sollt ihr hören!“ (Matthäus 17,5)
Der christliche Gott ist ein drei-einiger Gott: die Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit oder im Fachbegriff „Trinität“ besteht aus den drei Gestaltformen Gott (Vater), seinem Sohn Jesus Christus und dem Heiligen Geist (Matthäus 28,19, 2. Korinther 13). Alle zusammen bilden in völliger Harmonie und Einheit den christlichen Gott. Damit besteht Gott selbst aus einer liebevollen Beziehung und er möchte uns in diese Beziehung mit hineinnehmen. Das ist so geheimnisvoll wie es sich anhört. Mehr dazu im Artikel über Dreifaltigkeit.
Wann ist Jesus geboren?
Unser Kalender beginnt mit Christi Geburt im Jahre 0. Also müsste Jesus von Nazareth im Jahre 0 am 25. Dezember geboren sein, schließlich feiern wir an Weihnachten bis heute seinen Geburtstag.
Nur hat die Kirche dieses Datum erst ein halbes Jahrtausend später festgelegt, was dann recht schwierig war. Die Weihnachtsgeschichte (Lukas 2,1-20) gibt uns zwei Hinweise: Zum einen soll Jesus unter dem König Herodes geboren worden sein. Der starb aber laut heutiger Forschung um 4 vor Christus. Zum anderen soll es vor seiner Geburt eine Volkszählung unter dem römische Stadthalter Quirinius gegeben haben, dessen Amtszeit heute aber erst ab 6 oder 7 Jahre nach Christus angesetzt wird.
Da es damals kaum schriftliche Aufzeichnungen gab, können wir an diese Angaben nicht unseren heutigen Standard anlegen. Theologen gehen meist von einer Geburt von Jesus 4-7 Jahre vor Christus aus. Was trotz der damals wenig vorhandenen schriftlichen Aufzeichnungen gut belegt ist, ist die Tatsache, dass es Jesus von Nazareth gegeben haben muss. Denn danach hat sich die Geschichte der Welt verändert.
Was ist die Botschaft von Jesus Christus?
„Höre auf, egoistisch und nur für Dich selbst zu leben! Gott hat dich geschaffen, gib dein Leben Gott, dann lebst du in deiner Erfüllung. Der, der Leben gemacht hat, weiß, wie es gelingt.“
Wie das geht, siehst du an Jesus, der es uns als Sohn Gottes vorgelebt hat, so dass wir es ihm nachmachen können. Jesus half anderen Menschen. Er redete in Liebe, aber auch in Klartext und ging Konfrontationen nicht aus dem Weg. Er war mutig und gleichzeitig sanftmütig, vergebend und liebevoll. Und er lebte in völliger Harmonie mit Gott und sich selbst.
Im ewigen Text der Bibel liest sich das so: „Kehre um und glaube an das Evangelium“ (Markus 1,15) und „Folge mir nach“.
Wie das Leben als Christ im Alltag läuft, dazu hat Jesus vieles ausführlich ganz direkt in der Predigt auf dem Berg erklärt, die du im Matthäusevangelium 5,1 –7,29 nachlesen kannst.
Was bedeutet Jesus für mich persönlich?
Wenn es einen Gott gibt, der alles erschaffen hat, auch Dich und mich, dann hat das eine enorme Bedeutung für unser Leben. Es gibt dann zwei Möglichkeiten: entweder ich lebe das erfüllte gute Leben, für das ich von dem, der mich erschaffen hat, gemacht worden bin. Oder ich lebe daran vorbei, das wäre eine Zielverfehlung, ein umsonst gelebtes Leben.
Seitdem sich Gott in Jesus auf der Erde zeigte und uns einlädt, ihm nachzuleben und mit ihm zu leben, haben sich Milliarden von Menschen für ein Leben mit Jesus entschieden. Der römische Soldat vor 1800 Jahren, der dafür aus der Armee geworfen wurde. Die Bauersfrau vor 1000 Jahren und der Kaufmann vor 500 Jahren, der dafür sein Vermögen spendete oder Christen heute irgendwo auf der Welt. Sie alle leben aus der Liebe und der Verbindung mit dem real existierenden Gott. Und seit damals erleben Menschen die Erfüllung in Jesus.
Christen sterben genauso wie andere Menschen., Christen erleiden genauso Schlimmes wie andere Menschen, auch sie werden in Kriegen grausam getötet, manchmal sogar aufgrund ihres Glaubens. Christliche Kinder sterben. Jesus hat uns nicht versprochen, dass er uns von jedem Schmerz befreit. Aber Jesus hat uns versprochen, in allem, was passiert, bei uns zu sein, uns zu lieben und mit uns hindurchzugehen. Und am Ende verspricht er den Menschen, die mit ihm unterwegs sind, in der vollkommenen Erfüllung bei ihm im Himmel leben zu dürfen (Matthäus 5,3-12, 28, 20, Johannes 3,16-21, 14,1-7). Dort, wo es kein Leid und keine Schmerzen mehr gibt. Diese Hoffnung ändert die Perspektive auf das Leben.
Es gibt belegte Geschichten aus dem Konzentrationslager, von Priestern oder anderen Christen, die tief mit Jesus verbunden sind und waren und dadurch mit einer anderen Kraft und Liebe durch dieses Elend gehen konnten. Sie habendabei sogar so viel Kraft und Liebe von Jesus bekommen, dass sie anderen Menschen davon reichlich abgeben konnten. Wo es Leid und Elend gibt, da ist auch die christliche Hoffnung nahe. Mit Jesus ändert sich alles – und mit Jesus geht das Leben am Ende immer gut aus. Wenn Dich solche Beispiele von anderen Menschen interessieren, findest Du sie bei Bibel TV.
Falls Du es direkt klären möchtest: Mit diesem Gebet oder einem ähnlichen Gebet kannst Du Jesus bitten, dass er sich Dir zeigt:
Jetzt hast Du einen langen Artikel über Jesus gelesen. Da wir als Autoren in unserem Leben Jesus als reale Wirklichkeit erleben, möchten wir Dir zum Schluss empfehlen, mit ihm direkt ins Gespräch zu kommen. Dazu kann Dir folgendes Gebet helfen. Bete es einfach und denke dabei an das Versprechen, dass Jesus in der Bibel gegeben hat: Wer mich sucht, von dem lasse ich mich finden (Matthäus 7,7-11).
Herr Jesus,
Du warst auf der Erde, damit wir an Dir sehen, wie Gott ist und wie unser Leben in der Freundschaft mit Dir gelingt. Ich bitte Dich jetzt, zeig dich mir, lass mich dich in ihrem Alltag erkennen. Zeig mir, wenn ich im Gottesdienst bin, wo ich persönlich gemeint bin, wo Du mich ansprechen möchtest. Und zeig mir beim Bibellesen, wo ich persönlich durch den Text der Bibel gemeint bin und wo du mich durch den Bibeltext persönlich ansprechen möchtest. Zeig mir in den kommenden Tagen mehr von Dir.
Mehr dazu im Artikel „Wie werde ich Christ“
Anmerkung zu den Belegen für diesen Text:
Die fundierte Grundlage für diese Erklärungen ist das, was viele Christen in ihrem persönlichen Leben mit Jesus erleben und das, was in der Bibel steht. Die Katholische Kirche mit dem Papst, die verschiedenen evangelischen Kirchen und die Freikirchen nutzen die gleiche Bibel, deren Antworten Du hier findest. Wer selbst nachlesen möchte, was wir sehr empfehlen, findet bei jeder Erklärung die entsprechenden Links direkt in eine Online-Bibel.