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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Natans Eingreifen: 12,1–15a

1 Darum schickte der HERR den Natan zu David; dieser ging zu David und sagte zu ihm: In einer Stadt lebten einst zwei Männer; der eine war reich, der andere arm.

2 Der Reiche besaß sehr viele Schafe und Rinder,

3 der Arme aber besaß nichts außer einem einzigen kleinen Lamm, das er gekauft hatte. Er zog es auf und es wurde bei ihm zusammen mit seinen Kindern groß. Es aß von seinem Stück Brot und es trank aus seinem Becher, in seinem Schoß lag es und war für ihn wie eine Tochter.

4 Da kam ein Besucher zu dem reichen Mann und er brachte es nicht über sich, eines von seinen Schafen oder Rindern zu nehmen, um es für den zuzubereiten, der zu ihm gekommen war. Darum nahm er dem Armen das Lamm weg und bereitete es für den Mann zu, der zu ihm gekommen war.

5 Da geriet David in heftigen Zorn über den Mann und sagte zu Natan: So wahr der HERR lebt: Der Mann, der das getan hat, verdient den Tod.

6 Das Lamm soll er vierfach ersetzen, weil er das getan und kein Mitleid gehabt hat.

7 Da sagte Natan zu David: Du selbst bist der Mann. So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König von Israel gesalbt und ich habe dich aus der Hand Sauls gerettet.

8 Ich habe dir das Haus deines Herrn und die Frauen deines Herrn in den Schoß gegeben und ich habe dir das Haus Israel und Juda gegeben, und wenn das zu wenig ist, gebe ich dir noch manches andere dazu.

9 Aber warum hast du das Wort des HERRN verachtet und etwas getan, was ihm missfällt? Du hast den Hetiter Urija mit dem Schwert erschlagen und hast dir seine Frau zur Frau genommen; durch das Schwert der Ammoniter hast du ihn umgebracht.

10 Darum soll jetzt das Schwert auf ewig nicht mehr von deinem Haus weichen; denn du hast mich verachtet und dir die Frau des Hetiters genommen, damit sie deine Frau werde.

11 So spricht der HERR: Ich werde dafür sorgen, dass sich aus deinem eigenen Haus das Unheil gegen dich erhebt, und ich werde dir vor deinen Augen deine Frauen wegnehmen und sie einem andern geben; er wird am hellen Tag bei deinen Frauen liegen.

12 Ja, du hast es heimlich getan, ich aber werde es vor ganz Israel und am hellen Tag tun.

13 Darauf sagte David zu Natan: Ich habe gegen den HERRN gesündigt. Natan antwortete David: Der HERR hat dir deine Sünde vergeben; du wirst nicht sterben.

14 Weil du aber durch diese Tat den HERRN verworfen hast, muss der Sohn, der dir geboren wird, sterben.

15 Dann ging Natan nach Hause. Tod des Kindes: 12,15b–25 Der HERR aber schlug das Kind, das die Frau des Urija dem David geboren hatte, und es wurde schwer krank.

16 David suchte Gott wegen des Knaben auf und fastete streng; und wenn er heimkam, legte er sich bei Nacht auf die bloße Erde.

17 Die Ältesten seines Hauses kamen zu ihm, um ihn dazu zu bewegen, von der Erde aufzustehen. Er aber wollte nicht und aß auch nicht mit ihnen.

18 Am siebten Tag aber starb das Kind. Davids Diener fürchteten sich, ihm mitzuteilen, dass das Kind tot war; denn sie sagten: Wir haben ihm zugeredet, als das Kind noch am Leben war; er aber hat nicht auf uns gehört. Wie können wir ihm jetzt sagen: Das Kind ist tot? Er würde ein Unheil anrichten.

19 David jedoch sah, dass seine Diener miteinander flüsterten, und merkte daran, dass das Kind tot war. Er fragte seine Diener: Ist das Kind tot? Sie antworteten: Ja, es ist tot.

20 Da erhob sich David von der Erde, wusch sich, salbte sich, wechselte seine Kleider, ging zum Haus des HERRN und warf sich nieder. Als er dann nach Hause zurückkehrte, verlangte er zu essen. Man setzte ihm etwas vor und er aß.

21 Da fragten ihn seine Diener: Was soll das bedeuten, was du getan hast? Als das Kind noch am Leben war, hast du seinetwegen gefastet und geweint. Nachdem aber das Kind tot ist, stehst du auf und isst.

22 Er antwortete: Als das Kind noch am Leben war, habe ich gefastet und geweint; denn ich dachte: Wer weiß, vielleicht ist der HERR mir gnädig und das Kind bleibt am Leben.

23 Jetzt aber, da es tot ist, warum soll ich da noch fasten? Kann ich es zurückholen? Ich werde einmal zu ihm gehen, aber es kommt nicht zu mir zurück.

24 Und David tröstete seine Frau Batseba; er ging zu ihr hinein und schlief mit ihr. Und sie gebar einen Sohn und er gab ihm den Namen Salomo. Der HERR liebte Salomo

25 und sandte den Propheten Natan, damit er ihm um des HERRN willen den Namen Jedidja, der vom HERRN Geliebte, gebe.

Eroberung der Hauptstadt der Ammoniter: 12,26–31

26 Joab überzog das Rabba der Ammoniter mit Krieg und er eroberte diese Königsstadt.

27 Darauf schickte Joab Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe gegen Rabba gekämpft und dabei auch die Wasserstadt eingenommen.

28 Darum versammle jetzt den Rest des Heeres, belagere die Stadt und nimm sie selbst ein, damit nicht ich sie einnehme und mein Name über ihr ausgerufen wird.

29 David sammelte also das ganze Heer, zog nach Rabba, kämpfte gegen die Stadt und nahm sie ein.

30 Dann nahm er ihrem König die Krone vom Haupt, deren Gewicht ein Talent Gold betrug und an der ein kostbarer Stein war; sie wurde nun Davids Krone. Und er schaffte eine sehr große Beute aus der Stadt fort.

31 Auch ihre Einwohner führte er fort und stellte sie an die Steinsägen, an die eisernen Spitzhacken und an die eisernen Äxte und ließ sie in den Ziegeleien arbeiten. So machte er es mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Nathans Gerichtswort und Davids Schuldbekenntnis

1 Und der Herr sandte Nathan zu David. Und er kam zu ihm und sagte zu ihm: Zwei Männer waren in einer Stadt, der eine reich und der andere arm.

2 Der Reiche hatte Schafe und Rinder in großer Menge.

3 Der Arme hatte aber nichts als nur ein einziges kleines Lamm[3]w. weibliches Lamm, das er gekauft hatte. Und er ernährte es[4]w. er hielt es am Leben, und es wurde groß bei ihm, zugleich mit seinen Kindern. Von seinem Bissen aß es, aus seinem Becher trank es, und in seinem Schoß schlief es. Es war ihm wie eine Tochter.

4 Da kam ein Besucher zu dem reichen Mann; dem aber tat es leid, {ein Tier} von seinen Schafen und von seinen Rindern zu nehmen, um es für den Wanderer zuzurichten, der zu ihm gekommen war. Da nahm er das Lamm[3]w. weibliches Lamm des armen Mannes und richtete es für den Mann zu, der zu ihm gekommen war.

5 Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sagte zu Nathan: So wahr der Herr lebt, der Mann, der das getan hat, ist ein Sohn des Todes.

6 Das Lamm[3]w. weibliches Lamm aber soll er vierfach erstatten, dafür, dass er diese Sache getan hat, und weil es ihm {um den Armen} nicht leid getan hat.

7 Da sagte Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls gerettet,

8 und ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben und die Frauen deines Herrn in deinen Schoß und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben. Und wenn es zu wenig war, so hätte ich dir noch dies und das hinzugefügt.

9 Warum hast du das Wort des Herrn verachtet, indem du tatest, was böse ist in seinen Augen? Uria, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen, und seine Frau hast du dir zur Frau genommen. Ihn selbst hast du ja umgebracht durch das Schwert der Söhne Ammon.

10 Nun denn, so soll das Schwert von deinem Haus auf ewig nicht weichen, dafür, dass du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters, genommen hast, deine Frau zu werden.

11 So spricht der Herr: Siehe, ich lasse aus deinem eigenen Haus Unglück über dich erstehen und nehme deine Frauen vor deinen Augen weg und gebe sie deinem Nächsten, dass er bei deinen Frauen liegt vor den Augen dieser Sonne!

12 Denn du, du hast es im Verborgenen getan; ich aber, ich werde dies tun vor ganz Israel und vor der Sonne!

13 Da sagte David zu Nathan: Ich habe gegen den Herrn gesündigt. Und Nathan sagte zu David: So hat auch der Herr deine Sünde hinweggetan[5]w. vorübergehen lassen, du wirst nicht sterben.

14 Nur weil du den Feinden des Herrn durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben hast, muss auch der Sohn, der dir geboren ist, sterben.

15 Und Nathan ging in sein Haus {zurück}. Und der Herr schlug das Kind, das Urias Frau dem David geboren hatte, und es wurde schwer krank.

Davids Bestrafung – Geburt Salomos

16 Und David suchte Gott um des Jungen willen. Und David fastete lange[1]w. fastete ein Fasten; d. h. auch: hielt ein absolutes Fasten. Und wenn er hineinkam, lag er die Nacht über auf der Erde.

17 Und die Ältesten seines Hauses machten sich zu ihm auf, um ihn von der Erde aufzurichten. Aber er wollte nicht und aß kein Brot mit ihnen.

18 Und es geschah am siebten Tag, da starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu berichten, dass das Kind tot sei, denn sie sagten {sich} : Siehe, als das Kind {noch} am Leben war, haben wir zu ihm geredet, und er hat nicht auf unsere Stimme gehört: Wie könnten wir {jetzt} zu ihm sagen: Das Kind ist tot? Er würde Unheil anrichten.

19 Und David sah, dass seine Knechte miteinander flüsterten. Da merkte David, dass das Kind tot war. Und David sagte zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Sie sagten: {Es ist} tot.

20 Da stand David von der Erde auf und wusch sich und salbte sich und wechselte seine Kleider und ging ins Haus des Herrn und warf sich {vor ihm} nieder. Dann kam er in sein Haus {zurück} und verlangte {zu essen} , und man setzte ihm Brot vor, und er aß.

21 Da sagten seine Knechte zu ihm: Was ist das für eine Sache, die du tust? Als das Kind lebte, hast du {seinet} wegen gefastet und geweint, sobald aber das Kind gestorben war, bist du aufgestanden und hast gegessen!

22 Da sagte er: Als das Kind noch lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich {mir} sagte: Wer weiß, {vielleicht} wird der Herr mir gnädig sein, und das Kind bleibt am Leben.

23 Jetzt aber, da es tot ist, wozu sollte ich denn fasten? Kann ich es {etwa} noch zurückbringen? Ich gehe {einmal} zu ihm, aber es wird nicht zu mir zurückkehren.

24 Und David tröstete seine Frau Batseba. Und er ging zu ihr ein und lag bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Salomo[2]hebr. schelomo; d. h. der Friedliche. Und der Herr liebte ihn.

25 Und er sandte durch den Propheten Nathan hin; und der gab ihm den Namen Jedidja[3]d. h. der Liebling Jahs wegen des Herrn.

Davids Sieg über die Ammoniter

26 Und Joab kämpfte gegen {die Stadt} Rabba der Söhne Ammon und nahm die Königsstadt ein.

27 Und Joab sandte Boten zu David und ließ {ihm} sagen: Ich habe gegen Rabba gekämpft und auch die Wasserstadt[4]d. i. der Stadtteil, der am Bach, dem heutigen Sel Amman, lag eingenommen.

28 Und nun sammle den Rest des {Kriegs} volkes und belagere die Stadt und nimm sie ein, damit nicht ich es bin, der die Stadt einnimmt, und {nicht} mein Name über ihr ausgerufen wird!

29 Da sammelte David alles {Kriegs} volk und zog nach Rabba, und er kämpfte gegen es und nahm es ein.

30 Und er nahm ihrem König die Krone von seinem Haupt[5]LXX: und nahm die Krone {des Gottes} Milkom von dessen Haupt; vgl. 1Kö11,5. Ihr Gewicht war ein Talent Gold, und ein kostbarer Stein {war an ihr}. Und sie kam auf das Haupt Davids. Und das Plündergut der Stadt brachte er in großer Menge hinaus.

31 Das Volk aber, das darin war, führte er heraus und stellte es an die Steinsäge, an die eisernen Pickel und an die eisernen Beile und ließ sie als Sklaven an den Ziegelformen arbeiten[6]T. ; Mas. T. : ließ sie durch die Ziegelformen gehen. Und so machte er es mit allen Städten der Söhne Ammon. Und David und das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurück.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

David muss sich selbst das Urteil sprechen

1 Deshalb sandte der Herr den Propheten Natan zu David. Natan ging zum König und sagte: »Ich muss dir einen Rechtsfall vortragen: Zwei Männer lebten in derselben Stadt. Der eine war reich, der andere arm.

2 Der Reiche besaß eine große Zahl von Schafen und Rindern.

3 Der Arme hatte nichts außer einem einzigen kleinen Lämmchen. Er hatte es gekauft und zog es zusammen mit seinen Kindern bei sich auf. Es aß von seinem Brot, trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß. Er hielt es wie eine Tochter.

4 Eines Tages bekam der reiche Mann Besuch. Er wollte keines von seinen eigenen Schafen oder Rindern für seinen Gast hergeben. Darum nahm er dem Armen das Lamm weg und setzte es seinem Gast vor. «

5 David brach in heftigen Zorn aus und rief: »So gewiss der Herr lebt: Der Mann, der das getan hat, muss sterben!

6 Und das Lamm muss er vierfach ersetzen – als Strafe dafür, dass er diese Untat begangen und kein Mitleid gehabt hat!«

7 » Du bist der Mann!«, sagte Natan zu David. »Und so spricht der Herr, der Gott Israels: ›Ich habe dich zum König über Israel gesalbt und dich vor den Nachstellungen Sauls gerettet.

8 Ich habe dir den ganzen Besitz deines Herrn gegeben, habe seine Frauen in deinen Schoß gelegt und dich zum König über Juda und Israel gemacht. Und wenn das noch zu wenig war, hätte ich dir noch dies und das geben können.

9 Warum hast du meine Gebote missachtet und getan, was mir missfällt? Du hast den Hetiter Urija auf dem Gewissen, durch das Schwert der Ammoniter hast du ihn umbringen lassen und dann hast du dir seine Frau genommen.

10 Genauso wird nun das Schwert sich in aller Zukunft in deiner Familie Opfer suchen, weil du mich missachtet und die Frau des Hetiters zu deiner Frau gemacht hast. ‹«

11 Und auch das sagte Natan noch: »So spricht der Herr: ›Aus deiner eigenen Familie lasse ich Unglück über dich kommen. Du wirst mit ansehen müssen, wie ich dir deine Frauen wegnehme und sie einem anderen gebe, der am helllichten Tag mit ihnen schlafen wird.

12 Was du heimlich getan hast, will ich im Licht des Tages geschehen lassen und ganz Israel wird es sehen. ‹«

David muss die Folgen tragen

13 David sagte zu Natan: »Ich bekenne mich schuldig vor dem Herrn !« Natan erwiderte: »Auch wenn der Herr über deine Schuld hinwegsieht und du nicht sterben musst –

14 der Sohn, den dir Batseba geboren hat, muss sterben, weil du mit deiner Untat den Herrn verhöhnt hast!«

15 Dann ging Natan nach Hause. Der Herr aber ließ das Kind, das Urijas Frau geboren hatte, schwer krank werden.

16 David flehte Gott an, es am Leben zu lassen. Er rührte kein Essen an und legte sich nachts zum Schlafen auf den nackten Boden.

17 Die vertrautesten unter seinen Hofleuten gingen zu ihm und wollten ihn aufheben und ins Bett bringen, aber er ließ es nicht zu und aß auch nicht mit ihnen.

18 Nach einer Woche starb das Kind. Keiner von Davids Dienern wagte ihm zu sagen, dass es tot war. »Schon als das Kind noch lebte, wollte er sich nicht trösten lassen«, sagten sie zueinander. »Wenn er nun erfährt, dass es gestorben ist, wird es für uns gefährlich!«

19 Als David merkte, dass seine Diener miteinander flüsterten, wurde ihm klar, was geschehen war. »Ist das Kind tot?«, fragte er. »Ja«, antworteten sie.

20 Da stand David vom Boden auf, wusch und salbte sich und zog frische Kleider an. Dann ging er ins Heiligtum und warf sich vor dem Herrn nieder. Wieder in seinen Palast zurückgekehrt, ließ er sich etwas zu essen bringen.

21 Seine Leute fragten ihn: »Wie sollen wir das verstehen? Als das Kind noch lebte, hast du geweint und gefastet, und nun, wo es gestorben ist, stehst du auf und isst!«

22 Doch David sagte: »Solange das Kind noch lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Vielleicht hat der Herr doch noch Erbarmen mit mir und lässt es am Leben.

23 Aber nun ist es tot; was soll ich mich da noch kasteien? Ich kann es ja doch nicht wieder zum Leben erwecken. Ich folge ihm einmal nach – aber zu mir kommt es nicht mehr zurück. «

24 Dann ging David zu Batseba, seiner Frau, und tröstete sie. Er schlief mit ihr und sie bekam wieder einen Sohn. David gab ihm den Namen Salomo. Der Herr wandte dem Kind seine Liebe zu.

25 Das ließ er David durch den Propheten Natan mitteilen. Der gab ihm den Namen Jedidja, weil der Herr es so gesagt hatte.

Die Unterwerfung der Ammoniter (1 Chr 20,1-3)

26 Joab setzte den Kampf gegen Rabba, die Hauptstadt der Ammoniter, fort und eroberte den unteren Stadtteil.

27 Dann schickte er Boten zu David und ließ ihm melden: »Ich habe zum Sturm auf Rabba angesetzt, die Unterstadt am Fluss ist bereits gefallen.

28 Komm nun mit dem Rest der wehrfähigen Männer Israels hierher und nimm selbst die Oberstadt ein, damit nicht ich als Eroberer der Stadt gelte!«

29 David bot alle Männer Israels auf, zog mit ihnen vor Rabba, griff die Stadt an und eroberte sie.

30 Dem ammonitischen Gott Milkom nahm er die Krone vom Haupt. Sie wog einen Zentner und bestand ganz aus Gold und Edelsteinen. David selbst wurde nun mit ihr gekrönt. Außerdem nahm er aus der Stadt reiche Beute mit.

31 Die Männer der Stadt führte er weg und ließ sie schwere Arbeiten verrichten – mit Steinsägen, mit eisernen Picken, eisernen Äxten und an den Ziegelformen. Ebenso verfuhr David mit den anderen Städten der Ammoniter und ihren Bewohnern. Dann kehrte er mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Nathans Strafrede und Davids Reue. Salomos Geburt

1 Und der Herr sandte Nathan zu David. Als der zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm.

2 Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder;

3 aber der Arme hatte nichts als ein einziges kleines Schäflein, das er gekauft hatte. Und er nährte es, dass es groß wurde bei ihm zugleich mit seinen Kindern. Es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt’s wie eine Tochter.

4 Als aber zu dem reichen Mann ein Gast kam, brachte er’s nicht über sich, von seinen Schafen und Rindern zu nehmen, um dem Gast etwas zuzurichten, der zu ihm gekommen war. Und er nahm das Schaf des armen Mannes und richtete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.

5 Da geriet David in großen Zorn über den Mann und sprach zu Nathan: So wahr der Herr lebt: Der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat!

6 Dazu soll er das Schaf vierfach bezahlen, weil er das getan und sein eigenes geschont hat.

7 Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über Israel und habe dich errettet aus der Hand Sauls

8 und habe dir deines Herrn Haus gegeben, dazu seine Frauen in deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazutun.

9 Warum hast du denn das Wort des Herrn verachtet, dass du getan hast, was ihm missfiel? Uria, den Hetiter, hast du erschlagen mit dem Schwert, seine Frau hast du dir zur Frau genommen, ihn aber hast du umgebracht durch das Schwert der Ammoniter.

10 Nun, so soll von deinem Hause das Schwert nimmermehr lassen, weil du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters, genommen hast, dass sie deine Frau sei.

11 So spricht der Herr: Siehe, ich will Unheil über dich kommen lassen aus deinem eigenen Hause und will deine Frauen nehmen vor deinen Augen und will sie deinem Nächsten geben, dass er bei deinen Frauen schlafen soll an der lichten Sonne.

12 Denn du hast’s heimlich getan, ich aber will dies tun vor ganz Israel und im Licht der Sonne.

13 Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den Herrn. Nathan sprach zu David: So hat auch der Herr deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben.

14 Aber weil du die Feinde des Herrn durch diese Sache zum Lästern gebracht hast, wird der Sohn, der dir geboren ist, des Todes sterben.

15 Und Nathan ging heim. Und der Herr schlug das Kind, das Urias Frau David geboren hatte, dass es todkrank wurde.

16 Und David suchte Gott um des Knäbleins willen und fastete, und wenn er heimkam, lag er über Nacht auf der Erde.

17 Da traten herzu die Ältesten seines Hauses und wollten ihn aufrichten von der Erde; er aber wollte nicht und aß auch nicht mit ihnen.

18 Am siebenten Tage aber starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu sagen, dass das Kind tot wäre; denn sie dachten: Siehe, als das Kind noch am Leben war, redeten wir mit ihm, und er hörte nicht auf uns; wie könnten wir ihm nun sagen: Das Kind ist tot! Er könnte ein Unheil anrichten.

19 Als aber David sah, dass seine Knechte miteinander flüsterten, merkte er, dass das Kind tot war, und sprach zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Sie sprachen: Ja.

20 Da stand David von der Erde auf und wusch sich und salbte sich und zog andere Kleider an und ging in das Haus des Herrn und betete an. Und als er wieder heimkam, ließ er sich Speise auftragen und aß.

21 Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was soll das, was du tust? Als das Kind lebte, hast du gefastet und geweint; nun es aber gestorben ist, stehst du auf und isst?

22 Er sprach: Als das Kind noch lebte, fastete ich und weinte; denn ich dachte: Wer weiß, ob mir der Herr nicht gnädig wird und das Kind am Leben bleibt.

23 Nun es aber tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm fahren; es kommt aber nicht wieder zu mir zurück.

24 Und als David seine Frau Batseba getröstet hatte, ging er zu ihr hinein und schlief bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, den nannte er Salomo. Und der Herr liebte ihn.

25 Und er tat ihn unter die Hand des Propheten Nathan; der nannte ihn Jedidja um des Herrn willen.

Die Eroberung der Hauptstadt der Ammoniter (vgl. 1. Chr 20,1-3)

26 So kämpfte nun Joab gegen Rabba, die Stadt der Ammoniter, und eroberte die Königsstadt

27 und sandte Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe gekämpft gegen Rabba und auch die Wasserstadt eingenommen.

28 So bring nun das übrige Kriegsvolk zusammen und belagere die Stadt und erobere sie, damit nicht ich sie erobere und mein Name über ihr ausgerufen werde.

29 So brachte David das ganze Kriegsvolk zusammen und zog hin und kämpfte gegen Rabba und eroberte es

30 und nahm seinem König die Krone vom Haupt; die war an Gewicht einen Zentner Gold schwer, und an ihr waren Edelsteine; und sie wurde David aufs Haupt gesetzt. Und er führte aus der Stadt viel Beute weg.

31 Aber das Volk darin führte er heraus und stellte sie als Fronarbeiter an die Sägen, die eisernen Pickel und an die eisernen Äxte und ließ sie an den Ziegelöfen arbeiten. So tat er mit allen Städten der Ammoniter. Danach kehrten David und das ganze Kriegsvolk nach Jerusalem zurück.

Videos zu 2. Samuel 12,18 (EÜ, ELB, GNB, LUT)