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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Abschaloms Aufstand: 15,1–12

1 Einige Zeit danach schaffte sich Abschalom einen Wagen und Pferde an sowie fünfzig Mann, die immer vor ihm herliefen.

2 Früh am Morgen stellte er sich neben den Weg zum Stadttor, und sooft jemand mit einer Streitsache zum König vor Gericht gehen wollte, sprach er ihn an und sagte: Aus welcher Stadt bist du? Wenn der dann antwortete: Dein Knecht ist aus einem der Stämme Israels!,

3 sagte Abschalom zu ihm: Was du sagst, ist ja gut und recht, aber beim König gibt es niemand, der dich anhört.

4 Und Abschalom fügte hinzu: Würde mich doch jemand zum Richter im Land machen, damit jeder, der einen Streit oder eine Rechtssache hat, zu mir kommt; ich würde ihm Recht verschaffen.

5 Ging dann einer auf ihn zu, um vor ihm niederzufallen, dann streckte er die Hand aus, hielt ihn fest und küsste ihn.

6 So machte es Abschalom bei allen Israeliten, die zum König vor Gericht gehen wollten, und so stahl er das Herz der Israeliten.

7 Nach vier Jahren sagte Abschalom zum König: Ich möchte nach Hebron gehen, um ein Gelübde zu erfüllen, das ich dem HERRN abgelegt habe.

8 Denn dein Knecht hat bei seinem Aufenthalt in Geschur in Aram das Gelübde gemacht: Wenn der HERR mich wirklich nach Jerusalem zurückkehren lässt, dann will ich für den HERRN einen Gottesdienst feiern.

9 Der König antwortete ihm: Geh in Frieden! Da brach Abschalom auf und ging nach Hebron.

10 Er schickte Boten an alle Stämme Israels und ließ ihnen sagen: Wenn ihr den Klang des Widderhorns hört, dann sollt ihr rufen: Abschalom ist König in Hebron.

11 Zweihundert Männer aus Jerusalem waren mit Abschalom gegangen; er hatte sie eingeladen und sie waren arglos mit ihm gezogen, ohne von der ganzen Sache etwas zu ahnen.

12 Als er seine Opfer darbrachte, ließ Abschalom auch den Giloniter Ahitofel, den Berater Davids, aus seiner Heimatstadt Gilo kommen. So wurde die Verschwörung immer größer und immer mehr Leute schlossen sich Abschalom an.

Davids Flucht vor seinem Sohn: 15,13–16,14

13 Als ein Bote kam und David meldete: Das Herz der Israeliten hat sich Abschalom zugewandt!,

14 sagte David zu allen seinen Dienern, die bei ihm in Jerusalem waren: Auf, wir müssen fliehen, denn für uns gibt es keine Rettung vor Abschalom. Beeilt euch mit dem Aufbruch, sonst kommt er und holt uns ein, bringt Unglück über uns und schlägt die Stadt mit scharfem Schwert.

15 Die Diener des Königs sagten zu ihm: Ganz wie der Herr und König sich entscheidet. Hier sind deine Knechte.

16 So zog der König fort und sein ganzes Haus folgte ihm. Nur die zehn Nebenfrauen ließ der König zurück; sie sollten das Haus bewachen.

17 Als der König mit den Leuten, die ihm folgten, fortzog, blieben sie beim letzten Haus stehen

18 und alle seine Diener zogen an ihm vorüber, dazu alle Kereter und Peleter und alle Gatiter, jene sechshundert Mann, die ihm aus Gat gefolgt waren; sie alle zogen vor dem König vorüber.

19 Da sagte der König zu Ittai aus Gat: Warum willst auch du mit uns gehen? Kehr um und bleib beim König! Denn du bist ein Ausländer und aus deiner Heimat verbannt.

20 Erst gestern bist du gekommen - und schon heute sollte ich dich aufjagen, um mit uns zu gehen? Ich gehe, wohin ich eben gehe. Du aber kehr um und bring deine Brüder in Liebe und Treue zurück!

21 Doch Ittai erwiderte dem König: So wahr der HERR lebt und so wahr mein Herr, der König, lebt: Nur an dem Ort, wo mein Herr, der König, ist, dort wird auch dein Diener sein, sei es um zu leben oder um zu sterben.

22 Da sagte David zu Ittai: Dann geh und zieh vorüber! Und der Gatiter zog vorüber und alle seine Männer mitsamt den Kleinen, die bei ihm waren.

23 Das ganze Land weinte laut, als die Leute vorüberzogen. Dann überschritt der König den Bach Kidron und alle zogen weiter auf dem Weg zur Steppe.

24 Auch Zadok und all die Leviten um ihn, die die Bundeslade Gottes trugen, waren dabei. Sie stellten die Lade Gottes nieder und Abjatar brachte Opfer dar, bis alle Leute aus der Stadt vollzählig vorübergezogen waren.

25 Der König sagte zu Zadok: Bring die Lade Gottes in die Stadt zurück! Wenn ich vor den Augen des HERRN Gnade finde, dann wird er mich zurückführen und mich die Lade und ihre Stätte wiedersehen lassen.

26 Wenn er aber sagt: Ich habe an dir keinen Gefallen!, gut, dann mag er mit mir machen, was ihm gefällt.

27 Und der König sagte zu dem Priester Zadok: Siehst du das ein? Kehr in Frieden in die Stadt zurück, ebenso dein Sohn Ahimaaz und Abjatars Sohn Jonatan, eure beiden Söhne.

28 Seht: Ich werde an den Übergängen zur Steppe warten, bis von euch eine Nachricht kommt, die mir Bescheid gibt.

29 Darauf brachten Zadok und Abjatar die Lade Gottes nach Jerusalem zurück und blieben dort.

30 David stieg weinend und mit verhülltem Haupte den Ölberg hinauf; er ging barfuß und alle Leute, die bei ihm waren, verhüllten ihr Haupt und zogen weinend hinauf.

31 Man hatte David die Nachricht gebracht, dass auch Ahitofel unter den Verschwörern auf Seiten Abschaloms war. Da sagte David: HERR, vereitle den Rat Ahitofels!

32 Als David auf den Gipfel des Berges kam, auf dem man sich vor Gott niederwirft, kam ihm plötzlich der Arkiter Huschai entgegen, mit zerrissenen Kleidern und Erde auf dem Haupt.

33 David sagte zu ihm: Wenn du mit mir ziehst, wärest du mir nur eine Last.

34 Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Abschalom sagst: Ich bin dein Knecht, mein König, ich war früher der Knecht deines Vaters, jetzt aber will ich dein Knecht sein!, dann kannst du für mich den Rat Ahitofels durchkreuzen.

35 Die Priester Zadok und Abjatar werden auch dort bei dir sein und du kannst alles, was du aus dem Haus des Königs hörst, den Priestern Zadok und Abjatar berichten.

36 Sie haben dort auch ihre beiden Söhne bei sich, Zadok den Ahimaaz und Abjatar den Jonatan; durch sie könnt ihr mir alles übermitteln, was ihr hört.

37 So kam Huschai, der Freund Davids, in die Stadt zurück, als Abschalom gerade in Jerusalem ankam.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Absaloms Aufstand gegen David

1 Und es geschah danach, da schaffte sich Absalom Wagen und Pferde an und fünfzig Mann, die vor ihm herliefen.

2 Und frühmorgens machte Absalom sich auf und stellte sich an den Rand des Weges zum Tor. Und es geschah: Jeden Mann, der einen Rechtsstreit hatte und zum König kam, um eine Rechtsentscheidung {zu suchen} , den rief Absalom an und sagte: Aus welcher Stadt bist du? Und sagte der: Dein Knecht ist aus einem der Stämme Israels! –

3 dann sagte Absalom zu ihm: Siehe, deine Anliegen sind gut und recht; aber du hast beim König niemanden, der {dich} anhört.

4 Dann sagte Absalom {weiter} : Würde man mich doch als Richter im Land einsetzen! Bei mir würde jedermann Eingang finden, der einen Rechtsstreit hat und Rechtsentscheidung {sucht} ; ich würde ihn gerecht sprechen!

5 Und es geschah, wenn jemand sich ihm näherte, um sich vor ihm niederzuwerfen, dann streckte er seine Hand aus und ergriff ihn und küsste ihn.

6 Und Absalom handelte auf diese Weise an allen Israeliten, die zum König kamen, um eine Rechtsentscheidung {zu suchen}. So stahl Absalom das Herz der Männer von Israel.

7 Und es geschah am Ende der vierzig[1]mit einer Lesart der LXX: vier Jahre, da sagte Absalom zum König: Lass mich doch hingehen und in Hebron mein Gelübde erfüllen, das ich dem Herrn gelobt habe.

8 Denn als ich in Geschur in Aram wohnte, tat dein Knecht ein Gelübde und sagte: Wenn der Herr mich wirklich nach Jerusalem zurückbringt, dann will ich dem Herrn dienen!

9 Da sagte der König zu ihm: Geh hin in Frieden! Und er machte sich auf und ging nach Hebron.

10 Und Absalom sandte Geheimboten in alle Stämme Israels und ließ sagen: Sobald ihr den Schall des Horns hört, sollt ihr rufen: Absalom ist König in Hebron!

11 Und mit Absalom gingen zweihundert Mann aus Jerusalem. Sie waren eingeladen worden[2]d. h. zur Opfermahlzeit und gingen in ihrer Arglosigkeit mit; und sie hatten nichts von der ganzen Sache erkannt.

12 Auch sandte Absalom {hin und ließ} den Giloniter Ahitofel {kommen} , den Ratgeber Davids, aus seiner Stadt, aus Gilo, als er {bereits} die Opfer schlachtete. So wurde die Verschwörung stark, und das Volk bei Absalom wurde laufend zahlreicher.

Davids Flucht aus Jerusalem

13 Und ein Bote kam zu David und sagte: Das Herz der Männer von Israel steht hinter Absalom.

14 Da sagte David zu all seinen Knechten, die bei ihm in Jerusalem waren: Macht euch auf und lasst uns fliehen! Denn {sonst} gibt es für uns kein Entkommen vor Absalom. Beeilt euch wegzukommen, damit er nicht eilends kommt und uns {noch} einholt und das Unheil über uns bringt und die Stadt mit der Schärfe des Schwertes schlägt!

15 Da sagten die Knechte des Königs zum König: Ganz wie mein Herr, der König, entscheidet[3]w. wählt – siehe, {wir sind} deine Knechte!

16 So zog denn der König hinaus und sein ganzes Haus in seinem Gefolge. Und der König ließ zehn Nebenfrauen zurück, das Haus zu hüten.

17 Als nun der König hinausgezogen war und alles Volk in seinem Gefolge, machten sie halt beim letzten Haus.

18 Und alle seine Knechte zogen an seiner Seite vorüber, und zwar alle Kreter und alle Pleter und alle Gatiter, sechshundert Mann, die aus Gat in seinem Gefolge gekommen waren, zogen vor dem König vorüber.

19 Da sagte der König zu dem Gatiter Ittai: Warum willst auch du mit uns gehen? Kehr um und bleib bei dem König, denn du bist ein Fremder, ja, du musstest sogar aus deinem Heimatort in die Verbannung gehen[1]w. ja, du bist sogar ein in die Verbannung Gegangener in Bezug auf deinen Ort.

20 Gestern bist du gekommen, und heute sollte ich dich aufjagen, mit uns zu gehen? Ich aber muss gehen, wohin ich eben gehe. Kehr um und führe deine Brüder zurück! Güte und Treue seien mit dir[2]o. Kehr um und erstatte deinen Brüdern bei dir Güte und Treue!

21 Aber Ittai antwortete dem König und sagte: So wahr der Herr lebt und mein Herr, der König, lebt, wahrlich, an dem Ort, wo mein Herr, der König, sein wird, sei es zum Tod, sei es zum Leben, nur dort wird dein Knecht sein!

22 Da sagte David zu Ittai: Komm und zieh vorüber! Und Ittai, der Gatiter, zog vorüber mit allen seinen Männern und dem ganzen Tross[3]Das Wort bezeichnet alle nicht oder wenig Marschfähigen eines Stammes, also Kinder, Alte und Frauen., der bei ihm war.

23 Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, während das ganze {Kriegs} volk vorüberging. Dann ging der König über den Bach Kidron, und das ganze {Kriegs} volk zog hinüber auf dem Weg zur Wüste hin.

24 Und siehe, auch Zadok {war da} und mit ihm alle Leviten; die trugen die Lade des Bundes Gottes. Und sie stellten die Lade Gottes hin[4]T. ; Mas. T. : und sie leerten die Lade Gottes aus, und Abjatar brachte {Brandopfer} dar, bis das ganze {Kriegs} volk aus der Stadt vollständig hinübergezogen war.

25 Und der König sagte zu Zadok: Bring die Lade Gottes in die Stadt zurück! Wenn ich Gunst finde in den Augen des Herrn, dann wird er mich zurückbringen und mich ihn und seine Stätte[5]o. sie und ihre Stätte; o. sie und seine Stätte {wieder} sehen lassen.

26 Wenn er aber so spricht: Ich habe kein Gefallen an dir – hier bin ich, er mag mit mir tun, wie es gut ist in seinen Augen!

27 Und der König sagte zum Priester Zadok: Siehst du {das ein}[6]o. Bist du {nicht der} Seher? Kehre in Frieden in die Stadt zurück und dein Sohn Ahimaaz und Jonatan, der Sohn Abjatars, eure beiden Söhne, mit euch.

28 Seht, ich will an den Übergängen in der Wüste warten, bis ein Wort von euch kommt, mir Nachricht zu geben.

29 So brachten Zadok und Abjatar die Lade Gottes nach Jerusalem zurück, und sie blieben dort.

30 David aber ging die Anhöhe der Olivenbäume[7]d. i. den Ölberg hinauf und weinte im Gehen; und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuß. Und alles Volk, das bei ihm war, sie hatten jeder sein Haupt verhüllt und gingen unter ständigem Weinen hinauf.

31 Und man berichtete David: Ahitofel ist unter den Verschwörern bei Absalom. Da sagte David: Mach doch, Herr, den Rat Ahitofels zur Torheit!

32 Und es geschah, als David auf den Gipfel gekommen war, wo man sich vor Gott niederwirft, siehe, da {kam} ihm der Arkiter Huschai entgegen mit zerrissenem Leibrock und Erde auf seinem Kopf.

33 Und David sagte zu ihm: Wenn du mit mir weiterziehst, dann wirst du mir zur Last werden.

34 Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sagst: Dein Knecht, König, will ich sein; früher war ich der Knecht deines Vaters, jetzt aber will ich dein Knecht sein! – dann kannst du mir den Rat Ahitofels zunichtemachen.

35 Und sind dort nicht die Priester Zadok und Abjatar bei dir? Und es soll geschehen, alles, was du aus dem Haus des Königs hörst, sollst du den Priestern Zadok und Abjatar mitteilen.

36 Siehe, ihre beiden Söhne sind dort bei ihnen, Ahimaaz {, der Sohn} des Zadok, und Jonatan {, der Sohn} des Abjatar. So sendet mir durch sie alles, was ihr hört!

37 Da begab sich Huschai, der Freund Davids, in die Stadt. Absalom aber zog {gerade} in Jerusalem ein.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Abschalom reißt das Königtum an sich

1 Einige Zeit später legte sich Abschalom einen Wagen mit Pferden zu und eine Leibwache von fünfzig Mann.

2 Jeden Morgen stellte er sich vor dem Stadttor an der Straße auf. Hier kamen alle Leute vorbei, die in einen Rechtsstreit verwickelt waren, den sie dem König zur Entscheidung vorlegen wollten. Abschalom sprach jeden von ihnen an und fragte: »Aus welcher Stadt bist du?« Wenn der dann antwortete: »Aus dem und dem Stamm Israels, Herr«,

3 sagte er zu ihm: »Die Argumente, die du vorbringst, sind sehr gut; aber am Königshof gibt es niemand, der dich anhören wird.

4 Wenn nur ich in diesem Land Richter wäre; ich würde jedem, der mit einem Streitfall zu mir kommt, zu seinem Recht verhelfen. «

5 Wenn sich dann einer vor ihm niederwerfen wollte, zog er ihn an sich und küsste ihn.

6 So machte es Abschalom mit jedem, der beim König Recht suchte. Auf diese Weise stahl er dem König die Herzen der Männer Israels.

7 Nach vier Jahren sagte Abschalom zum König: »Ich möchte nach Hebron gehen, um das Gelübde zu erfüllen, das ich dem Herrn gegeben habe.

8 Als ich noch in Geschur in Syrien war, habe ich, dein ergebener Diener, dem Herrn versprochen: ›Wenn du mich nach Jerusalem zurückbringst, will ich dir ein Dankopfer darbringen. ‹«

9 »Geh in Frieden !«, sagte David. Daraufhin ging Abschalom nach Hebron.

10 Er schickte jedoch heimlich Boten zu allen Stämmen Israels und ließ bekannt machen: »Wenn ihr das Widderhorn blasen hört, dann ruft: ›Abschalom ist in Hebron König geworden!‹«

11 Zweihundert Bürger aus Jerusalem begleiteten Abschalom nach Hebron; sie waren als Festgäste eingeladen und gingen ahnungslos mit. Von Abschaloms Plan wussten sie nichts.

12 Als das Opferfest schon begonnen hatte, ließ Abschalom noch Ahitofel, den Berater Davids, aus seinem Wohnort Gilo holen. So zog die Verschwörung immer weitere Kreise und die Anhänger Abschaloms wurden immer zahlreicher.

David muss aus Jerusalem fliehen

13 Ein Bote aus Hebron kam zu David und meldete: »Das Herz der Männer Israels gehört Abschalom!«

14 Da sagte David zu seinen Gefolgsleuten, die bei ihm in Jerusalem waren: »Wir müssen fliehen! Es gibt keine andere Rettung vor Abschalom. Schnell fort, bevor er hier ist, sonst fallen wir in seine Hand und er richtet in der Stadt ein Blutbad an. «

15 »Du bist unser Herr und König«, sagten die Männer, »du hast zu befehlen. Wir halten zu dir!«

16 Der König verließ die Stadt; seine Frauen, Kinder und Hofleute begleiteten ihn. Nur zehn Nebenfrauen ließ er zurück, damit sie sich um den Palast kümmerten.

17 Auch alle Kriegsleute in der Stadt folgten dem König. Beim letzten Haus machten sie halt

18 und der König ließ die Kriegsleute an sich vorüberziehen, auch die Leibgarde und die 600 Mann, die ihm aus Gat gefolgt waren.

19 Zu deren Anführer Ittai sagte David: »Halt, warum willst du mitkommen? Kehr um und biete dem neuen König deine Dienste an! Du bist doch ein Ausländer und lebst hier in der Verbannung.

20 Eben erst bist du bei uns angekommen und jetzt sollst du schon wieder fliehen müssen? Ich weiß ja nicht, wohin es mich noch verschlägt. Geh in die Stadt zurück und nimm auch deine Landsleute mit! Der Herr wird dich für deine Güte und Treue belohnen. «

21 Aber Ittai sagte: »So gewiss der Herr lebt und so gewiss du, mein König, lebst: Du magst gehen, wohin du willst – wo mein Herr, der König, sein wird, da werde ich auch sein, tot oder lebendig!«

22 »Gut«, sagte David, »dann komm mit!« So zogen Ittai, seine Männer und ihr ganzer Tross am König vorüber.

23 Alle, die zurückblieben, weinten laut, als der König mit dem ganzen Kriegsvolk das Kidrontal überquerte und den Weg in die Wüste einschlug.

David lässt treue Helfer in Jerusalem zurück

24 Auch der Priester Zadok war zur Stelle und hatte die Leviten bei sich, die die Bundeslade trugen. Sie setzten sie ab und der Priester Abjatar vollzog Opferhandlungen, bis alle von der Stadt her den Bach Kidron überquert hatten.

25 Dann sagte der König zu Zadok: »Bring die Lade wieder in die Stadt! Wenn der Herr mit mir Erbarmen hat, bringt er mich eines Tages zurück und lässt mich die Lade und den Ort, an dem sie steht, wiedersehen.

26 Wenn er aber sagt: ›Ich habe kein Gefallen mehr an dir‹, dann soll er mit mir machen, was er für richtig hält. «

27 Der König fügte noch hinzu: »Ich lasse dich als Beobachter in der Stadt! Kehrt in Frieden nach Jerusalem zurück, du und dein Sohn Ahimaaz und auch Abjatar mit seinem Sohn Jonatan.

28 Ich werde an der Jordanfurt warten, bis ich von euch Näheres über die Lage in der Stadt erfahre. «

29 Abjatar und Zadok brachten die Bundeslade wieder nach Jerusalem zurück und blieben dort.

30 David stieg den Ölberg hinauf. Er ging barfuß, hatte sein Gesicht verhüllt und weinte. Auch alle, die ihn begleiteten, verhüllten ihr Gesicht und weinten.

31 Unterwegs wurde David gemeldet: »Auch Ahitofel steht auf der Seite der Verschwörer um Abschalom!« » Herr «, betete David, als er das hörte, »mach den klugen Rat Ahitofels zur Torheit!«

32 Als er oben auf dem Ölberg angelangt war, dort, wo die Gebetsstätte ist, stieß sein alter Freund und Ratgeber, der Arkiter Huschai, zu ihm. Zum Zeichen der Trauer hatte er sein Gewand zerrissen und sich Erde auf den Kopf gestreut.

33 David sagte zu ihm: »Geh nicht mit mir, du würdest mir nur zur Last fallen!

34 Aber wenn du in die Stadt zurückkehrst, kannst du mir nützlich sein und die Ratschläge Ahitofels durchkreuzen. Geh zu Abschalom und sage zu ihm: ›Ich will dir dienen, mein König! Ich stand zwar früher im Dienst deines Vaters, aber von jetzt an diene ich dir!‹

35 Auch die Priester Zadok und Abjatar bleiben in der Stadt. Berichte ihnen alles, was du aus dem Königspalast in Erfahrung bringen kannst.

36 Sie werden es mir dann durch ihre Söhne Ahimaaz und Jonatan weitermelden. «

37 So kam Davids Ratgeber Huschai zu eben der Zeit in die Stadt zurück, als Abschalom in Jerusalem einzog.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Absaloms Aufstand

1 Und es begab sich danach, dass Absalom sich einen Wagen anschaffte und Rosse und fünfzig Mann, die seine Leibwache waren.

2 Auch machte sich Absalom des Morgens auf und trat an den Weg bei dem Tor. Und wenn jemand einen Rechtsstreit hatte und deshalb zum König vor Gericht gehen wollte, rief ihn Absalom zu sich und sprach: Aus welcher Stadt bist du? Wenn der dann sprach: Dein Knecht ist aus dem und dem Stamm Israels,

3 so sprach Absalom zu ihm: Siehe, deine Sache ist gut und recht; aber du hast keinen beim König, der dich hört.

4 Und Absalom sprach: Oh, wer setzt mich zum Richter im Lande, dass jedermann zu mir käme, der einen Streit oder eine Rechtssache hat, damit ich ihm zum Recht helfe!

5 Und wenn jemand ihm nahte und vor ihm niederfallen wollte, so streckte er seine Hand aus und ergriff ihn und küsste ihn.

6 Auf diese Weise tat Absalom mit ganz Israel, wenn sie vor Gericht kamen zum König. So stahl Absalom das Herz der Männer Israels.

7 Nach vier Jahren sprach Absalom zum König: Ich will hingehen und mein Gelübde in Hebron erfüllen, das ich dem Herrn gelobt habe.

8 Denn dein Knecht hat ein Gelübde getan, als ich in Geschur in Aram wohnte, und gesprochen: Wenn mich der Herr nach Jerusalem zurückbringt, so will ich dem Herrn einen Gottesdienst halten.

9 Der König sprach zu ihm: Geh hin mit Frieden! Und er machte sich auf und ging nach Hebron.

10 Absalom aber hatte Kundschafter ausgesandt in alle Stämme Israels und sagen lassen: Wenn ihr den Schall der Posaune hört, so ruft: Absalom ist König geworden zu Hebron.

11 Es gingen aber mit Absalom zweihundert Mann von Jerusalem, die geladen waren, und sie gingen ohne Argwohn und wussten nichts von der Sache.

12 Als aber Absalom die Opfer darbrachte, sandte er auch zu Ahitofel, dem Giloniter, Davids Ratgeber, und ließ ihn holen aus seiner Stadt Gilo. Und die Verschwörung wurde stark, und es sammelte sich immer mehr Volk um Absalom.

David verlässt Jerusalem

13 Da kam einer, der sagte es David an und sprach: Jedermanns Herz in Israel hat sich Absalom zugewandt.

14 David aber sprach zu allen seinen Knechten, die bei ihm in Jerusalem waren: Auf, lasst uns fliehen! Denn hier wird kein Entrinnen sein vor Absalom. Eilt, dass wir gehen, damit er uns nicht einholt und uns ergreift und Unheil über uns bringt und die Stadt schlägt mit der Schärfe des Schwerts.

15 Da sprachen die Knechte des Königs zu ihm: Ganz wie unser Herr und König will; siehe, wir sind deine Knechte.

16 Und der König zog hinaus und sein ganzes Haus ihm nach. Der König aber ließ zehn Nebenfrauen zurück, das Haus zu bewahren.

17 Und als der König und alles Volk, das ihm nachfolgte, hinauskamen, blieben sie stehen beim letzten Hause.

18 Und alle seine Knechte zogen an ihm vorüber; dazu alle Kreter und Pleter, auch alle Gatiter, sechshundert Mann, die von Gat ihm nachgefolgt waren, zogen an dem König vorüber.

19 Und der König sprach zu Ittai, dem Gatiter: Warum gehst auch du mit uns? Kehre um und bleibe bei dem König, denn du bist ein Ausländer und von deiner Heimat hierhergezogen.

20 Gestern bist du gekommen und heute sollte ich dich mit uns hin und her ziehen lassen? Ich gehe nun, wohin ich gehen muss. Du aber kehre um und bring deine Brüder zurück; dir widerfahre Barmherzigkeit und Treue.

21 Ittai antwortete dem König und sprach: So wahr der Herr lebt und so wahr mein Herr und König lebt: Wo immer mein Herr, der König, ist, es gerate zum Tod oder zum Leben, da wird dein Knecht auch sein.

22 David sprach zu Ittai: So komm und zieh vorüber! Da zog Ittai, der Gatiter, vorüber und alle seine Männer und der ganze Tross, der bei ihm war.

23 Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, während das ganze Kriegsvolk vorüberzog. Und der König ging über den Bach Kidron, und das ganze Kriegsvolk zog weiter auf dem Wege, der zur Wüste geht.

24 Und siehe, Zadok war auch da und alle Leviten, die bei ihm waren, und sie trugen die Lade des Bundes Gottes und stellten sie nieder. Und Abjatar brachte Opfer dar, bis das ganze Kriegsvolk aus der Stadt vorübergezogen war.

25 Aber der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes in die Stadt zurück. Werde ich Gnade finden vor dem Herrn, so wird er mich zurückbringen, dass ich sie und ihre Stätte wiedersehe.

26 Spricht er aber: Ich habe kein Gefallen an dir – siehe, hier bin ich. Er mach’s mit mir, wie es ihm wohlgefällt.

27 Und der König sprach zu dem Priester Zadok: Sieh doch, kehre zurück in die Stadt mit Frieden und mit euch eure beiden Söhne, Ahimaaz, dein Sohn, und Jonatan, der Sohn Abjatars!

28 Siehe, ich will warten bei den Furten in der Wüste, bis von euch Botschaft kommt und mir Kunde bringt.

29 So brachten Zadok und Abjatar die Lade Gottes zurück nach Jerusalem und blieben dort.

30 David aber ging den Ölberg hinan und weinte, und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuß. Auch alles Volk, das bei ihm war, hatten ein jeder sein Haupt verhüllt und gingen hinan und weinten.

31 Und als David gesagt wurde, dass Ahitofel im Bund mit Absalom sei, sprach er: Herr, mache den Ratschlag Ahitofels zur Torheit!

32 Und als David auf die Höhe kam, wo man Gott anzubeten pflegte, siehe, da begegnete ihm Huschai, der Arkiter, mit zerrissenem Rock und Erde auf seinem Haupt.

33 Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir gehst, wirst du mir eine Last sein.

34 Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sprichst: Ich will dein Knecht sein, König; wie ich zuvor deines Vaters Knecht war, will ich nun dein Knecht sein –, so könntest du mir zugut den Ratschlag Ahitofels zunichtemachen.

35 Auch sind die Priester Zadok und Abjatar mit dir. Alles, was du hörst aus des Königs Hause, sollst du den Priestern Zadok und Abjatar sagen.

36 Siehe, es sind bei ihnen ihre beiden Söhne: Ahimaaz, Zadoks Sohn, und Jonatan, Abjatars Sohn. Durch die könnt ihr mir alles zukommen lassen, was ihr hören werdet.

37 So kam Huschai, der Freund Davids, in die Stadt. Und Absalom zog in Jerusalem ein.

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