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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Dann musterte David die Leute, die bei ihm waren, und setzte Anführer ein über die einzelnen Tausendschaften und Hundertschaften.

2 Dann ließ er seine Leute ausrücken, ein Drittel unter Joab, ein Drittel unter Abischai, dem Sohn der Zeruja und Bruder Joabs, und ein Drittel unter dem Gatiter Ittai. Der König sagte zu seinen Leuten: Auch ich will mit euch in den Kampf ziehen.

3 Doch sie erwiderten: Du sollst nicht mit uns in den Kampf ziehen; denn wenn wir fliehen, wird man sich um uns nicht kümmern; und wenn die Hälfte von uns stirbt, wird man sich um uns nicht kümmern. Doch du giltst so viel wie zehntausend von uns und außerdem wäre es besser, wenn du uns von der Stadt aus zu Hilfe kommen könntest.

4 Der König antwortete ihnen: Ich will tun, was ihr für richtig haltet. Darauf stellte sich der König neben das Stadttor und die Leute zogen nach Hundertschaften und Tausendschaften geordnet hinaus.

5 Und der König befahl Joab, Abischai und Ittai: Geht mir mit dem Jungen, mit Abschalom, schonend um! Alle Leute hörten, wie der König seinen Anführern wegen Abschalom diese Anweisung gab.

Abschaloms Tod: 18,6–32

6 Die Leute zogen ins Feld, den Israeliten entgegen, und im Wald Efraim kam es zur Schlacht.

7 Die Israeliten wurden von den Leuten Davids geschlagen und erlitten eine schwere Niederlage; an jenem Tag fielen zwanzigtausend.

8 Der Kampf breitete sich über die ganze dortige Gegend aus und der Wald verschlang an jenem Tag mehr Krieger als das Schwert.

9 Plötzlich kam Abschalom in das Blickfeld der Krieger Davids; er ritt auf einem Maultier. Als das Maultier unter den Ästen einer großen Eiche hindurchlief, blieb Abschalom mit dem Kopf fest an der Eiche hängen, sodass er zwischen Himmel und Erde schwebte und das Maultier unter ihm weglief.

10 Jemand sah es und meldete Joab: Ich habe gerade Abschalom an einer Eiche hängen sehen.

11 Joab sagte zu dem Mann, der ihm das meldete: Wenn du es gesehen hast, warum hast du ihn nicht sofort an Ort und Stelle niedergestoßen? Ich hätte dir dann gern zehn Silberstücke und einen Gürtel gegeben.

12 Der Mann antwortete Joab: Auch wenn ich tausend Silberstücke auf die Hand ausgezahlt erhielte, würde ich meine Hand nicht gegen den Sohn des Königs erheben; denn der König hat dir, Abischai und Ittai vor unseren Ohren befohlen: Gebt mir auf den Jungen, auf Abschalom, Acht!

13 Hätte ich heimtückisch gehandelt und ihm etwas getan - dem König bleibt ohnehin nichts verborgen -, dann würdest du dich heraushalten.

14 Joab erwiderte: Ich kann mich nicht noch länger mit dir aufhalten. Und er nahm drei Spieße in die Hand und stieß sie Abschalom, der noch lebend an der Eiche hing, ins Herz.

15 Die zehn Waffenträger Joabs umringten Abschalom und schlugen ihn tot.

16 Dann ließ Joab das Widderhorn blasen und die Krieger hörten auf, die Israeliten zu verfolgen, weil Joab ihnen Einhalt gebot.

17 Sie nahmen Abschalom und warfen ihn im Wald in eine tiefe Grube und errichteten über ihm einen riesigen Steinhaufen. Alle Israeliten aber flohen, jeder in sein Zelt. -

18 Abschalom hatte sich schon zu Lebzeiten den Gedenkstein, der jetzt im Königstal steht, herbeischaffen und für sich aufstellen lassen; denn er sagte sich: Ich habe keinen Sohn, um die Erinnerung an meinen Namen wachzuhalten. Er benannte den Stein nach seinem Namen; deshalb heißt er bis zum heutigen Tag Hand Abschaloms.

19 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte: Ich will zum König eilen und ihm die freudige Nachricht bringen, dass der HERR ihm Recht gegenüber seinen Feinden verschafft hat.

20 Joab sagte zu ihm: Du würdest heute kein Freudenbote sein. An einem anderen Tag kannst du eine gute Nachricht überbringen; heute würdest du nichts Erfreuliches melden; denn der Sohn des Königs ist tot.

21 Und Joab befahl einem Kuschiter: Geh, melde dem König, was du gesehen hast! Der Kuschiter warf sich vor Joab nieder, dann eilte er davon.

22 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte noch einmal zu Joab: Mag kommen, was will, ich möchte auch hineilen, hinter dem Kuschiter her. Joab antwortete: Warum willst du denn hinlaufen, mein Sohn? Du bekommst keinen Botenlohn.

23 Doch Ahimaaz sagte: Mag kommen, was will; ich laufe hin. Joab erwiderte: Dann lauf! Ahimaaz lief los, nahm den Weg durch die Jordansenke und überholte den Kuschiter.

24 David saß zwischen den beiden Toren. Der Späher aber war auf das Dach des Tores, auf die Mauer, gestiegen, und als er Ausschau hielt, sah er einen einzelnen Mann herbeilaufen.

25 Der Späher rief dem König die Meldung zu. Der König sagte: Wenn er allein ist, dann bringt er eine gute Nachricht. Während der Mann herankam,

26 sah der Späher noch einen anderen herbeieilen und rief dem Torhüter zu: Da läuft noch ein einzelner Mann herbei. Der König sagte: Auch er bringt eine gute Nachricht.

27 Darauf sagte der Späher: Ich sehe, der Erste läuft in der Art des Ahimaaz, des Sohnes Zadoks. Und der König sagte: Das ist ein guter Mann, er kommt mit einer guten Nachricht.

28 Ahimaaz rief dem König den Friedensgruß zu, warf sich vor ihm mit dem Gesicht zur Erde nieder und sagte: Gepriesen sei der HERR, dein Gott, der die Männer ausgeliefert hat, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben.

29 Der König fragte: Geht es dem Jungen, Abschalom, gut? Ahimaaz antwortete: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab den Knecht des Königs, deinen Knecht, wegschickte; darum weiß ich nicht, was da geschah.

30 Der König befahl: Tritt zur Seite und stell dich hierher! Ahimaaz trat zur Seite und blieb dort stehen.

31 Da kam auch der Kuschiter und sagte: Mein Herr, der König, lasse sich die gute Nachricht bringen, dass der HERR dir heute Recht verschafft hat gegenüber allen, die sich gegen dich erhoben hatten.

32 Der König fragte den Kuschiter: Geht es dem Jungen, Abschalom, gut? Der Kuschiter antwortete: Wie dem jungen Mann möge es allen Feinden meines Herrn, des Königs, ergehen, allen, die sich in böser Absicht gegen dich erhoben haben.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Davids Vorbereitung auf den Entscheidungskampf

1 Und David musterte das {Kriegs} volk, das bei ihm war, und setzte über sie Oberste über Tausend und Oberste über Hundert ein.

2 Und David sandte das Volk aus: ein Drittel unter Joab[4]w. in der Hand Joabs, ein Drittel unter Abischai, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs, und ein Drittel unter Ittai, dem Gatiter. Und der König sagte zu dem {Kriegs} volk: Auch ich will mit euch ausziehen!

3 Das {Kriegs} volk aber sagte: Du sollst nicht {mit} ausziehen. Denn wenn wir fliehen müssen, werden sie sich um uns keine Mühe machen[5]w. nicht auf uns das Herz richten. Selbst wenn die Hälfte von uns stirbt, werden sie sich um uns keine Mühe machen[5]w. nicht auf uns das Herz richten. Denn du bist wie zehntausend von uns[6]so mit 2 hebr. Handschr. und LXX; Mas. T. : Denn jetzt sind zehntausend wie wir. Darum ist es jetzt besser, wenn du uns von der Stadt aus zur Hilfe wirst.

4 Da sagte der König zu ihnen: Was gut ist in euren Augen, will ich tun. Und der König stellte sich an die Seite des Tores, und das ganze {Kriegs} volk zog aus {zu} je hundert und je tausend.

5 Und der König befahl Joab und Abischai und Ittai: Geht mir schonend um mit dem Jungen, mit Absalom! Und das ganze {Kriegs} volk hörte es, als der König allen Obersten wegen Absalom Befehl gab.

Absaloms Niederlage und Tod

6 Und das {Kriegs} volk zog aus ins Feld, Israel entgegen; und der Kampf entspann sich im Wald Ephraim.

7 Dort wurde das {Kriegs} volk Israels vor den Knechten Davids geschlagen, und die Niederlage war dort groß an jenem Tag: 20000 {Mann}.

8 Und der Kampf breitete sich dort aus über das ganze Land[7]w. über die Fläche des ganzen Landes. Und der Wald fraß mehr vom Volk, als das Schwert gefressen hatte an jenem Tag.

9 Und Absalom geriet vor die Knechte Davids. Absalom ritt aber auf einem Maultier. Und das Maultier kam unter die verschlungenen Zweige einer großen Terebinthe. Da verfing sich sein Kopf in der Terebinthe, und er schwebte zwischen Himmel und Erde. Das Maultier aber, das unter ihm war, lief weiter.

10 Das sah ein Mann und meldete Joab Folgendes: Siehe, ich habe Absalom an einer Terebinthe hängen sehen.

11 Da sagte Joab zu dem Mann, der ihm {das} meldete: Wie, du hast ihn gesehen? Und warum hast du ihn dort nicht {sofort} zu Boden geschlagen? Und an mir wäre es, dir zehn {Schekel} Silber und einen Gürtel zu geben.

12 Aber der Mann sagte zu Joab: Auch wenn ich tausend {Schekel} Silber auf meinen Händen wöge, würde ich meine Hand nicht gegen den Sohn des Königs ausstrecken. Denn vor unseren Ohren hat der König dir und Abischai und Ittai befohlen: Seid vorsichtig, wer es auch sei, mit[1]einige hebr. Handschr. , LXX, Vulg. , die syr. und aram. Üs. : Seid mir vorsichtig mit dem Jungen, mit Absalom!

13 Oder hätte ich heimtückisch gegen sein Leben gehandelt[2]so mit der Schreibform des Mas. T. ; mit der Leseform: hätte ich an meiner Seele Betrug geübt – und es bleibt ja keine Sache vor dem König verborgen –, dann würdest du dich heraushalten[3]o. dich auf die gegenüberliegende Seite stellen.

14 Da sagte Joab: Ich will nicht so viel Zeit verlieren[4]w. Ich will nicht so {lange} warten vor dir. Und er nahm drei Stäbe in seine Hand und stieß sie Absalom ins Herz, während er mitten im Geäst der Terebinthe[5]w. und stieß sie in Absaloms Herz, während er im Herzen der Terebinthe noch lebendig {hing}.

15 Dann stellten sich zehn Burschen, Waffenträger Joabs, ringsum auf, erschlugen Absalom und töteten ihn.

16 Und Joab stieß ins Horn, da kehrte das {Kriegs} volk von der Verfolgung Israels zurück; denn Joab wollte das {Kriegs} volk schonen.

17 Und sie nahmen Absalom und warfen ihn in die große Grube im Wald und errichteten über ihm einen sehr großen Steinhaufen. Ganz Israel aber floh, jeder in sein Zelt.

18 Absalom aber hatte es unternommen und hatte {noch} zu seinen Lebzeiten einen Gedenkstein[6]hebr. mazzeba; d. i. ein aufrecht hingestellter Stein, der kultisch verehrt wurde für sich aufgerichtet, der im Königstal ist. Denn er sagte: Ich habe keinen Sohn, meinen Namen in Erinnerung zu halten. Und er hatte den Gedenkstein[6]hebr. mazzeba; d. i. ein aufrecht hingestellter Stein, der kultisch verehrt wurde nach seinem Namen genannt. Und man nennt ihn das Denkmal Absaloms[7]w. Absaloms Hand bis auf diesen Tag.

Die Botschaft an David vom Tod Absaloms

19 Und Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte: Ich will doch hinlaufen und dem König die Freudenbotschaft bringen, dass der Herr ihm Recht verschafft hat vor der Gewalt[8]w. heraus aus der Hand seiner Feinde.

20 Aber Joab sagte zu ihm: Am heutigen Tag bist du nicht der Mann für eine Freudenbotschaft, du kannst an einem andern Tag Freudenbotschaft bringen. An diesem Tag aber sollst du keine Freudenbotschaft bringen, da ja der Sohn des Königs tot ist.

21 Und Joab sagte zu dem Kuschiter: Geh hin, melde dem König, was du gesehen hast! Da warf sich der Kuschit vor Joab nieder und lief hin.

22 Aber Ahimaaz, der Sohn Zadoks, fing noch {einmal} an und sagte zu Joab: Komme, was {will} , auch ich will laufen, hinter dem Kuschiter her! Joab sagte: Wozu willst du denn laufen, mein Sohn, da sich für dich keine Freudenbotschaft {mehr} findet?

23 {Er aber antwortete: } Komme, was {will} , ich laufe. Da sagte er zu ihm: Lauf! Und Ahimaaz lief den Weg durch die Ebene[9]w. die Umgebung, o. den Umkreis des Jordan und überholte den Kuschiter.

24 Und David saß zwischen den beiden Toren. Und der Wächter ging auf das Dach des Tores zur Mauer hin. Und er erhob seine Augen und sah: und siehe, ein Mann, der allein lief.

25 Und der Wächter rief {hinunter} und meldete es dem König. Der König sagte: Wenn er allein ist, so ist eine Freudenbotschaft in seinem Mund. Und als er ständig näher und näher kam,

26 sah der Wächter einen anderen Mann laufen. Und der Wächter rief ins Tor hinein[10]so mit LXX und der syr. Üs. ; Mas. T. : zum Torhüter, o. Toröffner und sagte: Siehe, {noch} ein Mann, der allein läuft! Der König sagte: Auch der ist ein Bote.

27 Da sagte der Wächter: {Soviel} ich sehe, gleicht der Lauf des ersten dem Lauf des Ahimaaz, des Sohnes Zadoks. Da sagte der König: Das ist ein guter Mann, er kommt, um eine gute Botschaft {zu melden}.

28 Und Ahimaaz rief und sagte zum König: Friede[1]o. Heil! Und er warf sich vor dem König auf sein Gesicht zur Erde nieder. Und er sagte: Gepriesen sei der Herr, dein Gott, der die Männer, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben, {in deine Hand} ausgeliefert hat!

29 Der König sagte: Der Junge, mein Absalom, ist {doch hoffentlich} unversehrt.[2]w. Heil ist dem Jungen, Absalom? Ahimaaz sagte: Ich sah das große Getümmel, als Joab den Knecht des Königs und deinen Knecht fortschickte, aber ich konnte nicht erkennen, was {es war}.

30 Da sagte der König: Tritt zur Seite, stell dich hierher! Und er trat zur Seite und blieb stehen.

31 Und siehe, da kam der Kuschiter, und der Kuschiter sagte: Mein Herr, der König, lasse sich Freudenbotschaft bringen! Denn der Herr hat dir heute Recht verschafft vor der Gewalt[3]w. heraus aus der Hand aller, die sich gegen dich erhoben haben.

32 Der König sagte zu dem Kuschiter: Ist der Junge, mein Absalom, unversehrt[4]w. Ist Heil dem Jungen, Absalom? Der Kuschiter sagte: Wie dem Jungen, so möge es den Feinden meines Herrn, des Königs, ergehen und allen, die sich gegen dich zum Bösen erhoben haben!

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Die Entscheidungsschlacht

1 David musterte sein Heer, teilte es in Abteilungen zu je tausend und Unterabteilungen zu je hundert Mann ein und bestimmte die Anführer der einzelnen Abteilungen.

2 Dann bildete er drei Gruppen, die erste unter Joab, die zweite unter Joabs Bruder Abischai und die dritte unter Ittai aus Gat. »Ich bin fest entschlossen, selbst mit euch in den Kampf zu ziehen«, erklärte David vor dem ganzen Heer.

3 Aber die Männer sagten: »Du darfst auf keinen Fall mit uns in den Kampf ziehen! Wenn uns etwas zustößt, hat das nichts zu bedeuten, selbst wenn wir fliehen müssen oder die Hälfte von uns den Tod findet. Aber du bedeutest so viel wie zehntausend von uns. Außerdem wäre es gut, wenn du uns notfalls von der Stadt aus Verstärkung bringen könntest. «

4 Der König willigte ein und sagte: »Ich will tun, was ihr für richtig haltet. « Er trat neben das Stadttor und ließ seine Soldaten abteilungsweise an sich vorbeiziehen.

5 Alle konnten es hören, wie er den drei Heerführern Joab, Abischai und Ittai den Befehl gab: »Schont mir mein Kind, den Abschalom!«

6 So zogen Davids Truppen ins Feld, dem Heer Israels entgegen. Im Waldland von Efraïm kam es zum Kampf.

7 Die Kriegsleute Davids brachten dem Heer Israels eine schwere Niederlage bei; 20000 Israeliten fanden den Tod.

8 Der Kampf breitete sich über die ganze Gegend aus, und durch das gefährliche Gelände kamen mehr Menschen ums Leben als durch feindliche Waffen.

Abschaloms Ende

9 Abschalom geriet in die Nähe von Kriegsleuten Davids. Er ritt auf einem Maultier und kam unter einer großen Eiche durch; da verfing er sich mit seinen Haaren in dem dichten Geäst. Das Maultier lief unter ihm weg und er blieb zwischen Himmel und Erde in der Luft hängen.

10 Einer von den Männern Davids hatte es beobachtet und meldete Joab: »Abschalom hängt dort drüben an einer Eiche!«

11 »Was?«, rief Joab. »Du hast ihn gesehen? Warum hast du ihn nicht auf der Stelle umgebracht? Ich hätte dir zur Belohnung zehn Silberstücke und einen Gürtel geschenkt!«

12 Aber der Mann erwiderte: »Auch für tausend Silberstücke hätte ich es nicht getan! Wie könnte ich mich am Sohn des Königs vergreifen? Wir haben doch alle gehört, wie der König dir, Abischai und Ittai befohlen hat: ›Gebt mir acht auf mein Kind! Dass nur keiner ihm etwas antut!‹

13 Wenn ich ihn umgebracht hätte und der König hätte es erfahren – er erfährt alles –, dann hättest du ja doch nicht zu mir gestanden. «

14 »Was hältst du mich auf!«, rief Joab, nahm drei Speere und stieß sie Abschalom, der immer noch lebend an der Eiche hing, in die Brust.

15 Die zehn Waffenträger Joabs umringten Abschalom und schlugen ihn vollends tot.

16 Joab ließ die Widderhörner blasen und hielt damit seine Kriegsleute von der weiteren Verfolgung der Israeliten ab.

17 Das Heer Israels löste sich auf und jeder ging nach Hause. Die Männer Joabs warfen den Leichnam Abschaloms im Wald in eine tiefe Grube und schichteten darüber einen großen Steinhaufen auf.

18 Schon zu seinen Lebzeiten hatte sich Abschalom im Königstal bei Jerusalem einen Gedenkstein errichten lassen. Er hatte gesagt: »Ich habe keinen Sohn, in dem mein Name fortleben könnte. « Darum gab er dem Stein seinen Namen und bis heute nennt man ihn Abschalom-Stein.

Zwei Boten mit derselben Nachricht

19 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, bot sich an: »Ich will zum König laufen und ihm die Nachricht bringen, dass der Herr ihm den Sieg über seine Feinde gegeben hat!«

20 Aber Joab erwiderte: »Ein andermal kannst du Bote sein, heute nicht! Du wirst ihm keine gute Nachricht bringen. Bedenk doch: Sein Sohn ist tot!«

21 Joab befahl dem Schwarzen, der bei ihm in Sold stand: »Lauf zum König und melde ihm, was du gesehen hast!« Der Bote verneigte sich und lief los.

22 Aber Ahimaaz ließ nicht locker: »Mag kommen, was will – ich möchte doch noch selbst hinter dem Schwarzen herlaufen!« »Warum bist du so darauf versessen?«, erwiderte Joab. »Für diese Nachricht bekommst du bestimmt keinen Botenlohn!«

23 »Ganz gleich, ich laufe!«, rief Ahimaaz und Joab sagte: »Dann lauf eben!« Ahimaaz nahm den Weg durch die Jordanebene und überholte den andern.

24 David wartete im Torgang. Auf dem Dach der Toranlage hielt ein Späher Ausschau. Er sah, wie ein einzelner Mann sich in schnellem Lauf der Stadt näherte,

25 und meldete es dem König. David sagte: »Wenn es nur einer ist, bringt er gute Nachricht. « Während der Mann näher kam,

26 bemerkte der Späher noch einen zweiten, der hinter ihm herlief. »Da kommt noch einer; auch der läuft allein!«, rief er zum Torwächter hinab. »Auch der bringt gute Nachricht«, sagte der König.

27 Jetzt erkannte der Späher den ersten. »Es ist Ahimaaz, der Sohn Zadoks!«, rief er hinunter. »Ich sehe es an der Art, wie er läuft. « »Das ist ein guter Mann«, sagte der König, »er kommt gewiss mit einer guten Nachricht!«

28 Ahimaaz rief: »Sei gegrüßt«, warf sich vor David nieder und sagte: »Mein König, gepriesen sei der Herr, dein Gott! Er hat alle in deine Hand gegeben, die sich gegen dich erhoben haben. «

29 »Und was ist mit meinem Kind, mit Abschalom?«, fragte David. »Ist er unversehrt?« Ahimaaz erwiderte: »Ich sah ein großes Gedränge um ihn, als Joab uns beide, deine ergebenen Diener, auf den Weg schickte. Ich weiß aber nicht, was vorging. «

30 »Stell dich hier neben mich«, sagte David.

31 Da kam auch schon der Schwarze angelaufen und rief: »Mein König, ich bringe gute Nachricht. Der Herr hat dir heute den Sieg gegeben über alle, die sich gegen dich erhoben haben. «

32 »Und was ist mit meinem Kind, mit Abschalom?«, fragte ihn David. »Ist er unversehrt?« »Mein König«, sagte der Schwarze, »so wie ihm müsste es allen deinen Feinden ergehen, jedem, der sich böswillig gegen dich erhebt!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Absaloms Ende

1 Und David ordnete das Kriegsvolk, das bei ihm war, und setzte über sie Hauptleute über Tausend und über Hundert

2 und stellte ein Drittel des Volks unter Joab und ein Drittel unter Abischai, den Sohn der Zeruja, Joabs Bruder, und ein Drittel unter Ittai, den Gatiter. Und der König sprach zum Kriegsvolk: Ich will auch mit euch ausziehen.

3 Aber das Kriegsvolk sprach: Du sollst nicht ausziehen, denn wenn wir fliehen oder die Hälfte von uns stirbt, so werden sie unser nicht achten; aber du bist wie zehntausend von uns. So ist’s nun besser, dass du uns von der Stadt aus helfen kannst.

4 Der König sprach zu ihnen: Was euch gefällt, das will ich tun. Und der König trat ans Tor, und das ganze Kriegsvolk zog aus zu Hundert und zu Tausend.

5 Und der König gebot Joab und Abischai und Ittai und sprach: Schont mir den jungen Absalom! Und das ganze Kriegsvolk hörte es, als der König allen Hauptleuten Absaloms wegen diesen Befehl gab.

6 Und als das Volk hinauskam aufs Feld Israel entgegen, kam es zum Kampf im Walde Ephraim.

7 Und das Volk Israels wurde dort geschlagen von den Knechten Davids, sodass an diesem Tag eine große Schlacht geschah – zwanzigtausend Mann.

8 Und der Kampf breitete sich dort aus über die ganze Gegend, und der Wald fraß an diesem Tage viel mehr Volk, als das Schwert fraß.

9 Und Absalom begegnete den Knechten Davids und ritt auf einem Maultier. Und als das Maultier unter eine große Eiche mit dichten Zweigen kam, blieb sein Haupt an der Eiche hängen, und er schwebte zwischen Himmel und Erde; denn sein Maultier lief unter ihm weg.

10 Als das ein Mann sah, tat er’s Joab kund und sprach: Siehe, ich sah Absalom an einer Eiche hängen.

11 Und Joab sprach zu dem Mann, der’s ihm kundgetan hatte: Wenn du das gesehen hast, warum schlugst du ihn nicht gleich zu Boden? So hätte ich dir zehn Silberstücke und einen Gürtel gegeben.

12 Der Mann sprach zu Joab: Wenn du mir tausend Silberstücke in meine Hand gewogen hättest, so hätte ich dennoch meine Hand nicht an des Königs Sohn gelegt; denn der König gebot dir und Abischai und Ittai vor unsern Ohren: Gebt ja acht auf den jungen Absalom!

13 Oder wenn ich heimtückisch an ihm gehandelt hätte, würdest du selbst dich gegen mich stellen, weil dem König ja nichts verborgen bleibt.

14 Joab sprach: Ich kann nicht so lange bei dir verweilen. Da nahm Joab drei Stäbe in seine Hand und stieß sie Absalom ins Herz, als er noch lebend an der Eiche hing.

15 Und zehn Knappen, Joabs Waffenträger, umringten Absalom und schlugen ihn tot.

16 Da ließ Joab die Posaune blasen, und das Volk jagte Israel nicht weiter nach; denn Joab gebot dem Volk Halt.

17 Und sie nahmen Absalom und warfen ihn im Wald in eine große Grube und legten einen sehr großen Haufen Steine auf ihn. Und ganz Israel floh, ein jeder in sein Zelt.

18 Absalom aber hatte sich eine Säule aufgerichtet, als er noch lebte; die steht im Königsgrund. Denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, der meinen Namen im Gedächtnis hält. Und er nannte die Säule nach seinem Namen, und sie heißt auch bis auf diesen Tag »Absaloms Mal«.

Davids Trauer um Absalom

19 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sprach: Lass mich doch laufen und dem König die gute Botschaft bringen, dass der Herr ihm Recht verschafft hat gegen seine Feinde.

20 Joab aber sprach zu ihm: Du bist heute nicht der Mann für eine gute Botschaft. An einem andern Tag darfst du eine Botschaft bringen, aber heute nicht; denn des Königs Sohn ist tot.

21 Und Joab befahl einem Kuschiter: Geh hin und sage dem König an, was du gesehen hast. Und der Kuschiter neigte sich vor Joab und lief hin.

22 Ahimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach abermals zu Joab: Komme, was da will, ich möchte auch laufen, dem Kuschiter nach. Joab sprach: Was willst du laufen, mein Sohn? Du hast keine gute Botschaft zu bringen.

23 Ahimaaz sprach: Komme, was da will, ich laufe. Er sprach zu ihm: So lauf! Da lief Ahimaaz auf dem Weg durchs Jordantal und kam dem Kuschiter zuvor.

24 David aber saß zwischen den beiden Toren. Und der Wächter ging aufs Dach des Tores an der Mauer und hob seine Augen auf und sah einen Mann laufen allein

25 und rief und sagte es dem König an. Der König aber sprach: Ist er allein, so ist eine gute Botschaft in seinem Munde. Und als der Mann immer näher kam,

26 sah der Wächter einen andern Mann laufen und rief in das Tor: Siehe, da kommt noch ein Mann allein. Der König aber sprach: Der ist auch ein guter Bote.

27 Der Wächter sprach: Ich sehe den ersten laufen, wie Ahimaaz, der Sohn Zadoks, läuft. Und der König sprach: Es ist ein guter Mann und bringt eine gute Botschaft.

28 Ahimaaz aber rief und sprach zum König: Friede! Und er fiel nieder vor dem König auf sein Antlitz zur Erde und sprach: Gelobt sei der Herr, dein Gott, der die Leute, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben, dahingegeben hat.

29 Der König aber sprach: Geht es auch dem jungen Absalom gut? Ahimaaz sprach: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab des Königs Knecht und mich, deinen Knecht, sandte, aber ich weiß nicht, was es war.

30 Der König sprach: Tritt zur Seite und stell dich dahin. Und er trat zur Seite und blieb stehen.

31 Siehe, da kam der Kuschiter und sprach: Hier gute Botschaft, mein Herr und König! Der Herr hat dir heute Recht verschafft gegen alle, die sich gegen dich auflehnten.

32 Der König aber sprach zu dem Kuschiter: Geht es dem jungen Absalom gut? Der Kuschiter sprach: Es müsse den Feinden meines Herrn, des Königs, ergehen, wie es dem jungen Mann ergangen ist und auch allen, die sich böswillig gegen dich auflehnen.

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