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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Gefundenes Gut: 22,1–3

1 Du sollst nicht untätig zusehen, wie ein Stier oder ein Lamm deines Bruders sich verläuft. Du sollst dann nicht so tun, als gingen sie dich nichts an, sondern sie deinem Bruder zurückbringen.

2 Wenn dein Bruder nicht in der Nähe wohnt oder wenn du ihn nicht kennst, sollst du das Tier in deinen Stall tun und es soll bei dir bleiben, bis dein Bruder es sucht und du es ihm zurückgeben kannst.

3 Ebenso sollst du es mit einem Esel halten, ebenso mit einem Gewand, ebenso mit allem anderen, was dein Bruder verloren hat: was er verloren hat und was du findest. Du kannst gar nicht so tun, als ginge dich das nichts an.

Nachbarschaftliche Hilfe: 22,4

4 Du sollst nicht untätig zusehen, wie ein Esel oder ein Ochse deines Bruders auf dem Weg zusammenbricht. Du sollst dann nicht so tun, als gingen sie dich nichts an, sondern ihm helfen, sie wieder aufzurichten.

Kleidung und Geschlecht: 22,5

5 Eine Frau soll nicht die Ausrüstung eines Mannes tragen und ein Mann soll kein Frauenkleid anziehen; denn jeder, der das tut, ist dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel.

Aushebung von Vogelnestern: 22,6f.

6 Wenn du unterwegs auf einem Baum oder auf der Erde zufällig ein Vogelnest mit Jungen oder mit Eiern darin findest und die Mutter auf den Jungen oder auf den Eiern sitzt, sollst du die Mutter nicht zusammen mit den Jungen herausnehmen.

7 Sondern du sollst die Mutter fliegen lassen und nur die Jungen nehmen, damit es dir gut geht und du lange lebst.

Schutzgeländer an Dachterrassen: 22,8

8 Wenn du ein neues Haus baust, sollst du um die Dachterrasse eine Brüstung ziehen. Du sollst nicht dadurch, dass jemand herunterfällt, Blutschuld auf dein Haus legen.

Verbot von Vermischung: 22,9–11

9 Du sollst in deinem Weinberg keine anderen Pflanzen anbauen, sonst verfällt das Ganze dem Heiligtum, sowohl was du zusätzlich angebaut hast als auch was der Weinberg trägt.

10 Du sollst nicht Ochse und Esel zusammen vor den Pflug spannen.

11 Du sollst für deine Kleidung kein Mischgewebe aus Wolle und Flachs verwenden.

Quasten an den Kleidern: 22,12

12 Du sollst an den vier Zipfeln des Überwurfs, den du trägst, Quasten anbringen.

Beschuldigung der Ehefrau wegen vorehelichen Verkehrs: 22,13–21

13 Wenn ein Mann eine Frau geheiratet und mit ihr Verkehr gehabt hat, sie aber später nicht mehr liebt

14 und ihr Anrüchiges vorwirft, sie in Verruf bringt und behauptet: Diese Frau habe ich geheiratet, aber als ich mich ihr näherte, entdeckte ich, dass sie nicht mehr unberührt war!,

15 wenn Vater und Mutter des Mädchens dann das Beweisstück ihrer Unberührtheit holen und zu den Ältesten der Stadt ans Tor bringen

16 und der Vater des Mädchens den Ältesten erklärt: Ich habe diesem Mann meine Tochter zur Frau gegeben, aber er liebt sie nicht mehr,

17 ja er wirft ihr jetzt Anrüchiges vor, indem er sagt: Ich habe entdeckt, dass deine Tochter nicht mehr unberührt war!; aber hier ist das Beweisstück für die Unberührtheit meiner Tochter!, und wenn sie das Gewand vor den Ältesten der Stadt ausbreiten,

18 dann sollen die Ältesten dieser Stadt den Mann packen und züchtigen lassen.

19 Sie sollen ihm eine Geldbuße von hundert Silberschekel auferlegen und sie dem Vater des Mädchens übergeben, weil der Mann eine unberührte Israelitin in Verruf gebracht hat. Sie soll seine Frau bleiben. Er darf sie niemals entlassen.

20 Wenn der Vorwurf aber zutrifft, wenn sich keine Beweisstücke für die Unberührtheit des Mädchens beibringen lassen,

21 soll man das Mädchen hinausführen und vor die Tür ihres Vaterhauses bringen. Dann sollen die Männer ihrer Stadt sie steinigen und sie soll sterben; denn sie hat eine Schandtat in Israel begangen, indem sie in ihrem Vaterhaus Unzucht trieb. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.

Ehebruch mit einer verheirateten Frau: 22,22

22 Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er bei einer verheirateten Frau liegt, dann sollen beide sterben, der Mann, der bei der Frau gelegen hat, und die Frau. Du sollst das Böse aus Israel wegschaffen.

Beischlaf mit der Verlobten eines anderen: 22,23–27

23 Wenn ein unberührtes Mädchen mit einem Mann verlobt ist und ein anderer Mann ihr in der Stadt begegnet und sich mit ihr hinlegt,

24 dann sollt ihr beide zum Tor dieser Stadt führen. Ihr sollt sie steinigen und sie sollen sterben, das Mädchen, weil es in der Stadt nicht um Hilfe geschrien hat, und der Mann, weil er sich die Frau eines andern gefügig gemacht hat. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.

25 Wenn der Mann dem verlobten Mädchen aber auf freiem Feld begegnet, sie festhält und sich mit ihr hinlegt, dann soll nur der Mann sterben, der bei ihr gelegen hat,

26 dem Mädchen aber sollst du nichts tun. Bei dem Mädchen handelt es sich nicht um ein Verbrechen, auf das der Tod steht; denn dieser Fall ist so zu beurteilen, wie wenn ein Mann einen andern überfällt und ihn tötet.

27 Auf freiem Feld ist er ihr begegnet, das verlobte Mädchen mag um Hilfe geschrien haben, aber es ist kein Helfer dagewesen.

Beischlaf mit einer noch nicht Verlobten: 22,28f.

28 Wenn ein Mann einem unberührten Mädchen, das noch nicht verlobt ist, begegnet, sie packt und sich mit ihr hinlegt und sie ertappt werden,

29 soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Silberschekel zahlen und sie soll seine Frau werden, weil er sie sich gefügig gemacht hat. Er darf sie niemals entlassen.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Achtung des Eigentums anderer

1 Nicht darfst du zusehen, wie das Rind deines Bruders oder sein Schaf umherirrt und dich ihnen entziehen; du sollst sie deinem Bruder unbedingt zurückbringen.

2 Wenn aber dein Bruder nicht nahe bei dir {wohnt} oder du ihn nicht kennst, dann sollst du es in dein Haus aufnehmen, und es soll bei dir sein, bis dein Bruder es sucht. Dann gib es ihm zurück!

3 Und ebenso sollst du es mit seinem Esel machen, ebenso sollst du es mit seinem Gewand machen, und ebenso sollst du es mit allem Verlorenen deines Bruders machen, das ihm verloren geht und das du findest; du kannst dich nicht entziehen.

4 Du darfst nicht zusehen, wie der Esel deines Bruders oder sein Rind auf dem Weg fallen, und dich ihnen entziehen; du sollst {sie} unbedingt mit ihm aufrichten.

Verschiedene Vorschriften

5 Männerzeug darf nicht auf einer Frau sein, und ein Mann darf nicht das Gewand einer Frau anziehen. Denn jeder, der dieses tut, ist ein Gräuel für den Herrn, deinen Gott.

6 Wenn sich zufällig ein Vogelnest vor dir auf dem Weg[3]d. h. unterwegs findet, auf irgendeinem Baum oder auf der Erde, mit Jungen oder mit Eiern, und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, dann darfst du die Mutter auf den Jungen nicht nehmen.

7 Du sollst die Mutter unbedingt fliegen lassen, die Jungen aber magst du dir nehmen, damit es dir gut geht und du deine Tage verlängerst.

8 Wenn du ein neues Haus baust, dann sollst du ein Geländer um dein Dach machen, damit du nicht Blutschuld auf dein Haus bringst, wenn irgendjemand von ihm herabfällt.

9 Du sollst deinen Weinberg nicht mit zweierlei {Samen} besäen, damit nicht das Ganze dem Heiligtum verfällt: der Same, den du gesät hast, und der Ertrag des Weinberges. –

10 Du sollst nicht mit einem Rind und einem Esel zusammen pflügen. –

11 Du sollst nicht Gewebe von verschiedenartigem Stoff anziehen, Wolle und Leinen zusammen.

12 Quasten sollst du dir machen an den vier Zipfeln deines Oberkleides, mit dem du dich kleidest.

Schutz der Frau vor Verleumdung und Vergewaltigung

13 Wenn ein Mann eine Frau nimmt und zu ihr eingeht, und er hasst sie[4]o. wird ihrer überdrüssig

14 und legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede bringen[5]w. legt Taten des Geredes auf sie, und bringt sie in schlechten Ruf[6]w. lässt einen schlechten Namen über sie herausgehen und sagt: Diese Frau habe ich genommen und mich ihr genaht und habe {die Zeichen der} Jungfrauschaft nicht an ihr gefunden!,

15 dann sollen der Vater der jungen Frau und ihre Mutter die {Zeichen der} Jungfrauschaft der jungen Frau nehmen und zu den Ältesten der Stadt ins Tor hinausbringen.

16 Dann soll der Vater der jungen Frau zu den Ältesten sagen: Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben, und er hasst sie.

17 Und siehe, er legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede bringen[1]w. legt Taten des Geredes auf sie, indem er sagt: Ich habe an deiner Tochter die {Zeichen der} Jungfrauschaft nicht gefunden! Dies {hier} sind nun die {Zeichen der} Jungfrauschaft meiner Tochter. Und sie sollen das Tuch vor den Ältesten der Stadt ausbreiten.

18 Und die Ältesten jener Stadt sollen den Mann nehmen und ihn züchtigen.

19 Und sie sollen ihm eine Geldbuße von hundert {Schekel} Silber auferlegen und sie dem Vater der jungen Frau geben, weil er eine Jungfrau in Israel in schlechten Ruf gebracht hat[2]w. weil er einen schlechten Namen über eine Jungfrau Israels herausgehen ließ. Und sie soll {weiterhin} seine Frau sein; er kann sie nicht entlassen alle seine Tage. –

20 Wenn aber jene Sache Wahrheit gewesen ist, die {Zeichen der} Jungfrauschaft sind an der jungen Frau nicht gefunden worden,

21 dann sollen sie die junge Frau hinausführen an den Eingang des Hauses ihres Vaters, und die Männer ihrer Stadt sollen sie steinigen, dass sie stirbt, weil sie eine Schandtat in Israel verübt hat, zu huren im Haus ihres Vaters. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.

22 Wenn ein Mann bei einer Frau liegend angetroffen wird, die einem Mann[3]w. einem {Ehe} herrn gehört, dann sollen sie alle beide sterben, der Mann, der bei der Frau lag, und die Frau. Und du sollst das Böse aus Israel wegschaffen.

23 Wenn ein Mädchen, eine Jungfrau, einem Mann verlobt ist, und es trifft sie ein Mann in der Stadt und liegt bei ihr,

24 dann sollt ihr sie beide zum Tor jener Stadt hinausführen und sie steinigen, dass sie sterben; das Mädchen deshalb, weil es in der Stadt nicht geschrien hat, und den Mann deshalb, weil er der Frau seines Nächsten Gewalt angetan hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. –

25 Wenn aber der Mann das verlobte Mädchen auf dem Feld trifft, und der Mann ergreift sie und liegt bei ihr, dann soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, allein sterben.

26 Aber dem Mädchen sollst du nichts tun, das Mädchen hat keine Sünde {begangen zum} Tode. Diese Sache ist vielmehr so, wie wenn ein Mann sich erhebt gegen seinen Nächsten und ihn totschlägt.

27 Denn er hat sie auf dem Feld getroffen. Das verlobte Mädchen schrie, aber es hatte keinen Retter.

28 Wenn ein Mann ein Mädchen trifft, eine Jungfrau, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und liegt bei ihr, und sie werden {dabei} angetroffen,

29 dann soll der Mann, der bei ihr lag, dem Vater des Mädchens fünfzig {Schekel} Silber geben, und es soll seine Frau werden, weil er ihr Gewalt angetan hat; er kann sie nicht entlassen all seine Tage.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Nachbarschaftliche Hilfe

1 Du sollst nicht untätig zusehen, wie sich das Rind oder Schaf eines anderen Israeliten verläuft. Du musst das verirrte Tier so schnell wie möglich zu seinem Besitzer zurückbringen.

2 Falls er weiter entfernt wohnt oder dir unbekannt ist, sollst du das Tier bei dir aufnehmen, bis der Besitzer kommt und danach fragt; dann musst du es ihm zurückgeben.

3 Genauso musst du verfahren, wenn jemand seinen Esel, sein Obergewand oder sonst etwas verloren hat und du es findest. Du darfst ihm deine Hilfe nicht versagen.

4 Du darfst auch nicht untätig zusehen, wie der Esel oder das Rind eines anderen Israeliten unterwegs unter seiner Last zusammenbricht. Hilf dem anderen, das Tier wieder aufzurichten.

Verschiedene andere Gesetze

5 Eine Frau darf keine Männerkleidung tragen und ein Mann keine Frauenkleidung. Der Herr, euer Gott, verabscheut jeden, der das tut.

6 Wenn du unterwegs auf einem Baum oder auf der Erde ein Vogelnest findest, in dem eine Vogelmutter über ihren Eiern oder Jungen sitzt, dann darfst du die Mutter nicht von den Jungen wegfangen.

7 Die Jungen kannst du fangen, aber lass die Mutter fliegen. Dann wird es dir gut gehen und du wirst lange leben.

8 Wenn du dir ein Haus baust, musst du den Rand des Flachdaches mit einem Geländer schützen. Wenn jemand vom Dach stürzt und dabei den Tod findet, lädst du schwere Schuld auf dich und alle, die in dem Haus wohnen.

9 Du darfst in deinem Weinberg neben den Weinstöcken nicht noch irgendetwas anderes pflanzen. Sonst fällt die ganze Ernte dem Heiligtum zu, der Wein ebenso wie die andere Frucht.

10 Du darfst auch nicht Rind und Esel nebeneinander vor den Pflug spannen.

11 Du darfst keine Kleider tragen, deren Stoff aus Wolle und Flachs gemischt ist.

12 Du sollst an den vier Zipfeln deines Obergewandes Quasten anbringen.

Rechtsschutz für eine verleumdete Frau

13 Gesetzt den Fall, ein Mann heiratet, aber dann gefällt ihm die Frau nicht mehr. Er möchte sie loswerden,

14 bringt sie in schlechten Ruf und erklärt öffentlich: »Als ich mit dieser Frau die Ehe vollziehen wollte, stellte sich heraus, dass sie nicht mehr unberührt war. «

15 Dann sollen der Vater und die Mutter der jungen Frau zum Versammlungsplatz am Tor gehen und den Ältesten der Stadt das Beweisstück dafür vorlegen, dass die Tochter ihrem Ehemann als unberührte Jungfrau übergeben wurde.

16 Der Vater erklärt dazu: »Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben. Jetzt will er sie loswerden

17 und verleumdet sie mit der Behauptung, sie sei nicht unberührt gewesen. Aber die Spuren auf diesem Gewand beweisen das Gegenteil. « Dabei breiten die Eltern das Obergewand ihrer Tochter aus, auf dem das Paar die Hochzeitsnacht verbracht hat.

18 Darauf sollen die Ältesten den Ehemann auspeitschen lassen.

19 Außerdem muss er dem Vater der jungen Frau 100 Silberstücke zahlen, als Entschädigung dafür, dass er ein Mädchen aus dem Volk Israel verleumdet hat. Er muss die Frau zeitlebens behalten und darf sie nicht wegschicken.

20 Hat der Ehemann aber mit seiner Beschuldigung recht gehabt und die Eltern können die Unberührtheit ihrer Tochter nicht beweisen,

21 so wird die junge Frau vor das Haus ihres Vaters geführt und dort von den Männern der Stadt durch Steinigung hingerichtet. Sie hat sich wie eine Hure benommen, obwohl sie noch im Haus ihres Vaters lebte. Eine solche Schandtat darf in Israel nicht geschehen. Ihr müsst das Böse aus eurer Mitte entfernen.

Verschiedene Fälle von Unzucht

22 Wenn ein Mann dabei ertappt wird, dass er mit der Frau eines anderen schläft, müssen alle beide sterben. Ihr müsst das Böse aus Israel entfernen.

23 Wenn ein Mann irgendwo in der Stadt mit einem unberührten Mädchen schläft, das einem anderen Mann zur Ehe versprochen ist,

24 müsst ihr die beiden vor das Tor der Stadt führen und dort durch Steinigung hinrichten. Das Mädchen muss sterben, weil es mitten in der Stadt nicht um Hilfe gerufen hat, und der Mann, weil er mit einem Mädchen geschlafen hat, das rechtlich schon die Frau eines anderen war. Ihr müsst das Böse aus eurer Mitte entfernen.

25 Wenn aber der Mann das verlobte Mädchen draußen auf dem Feld trifft und vergewaltigt, muss nur er sterben.

26 Dem Mädchen kann kein todeswürdiges Verbrechen zur Last gelegt werden. Der Fall liegt genauso, wie wenn ein Mann über einen anderen herfällt und ihn totschlägt.

27 Vielleicht hat das Mädchen draußen auf dem Feld um Hilfe geschrien, aber niemand war da, der es schützen konnte.

28-29 Wenn ein Mann dabei ertappt wird, dass er ein unberührtes Mädchen vergewaltigt, muss er dem Vater des Mädchens 50 Silberstücke geben. Er muss das Mädchen zur Frau nehmen, weil er es entjungfert hat; er darf es zeitlebens nie mehr wegschicken.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Verschiedene Vorschriften

1 Wenn du deines Bruders Rind oder Schaf irregehen siehst, so sollst du dich ihrer annehmen und sie wieder zu deinem Bruder führen.

2 Wenn aber dein Bruder nicht nahe bei dir wohnt und du kennst ihn nicht, so sollst du sie in dein Haus nehmen, dass sie bei dir bleiben, bis sie dein Bruder sucht, und sollst sie ihm dann wiedergeben.

3 So sollst du tun mit seinem Esel, mit seinem Kleid und mit allem Verlorenen, das dein Bruder verliert und du findest; du darfst dich dem nicht entziehen.

4 Wenn du deines Bruders Esel oder Rind unterwegs fallen siehst, so sollst du dich ihrer annehmen und ihnen aufhelfen.

5 Eine Frau soll nicht Männersachen tragen und ein Mann soll nicht Frauenkleider anziehen; denn wer das tut, der ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.

6 Wenn du unterwegs ein Vogelnest findest auf einem Baum oder auf der Erde mit Jungen oder mit Eiern und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen,

7 sondern du darfst die Jungen nehmen, aber die Mutter sollst du fliegen lassen, auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebest.

8 Wenn du ein neues Haus baust, so mache ein Geländer ringsum auf deinem Dache, damit du nicht Blutschuld auf dein Haus lädst, wenn jemand herabfällt.

9 Du sollst deinen Weinberg nicht mit Zweierlei bepflanzen, damit dem Heiligtum nicht das Ganze verfalle: der Same, den du gesät hast, und der Ertrag des Weinbergs.

10 Du sollst nicht ackern zugleich mit einem Rind und einem Esel.

11 Du sollst nicht anziehen ein Kleid, das aus Wolle und Leinen zugleich gemacht ist.

12 Du sollst dir Quasten machen an den vier Zipfeln deines Mantels, mit dem du dich bedeckst.

Schutz der Verleumdeten und Vergewaltigten

13 Wenn jemand eine Frau heiratet, zu ihr eingeht und ihrer überdrüssig wird

14 und legt ihr etwas Schändliches zur Last und bringt ein böses Gerücht über sie auf und spricht: Diese Frau hab ich geheiratet, und als ich zu ihr ging, fand ich sie nicht als Jungfrau,

15 so sollen Vater und Mutter der jungen Frau die Zeichen ihrer Jungfräulichkeit nehmen und vor die Ältesten der Stadt im Tor bringen.

16 Und der Vater der jungen Frau soll zu den Ältesten sagen: Ich habe diesem Mann meine Tochter zur Frau gegeben; nun ist er ihrer überdrüssig geworden

17 und legt ihr Schändliches zur Last und spricht: Ich habe deine Tochter nicht als Jungfrau gefunden. Hier aber sind die Zeichen der Jungfräulichkeit meiner Tochter. Und sie sollen die Decke vor den Ältesten der Stadt ausbreiten.

18 Und die Ältesten der Stadt sollen den Mann nehmen und züchtigen

19 und ihm eine Buße von hundert Silberstücken auferlegen und sie ihrem Vater geben, weil der Mann über eine Jungfrau in Israel ein böses Gerücht aufgebracht hat. Und er soll sie als Frau behalten und darf sie sein Leben lang nicht entlassen.

20 Ist’s aber die Wahrheit, dass sie nicht mehr Jungfrau war,

21 so soll man sie heraus vor die Tür des Hauses ihres Vaters führen, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen, weil sie eine Schandtat in Israel begangen und in ihres Vaters Hause Hurerei getrieben hat; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegtun.

22 Wenn jemand dabei ergriffen wird, dass er bei einer Frau schläft, die einen Ehemann hat, so sollen sie beide sterben, der Mann und die Frau, bei der er geschlafen hat; so sollst du das Böse aus Israel wegtun.

23 Wenn eine Jungfrau verlobt ist und ein Mann trifft sie innerhalb der Stadt und schläft bei ihr,

24 so sollt ihr sie alle beide zum Stadttor hinausführen und sollt sie beide steinigen, dass sie sterben, die Jungfrau, weil sie nicht geschrien hat, obwohl sie doch in der Stadt war, den Mann, weil er seines Nächsten Braut geschändet hat; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegtun.

25 Wenn aber jemand ein verlobtes Mädchen auf freiem Felde trifft und ergreift sie und schläft bei ihr, so soll der Mann allein sterben, der bei ihr geschlafen hat,

26 aber dem Mädchen sollst du nichts tun, denn sie hat keine Sünde getan, die des Todes wert ist; sondern dies ist so, wie wenn jemand sich gegen seinen Nächsten erhöbe und ihn totschlüge.

27 Denn er fand sie auf freiem Felde, und das verlobte Mädchen schrie, und niemand war da, der ihr half.

28 Wenn jemand eine Jungfrau trifft, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und schläft bei ihr und wird dabei betroffen,

29 so soll der, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fünfzig Silberstücke geben und soll sie zur Frau haben, weil er ihr Gewalt angetan hat; er darf sie nicht entlassen sein Leben lang.

Videos zu 5. Mose 22 (EÜ, ELB, GNB, LUT)