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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Abschluss der Verkündigung des Gesetzes: Segen für Gehorsam: 28,1–14

1 Wenn du auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hörst, indem du alle seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, bewahrst und sie hältst, wird dich der HERR, dein Gott, über alle Völker der Erde erheben.

2 Alle diese Segnungen werden über dich kommen und dich erreichen, wenn du auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hörst:

3 Gesegnet bist du in der Stadt, gesegnet bist du auf dem Land.

4 Gesegnet ist die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Ackers und die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs an Lämmern und Zicklein.

5 Gesegnet ist dein Korb und dein Backtrog.

6 Gesegnet bist du, wenn du heimkehrst, gesegnet bist du, wenn du ausziehst.

7 Der HERR stößt die Feinde, die sich gegen dich erheben, nieder und liefert sie dir aus. Auf einer Straße ziehen sie gegen dich aus, auf sieben Straßen fliehen sie vor dir.

8 Der HERR befiehlt dem Segen, an deiner Seite zu sein: in deinen Speichern und bei allem, was deine Hände schaffen. Der HERR segnet dich in dem Land, das er, dein Gott, dir gibt.

9 Der HERR lässt dich, wie er es dir geschworen hat, bestehen als das Volk, das ihm heilig ist, wenn du die Gebote des HERRN, deines Gottes, bewahrst und auf seinen Wegen gehst.

10 Dann sehen alle Völker der Erde, dass der Name des HERRN über dir ausgerufen ist, und fürchten sich vor dir.

11 Der HERR schenkt dir Gutes im Überfluss bei der Frucht deines Leibes, bei der Frucht deines Viehs und bei der Frucht deines Ackers in dem Land, von dem du weißt: Der HERR hat deinen Vätern geschworen, es dir zu geben.

12 Der HERR öffnet dir den Himmel, seine Schatzkammer voll köstlichen Wassers: Er gibt deinem Land zur rechten Zeit Regen und segnet jede Arbeit deiner Hände. An viele Völker kannst du ausleihen und du brauchst nichts zu entleihen.

13 Der HERR macht dich zum Kopf und nicht zum Schwanz. Du kennst nur den Aufstieg, du kennst keinen Abstieg, wenn du auf die Gebote des HERRN, deines Gottes, auf die ich dich heute verpflichte, hörst, sie bewahrst und sie hältst.

14 Von allen Worten, auf die ich euch heute verpflichte, sollst du weder rechts noch links abweichen. Du sollst nicht anderen Göttern nachfolgen und ihnen dienen.

Abschluss der Verkündigung des Gesetzes: Fluch für Ungehorsam: 28,15–68

15 Wenn du nicht auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hörst, indem du nicht alle seine Gebote und Satzungen, auf die ich dich heute verpflichte, bewahrst und sie nicht hältst, werden alle diese Verfluchungen über dich kommen und dich erreichen:

16 Verflucht bist du in der Stadt, verflucht bist du auf dem Land.

17 Verflucht ist dein Korb und dein Backtrog.

18 Verflucht ist die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackers, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs an Lämmern und Zicklein.

19 Verflucht bist du, wenn du heimkehrst, verflucht bist du, wenn du ausziehst.

20 Verfluchtsein, Verwirrtsein, Verwünschtsein lässt der HERR auf dich los, auf alles, was deine Hände schaffen und was du tust, bis du bald vernichtet und bis du ausgetilgt bist wegen deines Tuns, durch das du mich böswillig verlassen hast.

21 Der HERR heftet die Pest an dich, bis er dich ausgemerzt hat aus dem Land, in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen.

22 Der HERR schlägt dich mit Schwindsucht, Fieber und Brand, mit Glut und Schwert, Versengung und Vergilbung. Sie verfolgen dich, bis du ausgetilgt bist.

23 Der Himmel über deinem Kopf wird zu Erz, die Erde unter dir wird zu Eisen.

24 Der HERR gibt deinem Lande Flugsand und Staub als Regen. Vom Himmel fällt er auf dich herab, bis du vernichtet bist.

25 Der HERR stößt dich nieder und liefert dich deinen Feinden aus. Auf einer Straße ziehst du gegen sie aus, auf sieben Straßen fliehst du vor ihnen. Alle Könige der Erde erschauern vor dir.

26 Deine Leichen liegen da zum Fraß für alle Vögel des Himmels und für die Tiere der Erde und keiner verscheucht sie.

27 Der HERR schlägt dich mit dem ägyptischen Geschwür, mit Beulen, Krätze und Grind und keiner kann dich heilen.

28 Der HERR schlägt dich mit Wahnsinn, Blindheit und Irresein.

29 Am hellen Mittag tappst du im Dunkel wie ein Blinder. Deine Wege führen nicht zum Erfolg. Dein Leben lang wirst du ausgebeutet und ausgeraubt und niemand hilft dir.

30 Du verlobst dich mit einer Frau und ein anderer schläft mit ihr. Du baust ein Haus und wohnst nicht darin. Du legst einen Weinberg an und hältst nicht einmal die erste Lese.

31 Dein Ochse wird vor deinen Augen geschlachtet und du bekommst nicht einmal davon zu essen. Dein Esel wird dir weggerissen und kehrt nicht zurück. Deine Schafe und Ziegen werden deinen Feinden ausgeliefert und niemand kommt dir zu Hilfe.

32 Deine Söhne und Töchter werden einem anderen Volk ausgeliefert, du siehst dir den ganzen Tag nach ihnen die Augen aus und zwingst sie doch nicht herbei.

33 Den Ertrag deines Ackers und all deinen Gewinn verzehrt ein Volk, das du früher nicht einmal gekannt hast, und du wirst dein Leben lang nur ausgebeutet und misshandelt.

34 Wahnsinn befällt dich bei dem Anblick, der sich deinen Augen bietet.

35 Der HERR schlägt dich mit bösen Geschwüren am Knie und am Schenkel und keiner kann dich heilen. Von der Sohle bis zum Scheitel bist du krank.

36 Der HERR bringt dich und den König, den du über dich eingesetzt hast, zu einem Volk, das du und deine Väter früher nicht einmal gekannt haben, und dort musst du anderen Göttern dienen, Göttern aus Holz und Stein.

37 Alle Völker, zu denen der HERR dich führt, wenden sich entsetzt von dir ab, sagen Spottverse über dich auf und stimmen Hohngelächter an.

38 Viel Saatgut trägst du aufs Feld, aber du erntest wenig. Das andere hat die Heuschrecke gefressen.

39 Weinberge legst du an und pflegst sie, aber du trinkst keinen Wein und bringst keinen in den Keller. Der Wurm hat ihn weggefressen.

40 Ölbäume wachsen überall in deinem Land, aber du hast kein Öl, um dich zu salben. Dein Ölbaum hat die Oliven abgeworfen.

41 Söhne und Töchter hast du gezeugt, aber sie sind nicht bei dir. Sie sind als Gefangene weggezogen.

42 Alle deine Bäume und Feldfrüchte nimmt das Ungeziefer in Besitz.

43 Der Fremde, der in deiner Mitte wohnt, steigt immer höher nach oben, hoch über dich hinaus, und du steigst immer tiefer hinab.

44 Er leiht dir aus und du kannst ihm nichts ausleihen. Er wird zum Kopf und du wirst zum Schwanz.

45 Alle diese Verfluchungen werden über dich kommen, dich verfolgen und dich erreichen, bis du vernichtet bist, weil du nicht auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, gehört und seine Gebote und Satzungen nicht bewahrt hast, auf die er dich verpflichtet hat.

46 Für immer werden sie als Zeichen und Wunder an dir und an deinen Nachkommen haften.

47 Weil du dem HERRN, deinem Gott, nicht gedient hast aus Freude und Herzenslust, weil alles in Überfluss da war,

48 musst du deinen Feinden dienen, die der HERR gegen dich ausgesandt hat. Hunger und Durst wirst du leiden, nackt sein und nichts mehr haben. Er legt dir ein eisernes Joch auf den Nacken, bis er dich vernichtet hat.

49 Der HERR trägt zum Kampf gegen dich ein Volk aus der Ferne herbei, von den Enden der Erde, das wie ein Adler herabstößt, ein Volk, dessen Sprache du noch nie gehört hast,

50 ein Volk mit unbeweglichem Gesicht, das sich dem Greis nicht zuwendet und für das Kind kein Mitleid zeigt.

51 Es verzehrt die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Ackers, bis du vernichtet bist. Es lässt dir nichts übrig vom Korn, vom Wein und vom Öl, vom Wurf deiner Rinder und dem Zuwachs an Lämmern und Zicklein, bis es dich ausgetilgt hat.

52 Es belagert dich in allen deinen Städten, bis die Mauern fallen, die hohen, festgefügten Mauern, auf die du dich in deinem ganzen Land verlässt. Es belagert dich in allen deinen Städten in dem ganzen Land, das der HERR, dein Gott, dir gegeben hat.

53 In der Not der Belagerung, wenn dein Feind dich einschnürt, musst du die Frucht deines eigenen Leibes essen, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die dir der HERR, dein Gott, geschenkt hat.

54 Der weichlichste und verwöhnteste Mann blickt dann bei dir missgünstig auf seinen Bruder, auf die Frau, mit der er schläft, und auf den Rest der Kinder, die er noch übrig gelassen hat,

55 und möchte niemandem etwas abgeben von dem Fleisch seiner Kinder, das er isst, weil ihm keine Nahrung mehr übrig geblieben ist in der Not der Belagerung, wenn dein Feind dich in allen deinen Städten einschnürt.

56 Die weichlichste und verwöhnteste Frau, die noch nie versucht hat, ihren Fuß auf die Erde zu setzen vor lauter Verwöhntheit und Verweichlichung, blickt missgünstig auf den Mann, mit dem sie schläft, auf ihren Sohn und ihre Tochter,

57 auf die Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorkommt, und auf die Kinder, die sie noch gebären wird; denn sie will sie heimlich essen, weil sie nichts mehr hat in der Not der Belagerung, wenn dein Feind dich in allen deinen Städten einschnürt.

58 Wenn du nicht alle Worte dieser Weisung, die in dieser Urkunde aufgezeichnet sind, bewahrst und sie hältst, aus Furcht vor diesem herrlichen und Furcht erregenden Namen, vor dem HERRN, deinem Gott,

59 wird der HERR die Schläge, die er dir und deinen Nachkommen versetzt, über alles Gewohnte hinaus steigern zu gewaltigen und hartnäckigen Schlägen, zu schlimmen und hartnäckigen Krankheiten.

60 Er wird alle ägyptischen Seuchen, vor denen du Angst hast, wieder über dich bringen und sie werden an dir haften bleiben.

61 Auch alle Krankheiten und Schläge, die nicht in der Urkunde dieser Weisung aufgezeichnet sind, wird der HERR über dich bringen, bis du vernichtet bist.

62 Dann werden nur noch wenige Leute von euch übrig bleiben, statt dass ihr zahlreich seid wie die Sterne am Himmel; denn du hast nicht auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, gehört.

63 So wie der HERR seine Freude daran hatte, euch Gutes zu tun und euch zahlreich zu machen, so wird der HERR seine Freude daran haben, euch auszutilgen und euch zu vernichten. Ihr werdet aus dem Land, in das du nun hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, herausgerissen werden.

64 Der HERR wird dich unter alle Völker verstreuen, vom einen Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde. Dort musst du anderen Göttern dienen, die du und deine Väter vorher nicht einmal gekannt haben, Göttern aus Holz und Stein.

65 Unter diesen Nationen wirst du keine Ruhe finden. Es wird keine Stelle geben, wohin du deinen Fuß setzen kannst. Der HERR wird dir dort das Herz erzittern, die Augen verlöschen und den Atem stocken lassen.

66 Du wirst in Lebensgefahr schweben, bei Nacht und bei Tag erschrecken und nicht mehr an dein Leben glauben.

67 Am Morgen wirst du sagen: Wenn es doch schon Abend wäre!, und am Abend: Wenn es doch schon Morgen wäre! - um dem Schrecken zu entfliehen, der dein Herz befällt, und dem Anblick, der sich deinen Augen bietet.

68 Der HERR wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückbringen, auf einem Weg, von dem ich dir gesagt hatte: Du sollst ihn niemals wiedersehen. Dort werdet ihr euch deinen Feinden als Sklaven und Sklavinnen zum Verkauf anbieten, aber niemand wird euch kaufen.

LETZTE VERFÜGUNGEN DES MOSE: 28,69–32,52

Geschichtlicher Rückblick: 28,69–29,8

69 Das sind die Worte, mit denen der Bund geschlossen wurde, den Mose im Auftrag des HERRN in Moab mit den Israeliten schloss, zusätzlich zu dem Bund, den er mit ihnen am Horeb geschlossen hatte.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Segen und Fluch

1 Und es wird geschehen, wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, genau gehorchst, dass du darauf achtest, all seine Gebote zu tun, die ich dir heute befehle, dann wird der Herr, dein Gott, dich als höchste über alle Nationen der Erde stellen.

2 Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und werden dich erreichen, wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchst.

3 Gesegnet wirst du sein in der Stadt, und gesegnet wirst du sein auf dem Feld.

4 Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackerlandes und die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs deiner Schafe.

5 Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog.

6 Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang, und gesegnet wirst du sein bei deinem Ausgang.

7 Der Herr wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, geschlagen vor dir dahingeben. Auf einem Weg werden sie gegen dich ausziehen, und auf sieben Wegen werden sie vor dir fliehen.

8 Der Herr wird dir den Segen entbieten in deine Speicher und zu allem Geschäft deiner Hand, und er wird dich segnen in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.

9 Der Herr wird dich zu einem heiligen Volk für sich erheben, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote des Herrn, deines Gottes, hältst und auf seinen Wegen gehst.

10 Und alle Völker der Erde werden sehen, dass der Name des Herrn über dir ausgerufen ist, und sie werden sich vor dir fürchten.

11 Und der Herr wird dir Überfluss geben an Gutem, an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehs und an der Frucht deines Ackerlandes, zur Wohlfahrt in dem Land, das dir zu geben der Herr deinen Vätern geschworen hat.

12 Der Herr wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun, um deinem Land Regen zu seiner Zeit zu geben und um alles Tun deiner Hand zu segnen. Und du wirst vielen Nationen ausleihen, du selbst aber wirst {dir} nichts leihen.

13 Und der Herr wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz, und du wirst nur immer aufwärtssteigen und nicht hinuntersinken, wenn du den Geboten des Herrn, deines Gottes, gehorchst, die zu bewahren und zu tun ich dir heute befehle,

14 und von all den Worten, die ich euch heute befehle, weder zur Rechten noch zur Linken abweichst, um anderen Göttern nachzulaufen, ihnen zu dienen.

15 Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorchst, {so} dass du {nicht} darauf achtest, all seine Gebote und seine Ordnungen zu tun, die ich dir heute gebiete, dann werden all diese Flüche über dich kommen und dich erreichen.

16 Verflucht wirst du sein in der Stadt, und verflucht wirst du sein auf dem Feld.

17 Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog.

18 Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackerlandes, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs deiner Schafe.

19 Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang, und verflucht wirst du sein bei deinem Ausgang. –

20 Der Herr wird den Fluch, die Bestürzung und die Verwünschung gegen dich senden in allem Geschäft deiner Hand, das du tust, bis du vernichtet bist und bis du schnell umkommst wegen der Bosheit deiner Taten, mit denen du mich verlassen hast.

21 Der Herr wird die Pest an dir haften lassen, bis er dich ausgerottet hat aus dem Land, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen.

22 Der Herr wird dich schlagen mit Schwindsucht und mit Fieberglut und mit Hitze und mit Entzündung und mit Dürre und mit Getreidebrand und mit Vergilben {des Korns} , und sie werden dich verfolgen, bis du umgekommen bist.

23 Und dein Himmel, der über deinem Haupt ist, wird Erz sein, und die Erde, die unter dir ist, Eisen.

24 Der Herr wird den Regen deines Landes zu Staub und Sand machen. Vom Himmel wird es auf dich herabkommen, bis du umgekommen bist.

25 Der Herr wird dich geschlagen vor deinen Feinden dahingeben. Auf einem Weg wirst du gegen sie ausziehen, und auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen, und du wirst zum Entsetzen für alle Königreiche der Erde werden.

26 Und deine Leiche wird allen Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Fraß werden, und niemand wird sie wegscheuchen.

27 Der Herr wird dich schlagen mit den Geschwüren Ägyptens und mit Beulen und mit Krätze und mit Grind, dass du nicht {mehr} geheilt werden kannst.

28 Der Herr wird dich schlagen mit Wahnsinn und mit Blindheit und mit Geistesverwirrung[1]w. mit Verwirrung des Herzens.

29 Und du wirst am Mittag umhertappen, wie der Blinde im Finstern tappt, und du wirst keinen Erfolg haben auf deinen Wegen. Und du wirst alle Tage nur unterdrückt und beraubt sein, und da wird kein Retter sein.

30 Eine Frau wirst du dir verloben, aber ein anderer Mann wird mit ihr schlafen. Ein Haus wirst du bauen, aber nicht darin wohnen. Einen Weinberg wirst du pflanzen, aber du wirst ihn nicht nutzen[1]w. entweihen; d. h. dadurch, dass man ihn im 5. Jahr in Gebrauch nimmt; vgl. 3Mo 19,23–25.

31 Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet, und du wirst nicht davon essen. Dein Esel wird vor deinem Gesicht geraubt und nicht zu dir zurückkehren. Deine Schafe werden deinen Feinden gegeben, und du wirst keinen Retter haben.

32 Deine Söhne und deine Töchter werden einem anderen Volk gegeben, und deine Augen werden es sehen und werden nach ihnen schmachten den ganzen Tag; aber du wirst machtlos sein[2]w. nichts gibt es für die Kraft deiner Hand.

33 Die Frucht deines Ackers und all dein Erworbenes wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst; und du wirst nur unterdrückt und zerschlagen sein alle Tage.

34 Und du wirst wahnsinnig werden vor dem Anblick {dessen} , was deine Augen erblicken {müssen}.

35 Der Herr wird dich schlagen mit bösen Geschwüren an den Knien und an den Schenkeln, von deiner Fußsohle bis zu deinem Scheitel, dass du nicht {mehr} geheilt werden kannst.

36 Der Herr wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einer Nation wegführen, die du nicht gekannt hast, du und deine Väter. Und du wirst dort anderen Göttern, {Göttern aus} Holz und Stein, dienen.

37 Und du wirst zum Entsetzen werden, zum Sprichwort und zur Spottrede unter allen Völkern, wohin der Herr dich wegtreiben wird.

38 Viel Samen wirst du aufs Feld hinausbringen, aber wenig einsammeln, denn die Heuschrecke wird es abfressen.

39 Weinberge wirst du pflanzen und bearbeiten; aber Wein wirst du weder trinken noch einsammeln, denn der Wurm wird ihn abfressen.

40 Ölbäume wirst du in deinem ganzen Gebiet haben; aber mit Öl wirst du dich nicht salben, denn deine Oliven fallen ab.

41 Söhne und Töchter wirst du zeugen; aber sie werden dir nicht gehören, denn sie werden in die Gefangenschaft gehen.

42 Alle deine Bäume und die Frucht deines Ackerlandes wird die Grille[3]o. die Heuschrecke; w. der Schwirrende in Besitz nehmen.

43 Der Fremde, der in deiner Mitte {wohnt} , wird höher und höher über dich emporsteigen, und du, du wirst tiefer und tiefer hinabsinken.

44 Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen {können} ; er wird zum Haupt, du aber wirst zum Schwanz.

45 Und alle diese Flüche werden über dich kommen und dich verfolgen und dich erreichen, bis du vernichtet bist, weil du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht hast, seine Gebote und seine Ordnungen zu bewahren, die er dir befohlen hat.

46 Und sie werden zum Zeichen und zum Wunder[4]o. Wahrzeichen sein an dir und an deinen Nachkommen für ewig.

47 Dafür, dass du dem Herrn, deinem Gott, nicht mit Freude und mit fröhlichem Herzen gedient hast wegen des Überflusses an allem,

48 wirst du deinen Feinden, die der Herr gegen dich senden wird, dienen in Hunger und Durst, in Blöße und in Mangel an allem. Und er wird ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vernichtet hat.

49 Der Herr wird von ferne, vom Ende der Erde her, eine Nation über dich bringen. Wie der Adler fliegt, {so kommt sie, } eine Nation, deren Sprache du nicht verstehst,

50 eine Nation mit hartem Gesicht, die für den Alten keine Rücksicht kennt[5]w. die das Gesicht des Alten nicht erhebt und für den Jungen keine Gnade,

51 und {die} die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Landes verzehren wird, bis du vernichtet bist, die dir weder Getreide, Most oder Öl {noch} den Wurf deiner Rinder oder den Zuwachs deiner Schafe übrig lassen wird, bis sie dich zugrunde gerichtet hat.

52 Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, bis deine hohen und festen Mauern, auf die du vertraust, in deinem ganzen Land gefallen sind. Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, in deinem ganzen Land, das der Herr, dein Gott, dir gegeben hat.

53 Dann wirst du die Frucht deines Leibes essen, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die der Herr, dein Gott, dir gegeben hat in der Belagerung und Bedrängnis, mit der dich dein Feind bedrängen wird.

54 Der weichlichste und am meisten verzärtelte Mann bei dir, dessen Auge wird missgünstig auf seinen Bruder blicken und auf die Frau an seinem Busen[1]w. die Frau seines Schoßes und auf seine übrig gebliebenen Kinder, die er übrig behalten hat.

55 Keinem von ihnen gibt er {etwas} vom Fleisch seiner Kinder, das er isst, weil ihm nichts übrig geblieben ist in der Belagerung und Bedrängnis, mit der dein Feind dich bedrängen wird in all deinen Toren.

56 Die Weichlichste bei dir und die Verzärteltste, die vor Verzärtelung und vor Verweichlichung nie versucht hat, ihre Fußsohle auf die Erde zu setzen, deren Auge wird missgünstig auf den Mann an ihrem Busen[2]w. ihres Schoßes blicken und auf ihren Sohn und auf ihre Tochter

57 wegen ihrer Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorkommt, und wegen ihrer Kinder, die sie gebiert. Denn sie wird sie aus Mangel an allem im Geheimen aufessen in der Belagerung und Bedrängnis, mit der dein Feind dich bedrängen wird in deinen Toren. –

58 Wenn du nicht darauf achtest, alle Worte dieses Gesetzes zu tun, die in diesem Buch geschrieben sind, dass du diesen herrlichen und furchtbaren Namen, den Herrn, deinen Gott, fürchtest,

59 dann wird der Herr deine Plagen und die Plagen deiner Nachkommen außergewöhnlich machen: große und andauernde Plagen und böse und andauernde Krankheiten.

60 Und er wird alle Seuchen Ägyptens gegen dich wenden, vor denen du dich fürchtest, und sie werden an dir haften {bleiben}.

61 Auch alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht in dem Buch dieses Gesetzes geschrieben sind, – der Herr wird sie über dich kommen lassen, bis du vernichtet bist.

62 Als ein geringes Häuflein[3]w. Als wenige Leute werdet ihr übrig bleiben, statt dass ihr wie die Sterne des Himmels an Menge geworden wärt, weil du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht hast. –

63 Und es wird geschehen: Wie der Herr sich über euch freute, euch Gutes zu tun und euch zahlreich werden zu lassen, so wird der Herr sich über euch freuen, euch zugrunde zu richten und euch zu vernichten. Und ihr werdet aus dem Land herausgerissen werden, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen.

64 Und der Herr wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde. Und du wirst dort andern Göttern dienen, die du nicht gekannt hast, {weder} du noch deine Väter – {Göttern aus} Holz und Stein.

65 Und unter jenen Nationen wirst du nicht ruhig wohnen, und deine Fußsohle wird keinen Rastplatz finden. Und der Herr wird dir dort ein zitterndes Herz geben, erlöschende Augen und eine verzagende Seele.

66 Und dein Leben wird in Gefahr schweben[4]w. deine Leben sind dir gegenüber aufgehängt, du wirst dich Nacht und Tag fürchten und deines Lebens nicht sicher sein.

67 Am Morgen wirst du sagen: Wäre es doch Abend!, und am Abend wirst du sagen: Wäre es doch Morgen! – wegen des Zitterns deines Herzens, mit dem du zitterst, und wegen des Anblicks {dessen} , was deine Augen erblicken {müssen}.

68 Und der Herr wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückkehren lassen, auf dem Weg, von dem ich dir gesagt habe: Du sollst ihn nie mehr wiedersehen! Und ihr werdet euch dort euren Feinden als Sklaven und als Sklavinnen zum Kauf anbieten, aber es wird kein Käufer da sein.

69 Das sind die Worte des Bundes, von dem der Herr dem Mose befohlen hatte, er solle {ihn} mit den Söhnen Israel im Land Moab schließen neben dem Bund, den er am Horeb mit ihnen geschlossen hatte.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Segen des Gehorsams (Lev 26,3-13; Dtn 7,12-15)

1 Weiter sagte Mose: »Wenn ihr auf den Herrn, euren Gott, hört und alle seine Gebote, die ich euch heute verkünde, sorgfältig befolgt, wird er euch hoch über alle Völker der Erde erheben.

2 Die ganze Fülle seines Segens wird euch zuteilwerden, wenn ihr den Weisungen des Herrn, eures Gottes, gehorcht.

3 In der Stadt und auf dem Feld schenkt er euch Gedeihen:

4 Gesunde Kinder gibt er euch und reiche Ernten; eure Rinder, Schafe und Ziegen werden sich vermehren,

5 Korb und Backtrog nicht leer werden.

6 Das Glück wird euch begleiten, wenn ihr auszieht und wenn ihr wieder heimkehrt.

7 Wenn sich Feinde gegen euch erheben, wird der Herr sie vor euch zu Boden werfen. Auf einem Weg werden sie gegen euch anrücken und auf sieben nach allen Richtungen vor euch fliehen.

8 Der Herr wird eure Vorratshäuser füllen und euch alles gelingen lassen, was ihr tut. In allem wird er euch segnen in dem Land, das er euch geben wird.

9 Der Herr, euer Gott, wird euch zu einem Volk machen, das ausschließlich ihm gehört, so wie er es euch mit einem Eid zugesichert hat – wenn ihr nur seine Gebote beachtet und euer Leben danach ausrichtet.

10 Alle Völker der Erde werden dann erkennen, dass der Herr euch zu seinem Eigentum erklärt hat, und sie werden sich vor euch fürchten.

11 Der Herr wird euch viele Kinder geben, er wird euer Vieh vermehren und euch reiche Ernten bescheren, sodass ihr in Wohlstand lebt in dem Land, das er euren Vorfahren mit einem Eid für euch versprochen hat.

12 Er wird seine himmlischen Vorratskammern öffnen und Regen auf euer Land herabsenden zur rechten Zeit, damit eure Arbeit Frucht trägt. Ihr werdet so viel haben, dass ihr davon noch anderen Völkern ausleihen könnt, ihr selbst aber braucht nichts zu borgen.

13 Der Herr wird euch zum ersten unter den Völkern machen, ihr werdet unaufhaltsam immer weiter aufsteigen. Ihr müsst nur die Gebote des Herrn, eures Gottes, befolgen, auf die ich euch heute verpflichte.

14 Ihr dürft niemals abweichen von dem Weg, den ich euch weise; ihr dürft nicht hinter anderen Göttern herlaufen und ihnen dienen. «

Fluch des Ungehorsams (Lev 26,14-39)

15 »Wenn ihr aber nicht auf den Herrn, euren Gott, hört und seine Gebote und Weisungen, die ich euch heute verkünde, nicht befolgt, wird nicht sein Segen, sondern sein Fluch über euch kommen:

16 Missgeschick wird euch verfolgen in der Stadt und auf dem Feld,

17 Korb und Backtrog werden leer bleiben,

18 eure Kinder werden dahinsterben und die Äcker Missernten bringen, eure Rinder, Schafe und Ziegen werden sich nicht vermehren.

19 Unglück wird euch begleiten, wenn ihr auszieht und wenn ihr wieder heimkehrt.

20 Der Herr wird einen Fluch auf euer Tun legen; er wird euch so verwirren, dass euch nichts mehr glücken wird. Weil ihr den Herrn mit euren bösen Taten beleidigt und euch von ihm abgewandt habt, wird es in kürzester Zeit mit euch zu Ende sein.

21-22 Der Herr wird euch die Pest schicken, er wird euch mit Schwindsucht, Entzündung und Fieber heimsuchen und eure Ernten durch Dürre und Schädlinge vernichten, bis niemand mehr von euch übrig ist in dem Land, das ihr jetzt in Besitz nehmen wollt.

23 Der Himmel über euch wird wie eine bronzene Glocke sein und die Erde unter euren Füßen hart wie Eisen.

24 Statt Regen werden Staub und Asche vom Himmel fallen, bis ihr völlig vernichtet seid.

25 Der Herr wird euch vor euren Feinden zu Boden werfen. Auf einem Weg werdet ihr gegen sie ausziehen und auf sieben nach allen Richtungen vor ihnen fliehen. Alle Völker der Erde werden schaudernd sehen, wie es euch ergeht.

26 Aasgeier und Hyänen werden sich über eure Leichen hermachen und niemand wird sie verscheuchen.

27 Der Herr wird euch mit Geschwüren strafen, wie er sie den Ägyptern geschickt hat, mit Beulen, Ausschlag, Krätze, und ihr werdet kein Heilmittel dagegen finden.

28 Er wird euch strafen mit Wahnsinn, Blindheit und Geistesverwirrung,

29 sodass ihr am hellen Tag umhertappt wie Blinde. Nichts mehr wird euch glücken. Ihr werdet unterdrückt und ausgebeutet werden und niemand wird euch beistehen.

30 Du verlobst dich mit einem Mädchen, aber ein anderer wird mit ihr schlafen. Du baust ein Haus, aber wirst nicht darin wohnen; du pflanzt einen Weinberg, aber wirst keine Trauben ernten.

31 Deine Rinder werden vor deinen Augen geschlachtet und du bekommst nicht einen Bissen davon ab. Dein Esel wird vor deinen Augen weggeführt und du siehst ihn nie wieder. Feinde nehmen dir deine Schafe und Ziegen weg und niemand hilft dir, wenn du dich dagegen wehren willst.

32 Deine Söhne und Töchter werden vor deinen Augen zu einem fremden Volk in die Sklaverei geführt; du wirst dich in Sehnsucht nach ihnen verzehren, aber du wirst ohnmächtig zusehen müssen.

33 Ein Volk, das aus weiter Ferne kommt, wird den Ertrag deiner Äcker verzehren, für den du so mühsam gearbeitet hast, und du wirst immerzu unterdrückt und misshandelt werden.

34 Wenn ihr das alles mit ansehen müsst, werdet ihr vor Schmerz wahnsinnig werden.

35 Der Herr wird euch an den Beinen, ja von der Fußsohle bis zum Scheitel, mit bösen Geschwüren strafen, die niemand heilen kann.

36 Er wird euch und den König, den ihr über euch gesetzt habt, in die Verbannung führen, zu einem fernen Volk, das weder ihr noch eure Vorfahren bis dahin gekannt habt. Dort werdet ihr fremde Götter verehren müssen, Bilder aus Holz und Stein.

37 Unter den Völkern, zu denen der Herr euch verstoßen wird, werdet ihr zum abschreckenden Beispiel und sie werden ihren Spott mit euch treiben.

38 Ihr werdet reichlich Samen aufs Feld streuen, aber nur wenig Korn ernten, weil die Heuschrecken alles abfressen.

39 Ihr werdet Weinberge anlegen und pflegen, aber keinen Wein keltern, weil die Raupen alles kahl fressen.

40 Im ganzen Land werden Ölbäume wachsen, aber ihr werdet kein Öl haben, um euch damit zu salben, weil die Oliven unreif abfallen.

41 Ihr werdet Kinder zeugen, aber sie werden euch nicht gehören, sondern als Gefangene weggeführt werden.

42 Alle eure Bäume und alle Pflanzen auf den Feldern werden von Schädlingen befallen werden.

43 Die Fremden, die bei euch leben, werden ihren Besitz vergrößern und immer mehr Einfluss gewinnen, während es mit euch immer weiter bergab geht.

44 Ihr könnt ihnen nichts mehr leihen, sondern werdet von ihnen borgen müssen, und schließlich werden sie die Herren sein und ihr die Sklaven.

45 All dieses Unheil wird über euch kommen und euch verfolgen, bis ihr völlig vernichtet seid, wenn ihr nicht auf den Herrn, euren Gott, hört und seine Gebote und Weisungen befolgt.

46 Daran wird dann für alle Zeiten zu erkennen sein, dass euch und eure Nachkommen der Fluch des Herrn getroffen hat.

47 Wenn ihr dem Herrn, eurem Gott, nicht gern und voll Freude dient, aus Dank für den Wohlstand, den er euch schenkt,

48 werdet ihr euren Feinden dienen müssen, die der Herr gegen euch aufbietet, und ihr werdet dabei von Hunger und Durst gequält, ihr werdet nichts anzuziehen haben und an allem Mangel leiden. Der Herr wird euch unter ein eisernes Joch zwingen, bis ihr alle umgekommen seid.

49 Er wird aus weiter Ferne ein Volk gegen euch heranführen, dessen Sprache ihr nicht versteht. Wie der Adler herabstößt, kommen sie über euch

50 und kennen kein Erbarmen, auch Kinder und Greise metzeln sie nieder.

51 Sie verzehren euer Vieh, sie verzehren Korn, Wein und Öl; nichts lassen sie euch übrig, sodass ihr verhungern müsst.

52 Sie werden euch in euren Städten einschließen, auf deren mächtige Mauern ihr euch verlassen habt, überall in dem Land, das der Herr, euer Gott, euch gegeben hat. Sie werden euch belagern und bekämpfen, bis sie die Mauern zum Einsturz bringen.

53 In der Hungersnot, die während der Belagerung in euren Städten herrscht, werdet ihr das Fleisch eurer eigenen Kinder essen, der Söhne und Töchter, die der Herr, euer Gott, euch geschenkt hat.

54-55 Der vornehmste Mann, der auf seine feine Lebensart stolz ist, wird sich nicht scheuen, seinen eigenen Sohn zu verzehren; er wird eifersüchtig darüber wachen, dass keiner von seinen Verwandten einen Bissen davon bekommt, nicht einmal die geliebte Frau und die übrigen Kinder. So groß wird die Not sein in den Städten, die von euren Feinden belagert werden.

56-57 Die verwöhnteste Dame, die vor lauter Vornehmheit keinen Fuß auf die Erde setzt, wird in der höchsten Not ihre Nachgeburt verzehren und sogar das Kind, das sie soeben geboren hat; sie wird es in aller Heimlichkeit tun und nicht einmal dem geliebten Mann und den übrigen Kindern etwas davon gönnen.

58 Achtet also stets darauf, dass ihr den Herrn, euren Gott, ehrt, der so große Wunder tut und seinen Feinden Furcht und Schrecken einjagt. Befolgt sorgfältig alle seine Gebote, die in diesem Buch aufgeschrieben sind.

59 Sonst wird der Herr euch und eure Nachkommen mit schrecklichen Krankheiten bestrafen, gegen die es kein Heilmittel gibt.

60 Die Seuchen, die ihr in Ägypten kennen und fürchten gelernt habt, wird er bei euch ausbrechen lassen,

61 und auch alle die Krankheiten und Plagen, die in diesem Buch nicht erwähnt sind, wird er euch schicken, bis ihr ganz vernichtet seid.

62 Statt dass ihr so zahlreich werdet wie die Sterne am Himmel, wird von euch nur noch ein winziges Häuflein übrig bleiben, wenn ihr dem Herrn, eurem Gott, nicht gehorcht.

63 Während der Herr früher seine Freude daran hatte, euch Gutes zu tun und euch immer zahlreicher zu machen, wird er dann seine Freude daran haben, euch zu schaden und euch auszurotten. Er wird euch aus dem Land, das ihr jetzt in Besitz nehmt, ausreißen

64 und euch unter alle Völker zerstreuen, von einem Ende der Erde bis zum andern. Dort werdet ihr Götter verehren müssen, die euch und euren Vorfahren bis dahin fremd waren, Bilder aus Stein und Holz.

65 Aber selbst dort werdet ihr keine Bleibe finden, sondern ruhelos umherirren; denn der Herr wird euch in Angst, Finsternis und Verzweiflung hineintreiben.

66 Ihr werdet ständig um euer Leben zittern müssen und euch keinen Augenblick sicher fühlen, weder bei Nacht noch bei Tag.

67 Am Morgen werdet ihr den Abend herbeisehnen und am Abend den Morgen. Denn alles, was ihr erlebt, wird euch immer neue Angst einjagen.

68 Der Herr wird euch so weit bringen, dass ihr auf Schiffen nach Ägypten zurückkehrt, obwohl er euch versprochen hat, ihr müsstet niemals wieder dorthin zurückkehren. Dort werdet ihr euch euren Feinden auf dem Sklavenmarkt als Sklaven und Sklavinnen anbieten, aber niemand wird euch kaufen. «

Mose eröffnet den Bundesschluss

69 Der Herr befahl Mose, dort im Land Moab in seinem Auftrag einen Bund mit dem Volk Israel zu schließen, als Ergänzung zu dem Bund, den er am Berg Horeb mit Israel geschlossen hatte. Es folgen hier die Worte, mit denen dieser Bund besiegelt wurde.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Ankündigung von Segen und Fluch

1 Wenn du nun der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen wirst, dass du hältst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der Herr, dein Gott, zum höchsten über alle Völker auf Erden machen.

2 Und es werden über dich kommen alle diese Segnungen, und sie werden dich treffen, weil du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorsam gewesen bist.

3 Gesegnet wirst du sein in der Stadt, gesegnet wirst du sein auf dem Acker.

4 Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes, der Ertrag deines Ackers und die Jungtiere deines Viehs, deiner Rinder und deiner Schafe.

5 Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog.

6 Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang.

7 Und der Herr wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, vor dir schlagen. Auf einem Weg sollen sie ausziehen wider dich und auf sieben Wegen vor dir fliehen.

8 Der Herr wird gebieten dem Segen, dass er mit dir sei in deinen Scheunen und in allem, was du unternimmst, und wird dich segnen in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt.

9 Der Herr wird dich zum heiligen Volk für sich erheben, wie er dir geschworen hat, weil du die Gebote des Herrn, deines Gottes, hältst und in seinen Wegen wandelst.

10 Und alle Völker auf Erden werden sehen, dass über dir der Name des Herrn genannt ist, und werden sich vor dir fürchten.

11 Und der Herr wird machen, dass du Überfluss an Gutem haben wirst, an Frucht deines Leibes, an Jungtieren deines Viehs, an Ertrag deines Ackers, in dem Lande, das der Herr deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben.

12 Und der Herr wird dir seinen guten Schatz auftun, den Himmel, dass er deinem Land Regen gebe zur rechten Zeit und dass er segne alle Werke deiner Hände. Und du wirst vielen Völkern leihen, aber von niemand borgen.

13 Und der Herr wird dich zum Kopf machen und nicht zum Schwanz, und du wirst immer aufwärtssteigen und nicht heruntersinken, weil du gehorsam bist den Geboten des Herrn, deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu halten und zu tun,

14 und nicht abweichst von all den Worten, die ich euch heute gebiete, weder zur Rechten noch zur Linken, und nicht andern Göttern nachwandelst, um ihnen zu dienen.

15 Wenn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme des Herrn, deines Gottes, und wirst nicht halten und tun alle seine Gebote und Rechte, die ich dir heute gebiete, so werden alle diese Flüche über dich kommen und dich treffen:

16 Verflucht wirst du sein in der Stadt, verflucht wirst du sein auf dem Acker.

17 Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog.

18 Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes, der Ertrag deines Ackers, das Jungvieh deiner Rinder und Schafe.

19 Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang und verflucht bei deinem Ausgang.

20 Der Herr wird unter dich senden Unfrieden, Unruhe und Unglück in allem, was du unternimmst, bis du vertilgt bist und bald untergegangen bist um deines bösen Treibens willen, weil du mich verlassen hast.

21 Der Herr wird dir die Pest anhängen, bis er dich vertilgt hat in dem Lande, in das du kommst, es einzunehmen.

22 Der Herr wird dich schlagen mit Auszehrung, Entzündung, Fieber, Wundbrand, Dürre, Getreidebrand und Getreiderost; die werden dich verfolgen, bis du umkommst.

23 Der Himmel, der über deinem Haupt ist, wird ehern werden und die Erde unter dir eisern.

24 Statt des Regens für dein Land wird der Herr Staub und Asche vom Himmel auf dich geben, bis du vertilgt bist.

25 Der Herr wird dich vor deinen Feinden schlagen. Auf einem Weg wirst du wider sie ausziehen, und auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen und wirst zum Entsetzen werden für alle Reiche auf Erden.

26 Deine Leichname werden zum Fraß werden allen Vögeln des Himmels und allen Tieren des Landes, und niemand wird sein, der sie verscheucht.

27 Der Herr wird dich schlagen mit ägyptischem Geschwür, Beulen, Krätze und Ausschlag, dass du nicht geheilt werden kannst.

28 Der Herr wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Verwirrung des Geistes.

29 Und du wirst tappen am Mittag, wie ein Blinder tappt im Dunkeln, und wirst auf deinem Wege kein Glück haben, sondern Gewalt und Unrecht leiden müssen dein Leben lang, und niemand wird dir helfen.

30 Mit einer Frau wirst du dich verloben; aber ein anderer wird bei ihr schlafen. Ein Haus wirst du bauen; aber du wirst nicht darin wohnen. Einen Weinberg wirst du pflanzen; aber du wirst nichts von ihm haben.

31 Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet werden; aber du wirst nicht davon essen. Dein Esel wird vor deinem Angesicht mit Gewalt genommen und nicht zu dir zurückkommen. Dein Schaf wird deinen Feinden gegeben werden, und niemand wird dir helfen.

32 Deine Söhne und deine Töchter werden einem andern Volk gegeben werden, dass deine Augen zusehen müssen und täglich vor Verlangen nach ihnen vergehen, und in deinen Händen wird keine Kraft sein.

33 Den Ertrag deines Ackers und alle deine Arbeit wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst, und du wirst geplagt und geschunden werden dein Leben lang

34 und wirst wahnsinnig werden bei dem, was deine Augen sehen müssen.

35 Der Herr wird dich schlagen mit bösen Geschwüren an den Knien und Waden, dass du nicht geheilt werden kannst, von den Fußsohlen bis zum Scheitel.

36 Der Herr wird dich und deinen König, den du über dich gesetzt hast, unter ein Volk treiben, das du nicht kennst noch deine Väter, und du wirst dort andern Göttern dienen: Holz und Stein.

37 Und du wirst zum Entsetzen, zum Sprichwort und zum Spott werden unter allen Völkern, zu denen der Herr dich treibt.

38 Du wirst viel Samen auf das Feld säen, aber wenig einsammeln; denn die Heuschrecken werden’s abfressen.

39 Weinberge wirst du pflanzen und bauen, aber weder Wein trinken noch Trauben lesen; denn die Würmer werden’s verzehren.

40 Ölbäume wirst du haben in deinem ganzen Gebiet, aber du wirst dich nicht salben mit Öl; denn dein Ölbaum wird seine Frucht abwerfen.

41 Söhne und Töchter wirst du zeugen und doch nicht behalten; denn sie werden gefangen weggeführt werden.

42 Über alle Bäume und Früchte deines Landes wird das Ungeziefer herfallen.

43 Der Fremdling, der bei dir ist, wird immer höher über dich emporsteigen; du aber wirst immer tiefer heruntersinken.

44 Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen können; er wird der Kopf sein, und du wirst der Schwanz sein.

45 Alle diese Flüche werden über dich kommen und dich verfolgen und treffen, bis du vertilgt bist, weil du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht und seine Gebote und Rechte nicht gehalten hast, die er dir geboten hat.

46 Und diese Flüche werden Zeichen und Wunder sein an dir und an deinen Nachkommen immerdar,

47 weil du dem Herrn, deinem Gott, nicht gedient hast mit Freude und Lust deines Herzens, obwohl du Überfluss hattest an allem.

48 Und du wirst deinem Feinde, den der Herr gegen dich schicken wird, dienen in Hunger und Durst, in Blöße und allerlei Mangel, und er wird ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vertilgt hat.

49 Der Herr wird ein Volk über dich schicken von ferne, vom Ende der Erde, wie ein Adler fliegt, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst,

50 ein freches Volk, das nicht Rücksicht nimmt auf die Alten und die Jungen nicht schont.

51 Es wird verzehren die Jungtiere deines Viehs und den Ertrag deines Ackers, bis du vertilgt bist, und wird dir nichts übrig lassen vom Korn, Wein und Öl und vom Jungvieh deiner Rinder und Schafe, bis es dich umgebracht hat.

52 Es wird dich belagern in allen deinen Städten, bis es niedergeworfen hat deine hohen und festen Mauern, auf die du dich verlässt, in deinem ganzen Lande; und du wirst belagert werden in allen deinen Städten, in deinem ganzen Lande, das dir der Herr, dein Gott, gegeben hat.

53 Du wirst die Frucht deines Leibes, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die dir der Herr, dein Gott, gegeben hat, essen in der Angst und Not, mit der dich dein Feind bedrängen wird.

54 Ein Mann unter euch, der zuvor verwöhnt und in Üppigkeit gelebt hat, wird seinem Bruder und der Frau in seinen Armen und dem Sohn, der noch übrig ist von seinen Söhnen, nichts gönnen

55 von dem Fleisch seiner Söhne, das er isst, weil ihm nichts übrig geblieben ist von allem Gut in der Angst und Not, mit der dich dein Feind bedrängen wird in allen deinen Städten.

56 Eine Frau unter euch, die zuvor so verwöhnt und in Üppigkeit gelebt hat, dass sie nicht einmal versucht hat, ihre Fußsohle auf die Erde zu setzen, vor Verwöhnung und Wohlleben, die wird dem Mann in ihren Armen und ihrem Sohn und ihrer Tochter nicht gönnen

57 die Nachgeburt, die von ihr ausgegangen ist, und ihr Kind, das sie geboren hat; denn sie wird beides vor Mangel an allem heimlich essen in der Angst und Not, mit der dich dein Feind bedrängen wird in deinen Städten.

58 Wenn du nicht darauf hältst, dass du alle Worte dieses Gesetzes tust, die in diesem Buch geschrieben sind, und nicht fürchtest diesen herrlichen und heiligen Namen, den Herrn, deinen Gott,

59 so wird der Herr schrecklich mit dir umgehen und dich und deine Nachkommen schlagen mit großen und anhaltenden Plagen, mit bösen und anhaltenden Krankheiten.

60 Und er wird auch alle Seuchen Ägyptens über dich bringen, vor denen du dich fürchtest, und sie werden dich nicht loslassen;

61 dazu wird der Herr alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht geschrieben sind in dem Buch dieses Gesetzes, über dich kommen lassen, bis du vertilgt bist.

62 Und nur wenige werden übrig bleiben von euch, die ihr zuvor zahlreich gewesen seid wie die Sterne am Himmel, weil du nicht gehorcht hast der Stimme des Herrn, deines Gottes.

63 Und wie sich der Herr zuvor freute, euch Gutes zu tun und euch zu mehren, so wird er sich nun freuen, euch umzubringen und zu vertilgen, und ihr werdet herausgerissen werden aus dem Lande, in das du jetzt ziehst, es einzunehmen.

64 Denn der Herr wird dich zerstreuen unter alle Völker von einem Ende der Erde bis ans andere, und du wirst dort andern Göttern dienen, die du nicht kennst noch deine Väter: Holz und Stein.

65 Dazu wirst du unter jenen Völkern keine Ruhe haben, und deine Füße werden keine Ruhestatt finden. Denn der Herr wird dir dort ein bebendes Herz geben und erlöschende Augen und eine verzagende Seele,

66 und dein Leben wird immerdar in Gefahr schweben; Nacht und Tag wirst du dich fürchten und deines Lebens nicht sicher sein.

67 Morgens wirst du sagen: Ach dass es Abend wäre!, und abends wirst du sagen: Ach dass es Morgen wäre!, vor Furcht deines Herzens, die dich schrecken wird, und vor dem, was du mit deinen Augen sehen wirst.

68 Und der Herr wird dich mit Schiffen wieder nach Ägypten führen, auf dem Wege, von dem ich dir gesagt habe: Du sollst ihn nicht mehr sehen. Und ihr werdet dort euren Feinden als Knechte und Mägde verkauft werden, aber es wird kein Käufer da sein.

Der Bund des Herrn mit Israel im Lande Moab

69 Dies sind die Worte des Bundes, den der Herr dem Mose geboten hat, mit Israel zu schließen im Lande Moab, neben dem Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte am Horeb.

Videos zu 5. Mose 28,9 (EÜ, ELB, GNB, LUT)