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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Hört zu, ihr Himmel, ich will reden, / die Erde lausche meinen Worten.

2 Meine Lehre wird strömen wie Regen, / meine Botschaft wird fallen wie Tau, / wie Regentropfen auf das Gras / und wie Tauperlen auf die Pflanzen.

3 Ich will den Namen des HERRN verkünden. / Preist die Größe unseres Gottes!

4 Er heißt: Der Fels. Vollkommen ist, was er tut; / denn alle seine Wege sind recht. / Er ist ein unbeirrbar treuer Gott, / er ist gerecht und gerade.

5 Ein falsches, verdrehtes Geschlecht fiel von ihm ab, / Verkrüppelte, die nicht mehr seine Söhne sind.

6 Ist das euer Dank an den HERRN, / du dummes, verblendetes Volk? / Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer? / Hat er dich nicht geformt und hingestellt?

7 Denk an die Tage der Vergangenheit, / lerne aus den Jahren der Geschichte! / Frag deinen Vater, er wird es dir erzählen, / frag die Alten, sie werden es dir sagen.

8 Als der Höchste die Völker als Erbe verteilte, / als er die Menschheit aufteilte, / legte er die Gebiete der Völker / nach der Zahl der Gottessöhne fest;

9 der HERR nahm sich sein Volk als Anteil, / Jakob wurde sein Erbteil.

10 Er fand ihn in der Steppe, / in der Wüste, wo wildes Getier heult. / Er hüllte ihn ein, gab auf ihn Acht / und hütete ihn wie seinen Augenstern,

11 wie ein Adler sein Nest ausführt / und über seinen Jungen schwebt, / seine Schwingen ausbreitet, eines von ihnen aufnimmt / und es auf seinem Gefieder trägt.

12 Der HERR allein hat Jakob geleitet, / kein fremder Gott stand ihm zur Seite.

13 Er führte ihn auf die Berge des Landes / und er aß von den Früchten des Feldes, / er stillte ihn mit Wein aus den Felsen, / mit Öl aus Felsspalten.

14 Mit Butter von Kühen, Milch von Schafen und Ziegen, / dazu kam Fett von Lämmern, / von Widdern aus Baschan / und von Ziegenböcken, / dazu Feinmehl aus Weizen. / Das Blut der Trauben trankst du gegoren.

15 Und Jakob aß und wurde satt, / Jeschurun wurde fett und bockte. / Ja, fett und voll und feist bist du geworden. / Er stieß den Gott, der ihn geformt hatte, von sich / und hielt den Fels für dumm, der ihn gerettet hatte.

16 Sie weckten seine Eifersucht durch Fremde, / durch gräuliche Wesen reizten sie ihn zum Zorn:

17 Sie opferten Geistern, die keine Gottheiten sind, / und Göttern, die sie früher nicht kannten, / Neulingen, die erst vor Kurzem gekommen waren, / vor denen eure Väter sich nicht fürchteten.

18 An den Fels, der dich gezeugt hat, / dachtest du nicht mehr, / du vergaßest den Gott, der dich geboren hat.

19 Der HERR sah es und verwarf / im Zorn seine Söhne und Töchter.

20 Und er sagte: Ich will mein Gesicht vor ihnen verbergen / und dann sehen, was in Zukunft mit ihnen geschieht. / Denn sie sind eine Generation des Aufruhrs, / Söhne, in denen die Untreue sitzt.

21 Sie haben meine Eifersucht geweckt / durch einen Gott, der kein Gott ist, / mich zum Zorn gereizt durch ihre Götter aus Luft - / so wecke ich ihre Eifersucht / durch ein Volk, das kein Volk ist, / durch ein dummes Volk reize ich sie zum Zorn.

22 In meiner Nase ist Feuer entbrannt. / Es lodert bis in die unterste Totenwelt, / verzehrt die Erde und was auf ihr wächst / und schmilzt die Fundamente der Berge.

23 Immer neue Not bürde ich ihnen auf, / ich setze gegen sie alle meine Pfeile ein.

24 Sie werden ausgemergelt durch den Hunger, / verzehrt durch die Pest und die verheerende Seuche. / Den Zahn der Raubtiere lasse ich auf sie los, / dazu das Gift der im Staube Kriechenden.

25 Auf der Straße raubt das Schwert / und in den Zimmern der Schrecken / den jungen Mann und das Mädchen, / den Säugling samt dem Greis.

26 Ich könnte sagen: Das ist ihr Ende. / Ihr Gedächtnis will ich unter den Menschen tilgen,

27 scheute ich nicht die Kränkung durch ihren Feind. / Ihre Gegner sollen es nicht falsch verstehen, / sollen nicht sagen: Unsere Hand ist erhoben, statt zu sagen: / Der HERR hat das alles gewirkt.

28 Doch diesem Volk fehlt es an Rat, / ihm mangelt es an Verstand.

29 Wären sie klug, so begriffen sie alles / und verstünden, was in Zukunft mit ihnen geschieht.

30 Wie kann ein Einziger hinter tausend herjagen / und zwei zehntausend in die Flucht schlagen, / es sei denn, ihr Fels hat sie verkauft, / der HERR hat sie preisgegeben?

31 Doch der Fels unserer Feinde ist nicht wie unser Fels; / das beweisen unsere Feinde.

32 Ihr Weinstock stammt von dem Weinstock Sodoms, / vom Todesacker Gomorras. / Ihre Trauben sind giftige Trauben / und tragen bittere Beeren.

33 Ihr Wein ist Schlangengift / und Gift von ekligen Ottern.

34 Liegt dies nicht bei mir verborgen, / in meinen Vorratskammern versiegelt? /

35 Mein ist die Strafe und die Vergeltung / zu der Zeit, da ihr Fuß wanken wird. / Ja, der Tag ihres Verderbens ist nah / und ihr Verhängnis kommt schnell. -

36 Ja, der HERR wird seinem Volk Recht geben / und mit seinen Dienern Mitleid haben. / Er wird sehen: Jede Hand ist ermüdet, / es gibt nur noch Unterdrückte und Hilflose.

37 Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter? / Wo ist der Fels, bei dem sie Schutz suchten?

38 Die das Fett ihrer Schlachtopfer essen, / die den Wein ihrer Trankopfer trinken - / die sollen vortreten und euch helfen. / Dieser Fels soll ein Schutzdach über euch sein.

39 Jetzt seht: Ich bin es, nur ich, / und es gibt keinen Gott neben mir. / Ich bin es, der tötet und der lebendig macht. / Ich habe verwundet; nur ich werde heilen. / Niemand kann retten aus meiner Hand.

40 Denn ich hebe meine Hand zum Himmel empor / und sage: So wahr ich ewig lebe:

41 Habe ich erst die Klinge meines Schwertes geschliffen, / um das Recht in meine Hand zu nehmen, / dann zwinge ich meinen Gegnern die Strafe auf / und denen, die mich hassen, die Vergeltung.

42 Meine Pfeile mache ich trunken von Blut, / während mein Schwert sich ins Fleisch frisst - / trunken vom Blut Erschlagener und Gefangener, / ins Fleisch des höchsten feindlichen Fürsten.

43 Preist, ihr Völker, sein Volk! / Denn er straft für das Blut seiner Diener. / Er zwingt seinen Gegnern die Strafe auf / und erwirkt Sühne für sein Land, sein Volk.

44 Dann kam Mose zum Volk und trug ihm das Lied in seinem vollen Wortlaut vor, er und Josua, der Sohn Nuns.

Mahnung zur Belehrung der nächsten Generation: 32,45–47

45 Als Mose damit zu Ende war, alle diese Worte vor ganz Israel vorzutragen,

46 sagte er zu ihnen: Nehmt euch alle Worte zu Herzen, die ich heute gegen euch als Zeugen bestelle, damit ihr auch eure Kinder dazu verpflichtet, auf alle Worte dieser Weisung zu achten und sie zu halten.

47 Das ist kein leeres Wort, das ohne Bedeutung für euch wäre, sondern es ist euer Leben. Wenn ihr diesem Wort folgt, werdet ihr lange in dem Land leben, in das ihr jetzt über den Jordan hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.

Gottes Weisung über das Sterben des Mose: 32,48–52

48 Am selben Tag sagte der HERR zu Mose:

49 Geh hinauf in das Gebirge Abarim, das du vor dir siehst, steig auf den Berg Nebo, der in Moab gegenüber Jericho liegt, und schau auf das Land Kanaan, das ich den Israeliten als Grundbesitz geben werde.

50 Dort auf dem Berg, den du ersteigst, sollst du sterben und sollst mit deinen Vorfahren vereint werden, wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und mit seinen Vorfahren vereint wurde.

51 Denn ihr seid mir untreu gewesen inmitten der Israeliten beim Haderwasser von Kadesch in der Wüste Zin und habt mich inmitten der Israeliten nicht als den Heiligen geehrt.

52 Du darfst das Land von der anderen Talseite aus sehen. Aber du darfst das Land, das ich den Israeliten geben werde, nicht betreten.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Das Lied des Mose

1 Horch auf, du Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Worte meines Mundes!

2 Wie Regen träufle meine Lehre, wie Tau riesle meine Rede, wie Regenschauer auf frisches Grün und wie Regengüsse auf {welkes} Kraut!

3 Denn den Namen des Herrn rufe ich aus: Gebt Ehre[3]w. Größe unserm Gott!

4 Der Fels; vollkommen ist sein Tun, denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!

5 Es versündigte sich gegen ihn eine verkehrte und verdrehte Generation – nicht seine Kinder {sind sie, sondern} ihr {eigener} Schandfleck –.

6 Wollt ihr so dem Herrn vergelten, törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich geschaffen[4]o. erkauft hat? Er hat dich gemacht und dich bereitet.

7 Denk an die Tage der Vorzeit, gebt acht auf die Jahre von Generation zu Generation! Frag deinen Vater, er wird es dir kundtun, deine Ältesten, sie werden es dir sagen!

8 Als der Höchste den Nationen das Erbe austeilte, als er die Menschenkinder {voneinander} schied, da legte er fest die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israel[5]LXX und die alte lat. Üs. lesen: nach der Zahl der Engel Gottes.

9 Denn der Anteil des Herrn ist sein Volk, Jakob das Maß[6]w. die Messschnur seines Erbteils.

10 Er fand ihn[7]o. es; d. i. das Volk; so im ganzen Vers im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel.

11 Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, [8]o. breitete er seine Flügel aus, nahm es auf, trug es auf seinen Fittichen; der Herr allein leitete esseine Flügel ausbreitet, sie[9]w. es; d. h. das Nest aufnimmt, sie trägt auf seinen Schwingen,

12 {so} leitete ihn der Herr allein[8]o. breitete er seine Flügel aus, nahm es auf, trug es auf seinen Fittichen; der Herr allein leitete es, und kein fremder Gott war mit ihm.

13 Er ließ ihn einherfahren auf den Höhen der Erde, und er aß die Früchte[10]SamPent, LXX und syr. Üs. lesen: er speiste sie mit den Früchten des Feldes. Er ließ ihn[7]o. es; d. i. das Volk; so im ganzen Vers Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus dem Felsenkiesel,

14 Rahm der Kühe und Milch der Schafe samt dem Fett der Lämmer, Widder aus Baschan[1]w. und Widder, {und zwar} Söhne Baschans und Böcke samt dem Besten[2]w. Nierenfett des Weizens und das Blut der Traube trankest du, {feurigen} Wein.

15 Da wurde Jeschurun[3]d. h. vielleicht »der Rechtschaffene« und ist ein Ehrenname für Jakob-Israel fett und schlug aus. Du wurdest fett, dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und verachtete den Fels seiner Rettung.

16 Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde {Götter} , durch Gräuel kränkten sie ihn.

17 Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die {erst} vor Kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten[4]o. von denen eure Väter nichts wussten.

18 Den Felsen, der dich gezeugt, täuschtest[5]nach anderen: vergaßest; beide Üs. ergeben sich durch Veränderung eines Buchstabens du und vergaßest den Gott, der dich geboren.

19 Und der Herr sah es und verwarf {sie} aus Unwillen über[6]o. wegen der Kränkung durch seine Söhne und seine Töchter.

20 Er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen, will sehen, was ihr Ende ist; denn eine Generation {voller} Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist.

21 Sie haben mich zur Eifersucht gereizt durch einen Nicht-Gott, haben mich gekränkt durch ihre Nichtigkeiten[7]o. Götzen; so will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch ein Nicht-Volk, durch eine törichte Nation will ich sie kränken.

22 Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, es brennt bis in den untersten Scheol und frisst die Erde und ihren Ertrag und entzündet die Grundfesten der Berge.

23 Ich will Unheil über sie häufen, meine Pfeile gegen sie verbrauchen.

24 Sie sind vor Hunger entkräftet und aufgezehrt von Fieberglut[8]o. Seuche und giftiger Pest, so sende ich den Zahn wilder Tiere gegen sie, samt dem Gift der im Staub Kriechenden.

25 Draußen wird kinderlos machen das Schwert und drinnen[9]w. in den Kammern der Schrecken: den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling mit dem greisen Mann.

26 Ich hätte {schon} gesagt: Ich will sie zerschlagen, ihrer Erwähnung unter den Menschen ein Ende machen!

27 Wenn ich die Kränkung durch den Feind nicht fürchtete, dass ihre Gegner es falsch darstellten, dass sie sagten: Unsere Hand war erhaben! – und nicht: Der Herr hat dies alles gewirkt!

28 Denn sie sind eine Nation, die {allen} Rat verloren hat; keine Einsicht ist bei ihnen.

29 Wenn sie weise wären, würden sie das verstehen, würden ihr Ende bedenken.

30 Wie könnte einer Tausend jagen und zwei Zehntausend in die Flucht schlagen, wenn nicht {deshalb} , weil ihr Fels sie verkauft und der Herr sie preisgegeben hat?

31 Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels; so haben unsere Feinde selbst geurteilt[10]w. und unsere Feinde sind Richter!

32 Denn von dem Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock und von den Terrassen {gärten} Gomorras; ihre Beeren sind Giftbeeren, bittere Trauben haben sie.

33 Drachengift ist ihr Wein und grausames Viperngift.

34 Ist dies nicht bei mir aufbewahrt, versiegelt in meinen Schatzkammern?

35 Mein ist die Rache und die Vergeltung[11]T. ; Mas. T. : und er hat vergolten für die Zeit, da ihr Fuß wankt. Denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und was ihnen bevorsteht, eilt herbei.

36 Denn der Herr wird sein Volk richten[12]o. seinem Volk Recht schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen[1]w. wird er es sich gereuen lassen, wenn er sieht, dass geschwunden die Kraft und der Sklave und der Freie[2]o. der Verheiratete und der Unverheiratete; o. der Unmündige und der Mündige; w. der Festgehaltene und der Losgelassene dahin sind.

37 Und er wird sagen: Wo sind {nun} ihre Götter, der Fels, bei dem sie sich bargen?

38 Die das Fett ihrer Schlachtopfer aßen, den Wein ihrer Trankopfer tranken, die sollen {doch} aufstehen und euch helfen, sie sollen[3]so mit LXX, der lat. und syr. Üs. ; Mas. T. : er soll {doch} ein Schirm über euch sein!

39 Seht nun, dass ich, ich es bin und kein Gott neben mir ist! Ich, ich töte, und ich mache lebendig, ich zerschlage, und ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand rettet!

40 Denn ich erhebe meine Hand zum Himmel und spreche: So wahr ich ewig lebe!

41 Wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe und meine Hand zum Gericht greift, dann wende ich Rache auf meine Gegner zurück und vergelte es meinen Hassern.

42 Meine Pfeile lass ich trunken werden von Blut, und mein Schwert frisst Fleisch vom Blut der Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupt der Fürsten des Feindes[4]o. vom behaarten Haupt des Feindes.

43 Lasst jauchzen, ihr Nationen, sein Volk! Denn er rächt das Blut seiner Knechte, und Rache wendet er auf seine Gegner zurück, und sein Land, sein Volk entsühnt er.

Moses letzte Mahnung

44 Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volkes, er und Hosea[5]hebr. hoschea; d. h. Rettung; vgl. 3Mo13,8, der Sohn des Nun.

45 Und als Mose all diese Worte zu ganz Israel zu Ende geredet hatte,

46 da sagte er zu ihnen: Richtet euer Herz auf all die Worte, die ich euch heute bezeuge, damit ihr sie euren Kindern gebietet, dass sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun!

47 Denn nicht ein leeres Wort ist es für euch, sondern es ist euer Leben. Und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage verlängern in dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen.

Moses Vorbereitung auf den Tod

48 Und an ebendiesem Tag redete der Herr zu Mose und sprach:

49 Steige auf das Gebirge Abarim hier, {auf} den Berg Nebo, der im Land Moab {liegt} , der Jericho gegenüber ist, und sieh das Land Kanaan, das ich den Söhnen Israel zum Eigentum gebe!

50 Dann wirst du auf dem Berg sterben, auf den du steigst, und wirst zu deinen Völkern[6]d. h. zu deinen Vorfahren versammelt werden, ebenso wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und zu seinen Völkern versammelt wurde,

51 weil ihr treulos gegen mich gehandelt habt mitten unter den Söhnen Israel am Wasser von Meribat-Kadesch[7]o. am Streitwasser von Kadesch in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht geheiligt habt mitten unter den Söhnen Israel.

52 Denn von der gegenüberliegenden Seite[8]w. von gegenüber sollst du das Land sehen, aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Söhnen Israel gebe.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Den Himmel rufe ich als Zeugen an, die Erde höre meine Worte!

2 Sie mögen strömen wie ein Regenschauer, der ausgedörrtes Land befeuchtet, und niederträufeln wie der Tau, der ringsum alles junge Grün erquickt!

3 Preist unsern großen und erhabenen Gott! Ich rufe ihn bei seinem Namen,

4 ihn, unsern Fels und starken Schutz! In allem, was er plant und ausführt, ist er vollkommen und gerecht. An niemand handelt er mit Trug und Tücke, er steht zu seinem Wort, denn er ist treu!

5 Doch dieses Volk ist treulos und verkehrt – zu ihrer Schande muss ich es bekennen –, ganz aus der Art sind sie geschlagen; sie können nicht mehr seine Kinder sein.

6 Ist das der Dank für alle seine Güte, ihr unverbesserlichen Narren? Ist er es nicht, der euch geschaffen hat und wie ein Vater für euch sorgt?

7 Erinnert euch an ferne Zeiten, fragt eure Väter, wie es früher war, und eure Alten fragt, woher ihr kommt!

8 Damals erschuf der höchste Gott die Völker und ließ sie auf der Erde wohnen; für jedes Volk bestimmte er ein Land und teilte jedem einen Engel zu.

9 Doch Israel, die Jakobskinder, erwählte er sich selbst als Eigentum und machte sie zu seinem Volk.

10 Er fand sie hilflos in der Wüste, umlauert und umheult von wilden Tieren, da nahm er sie in seine Obhut, er schützte sie mit aller Sorgfalt, so wie ein Mann sein eigenes Auge schützt.

11 Ein Adler scheucht die Jungen aus dem Nest, damit sie selber fliegen lernen. Doch wachsam schwebt er über ihnen, und wenn eins müde wird und fällt, dann breitet er die Flügel unter ihm und fängt es auf und trägt es fort.

12 Genauso hat der Herr sein Volk beschützt; er ganz allein hat Israel geführt, kein fremder Gott stand ihm zur Seite!

13 Dann ließ er sie ein Land erobern. Sie konnten auf den Feldern Korn anbauen, aus Felsenspalten Honig sammeln, auf steinbesätem Grund Oliven ernten.

14 Sie hatten Milch von Kühen und von Schafen, das Fleisch der Lämmer und der Böcke; sie aßen von dem allerbesten Weizen und tranken ihren süßen, roten Wein.

15 Sie lebten nun in Glück und Wohlstand, sie waren satt, sie wurden reich; ja, Jeschurun nahm zu und wurde fett. Ihr Wohlstand machte sie rebellisch, sie stießen Gott im Übermut zurück, ihn, der sie doch geschaffen hatte; ihr Fels und Schutz galt ihnen nichts.

16 Sie wandten andern ihre Liebe zu und kränkten ihn mit ihrem Götzendienst.

17 Sie brachten ihre Opfer dar für Götter, die keine sind und die nicht helfen können; den Vätern waren sie noch unbekannt, erst kürzlich sind sie aufgekommen.

18 Den starken Felsen, ihn, der euch gezeugt hat, den Gott, aus dem ihr allesamt geboren seid, habt ihr verraten, habt ihr ganz vergessen!

19 Das sah der Herr; er wurde zornig, weil seine Söhne, seine Töchter ihn verschmähten.

20 Und er beschloss: »Ich ziehe mich zurück und überlasse sie sich selbst; dann will ich sehn, wohin das führt! Sie sind voll Widerspruch und Starrsinn und kennen weder Dankbarkeit noch Treue.

21 Sie kränken mich mit einem Un-Gott, erbittern mich durch hohle, leere Götzen; ich kränke sie mit einem Un-Volk und strafe sie durch aufgeblasene Menschen.

22 Mein Zorn ist gegen sie entbrannt, ich schicke ihnen Feuer auf die Erde, damit es alles, was dort wächst, versengt; bis in die Totenwelt soll es sich fressen und auch den Grund der Berge unterhöhlen.

23 Ich überschütte sie mit schweren Plagen, verschieße auf sie alle meine Pfeile.

24 Dann werden sie vor Hunger sterben, durch Fieberglut und Pest zugrunde gehen. Ich lasse wilde Tiere auf sie los, das Gift der Schlangen soll sie niederstrecken!

25 Das Schwert soll wüten auf den Straßen, im Hause drinnen soll der Schreck sie töten: den jungen Mann, das junge Mädchen, den kleinsten Säugling und den Greis!

26 Fast hätte ich sie alle ausgerottet und niemand hätte mehr an sie gedacht;

27 doch will ich nicht, dass andere mein Tun missdeuten, dass ihre Feinde sich den Sieg zuschreiben. Sie würden sagen: ›Das war unser Werk!‹, statt einzusehn, dass ich, der Herr, es tat.

28-29 Denn sie sind töricht, ohne jede Einsicht; sonst müssten sie es doch erkennen und an ihr eigenes Ende denken.

30 Wie könnte einer tausend Mann verjagen, wie könnten zwei aus ihren Reihen zehntausend meines Volkes schlagen, wenn ich es nicht verlassen hätte, wenn nicht sein Gott, sein starker Fels, es in die Hand der Feinde gäbe?

31 Sogar die Feinde haben es erkannt, dass ihre Götter keine Helfer sind und sich in nichts mit mir vergleichen können, dem Helfer und Beschützer Israels.

32 Verdorben sind sie wie die Leute, die einst in Sodom und Gomorra wohnten. Sie gleichen einem Weinstock, dessen Trauben statt Süße Bitterkeit und Gift enthalten;

33 der Wein, den man aus seinen Beeren presst, ist tödlicher als Schlangengift.

34 Dies alles bleibt mir im Gedächtnis, ich werde nichts davon vergessen.

35 Ich werde bald an ihnen Rache nehmen und sie für alle Bosheit hart bestrafen. Noch kurze Zeit, dann kommt ihr Untergang, ihr Ende ist nicht aufzuhalten. «

36 Der Herr wird seinem Volk zu Hilfe kommen er wird Erbarmen haben mit den Seinen. Er sieht es ja, dass sie am Ende sind und dass die Starken wie die Schwachen fallen.

37 Dann fragt er sie: »Wo sind jetzt eure Götter, auf deren Schutz ihr euch verlassen habt?

38 Ihr brachtet ihnen reiche Opfer dar, ihr habt sie vollgestopft mit Fett und Wein. Nun sollen sie beweisen, wer sie sind, und für euch kämpfen und euch schützen!

39 Erkennt doch: Ich, nur ich bin Herr, ich ganz allein bin Gott, sonst keiner! Ich schlage Wunden und ich heile sie, ich töte und ich wecke wieder auf. Aus meiner Hand kann niemand retten.

40 Ich hebe meine Hand zum Schwur und sage: ›So gewiss ich ewig lebe:

41 Sie alle, die mich hassen und anfeinden, bekommen meinen Zorn zu spüren!‹ Ich schärfe jetzt mein Racheschwert, dann schlag ich zu und schaffe Recht.

42 Ich mache meine Pfeile ganz betrunken vom Blut der toten und gefangenen Gegner, mein Schwert wird unersättlich um sich fressen, es soll die Köpfe meiner Feinde spalten!«

43 Du, Himmel, freu dich mit dem Herrn ! Ihr Götter, werft euch vor ihm nieder! Der Herr nimmt Rache an den Feinden, weil sie die Seinen hingemordet haben. Doch seinem Volk schenkt er Vergebung und nimmt vom Land den Fluch der Schuld.

Letzte Ermahnung an das Volk

44 Zusammen mit Josua, dem Sohn Nuns, trug Mose dieses Lied dem ganzen Volk vor.

45-46 Dann sagte er zu ihnen: »Nehmt euch diese Mahnungen zu Herzen und gebt sie euren Kindern weiter, damit sie ihr Leben nach den Vorschriften dieses Gesetzes richten.

47 Das Wort des Herrn ist kein leeres Wort, es ist euer Leben! Wenn ihr ihm folgt, werdet ihr lange in dem Land leben können, das ihr jetzt in Besitz nehmt. «

Letzter Befehl Gottes an Mose

48 Am selben Tag sagte der Herr zu Mose:

49 »Geh jetzt ins Abarim-Gebirge dort drüben und steig auf den Berg Nebo, der im Land Moab gegenüber von Jericho liegt. Sieh von dort aus in das Land Kanaan hinüber, das ich dem Volk Israel zum Besitz geben werde!

50 Danach wirst du auf dem Berg sterben und im Tod mit deinen Vorfahren vereint werden, so wie schon dein Bruder Aaron vor dir gestorben ist.

51 Ihr beide dürft das Land nicht betreten, weil ihr mir an der Quelle von Meriba bei Kadesch in der Wüste Zin vor allen Israeliten ungehorsam wart und mir nicht die Gelegenheit geben wolltet, mich vor ihnen als der heilige und mächtige Gott zu erweisen.

52 Du darfst das Land, das ich dem Volk Israel gebe, aus der Ferne sehen, aber du selbst wirst nicht hineinkommen. «

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Das Lied des Mose

1 Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes.

2 Meine Lehre rinne wie der Regen, und meine Rede riesele wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut.

3 Denn ich will den Namen des Herrn preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre!

4 Er ist der Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alle seine Wege sind recht. Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er.

5 Das verkehrte und böse Geschlecht hat gesündigt wider ihn; sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder.

6 Dankst du so dem Herrn, deinem Gott, du tolles und törichtes Volk? Ist er nicht dein Vater und dein Herr? Ist’s nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat?

7 Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht. Frage deinen Vater, der wird dir’s verkünden, deine Ältesten, die werden dir’s sagen.

8 Als der Höchste den Völkern Land zuteilte und der Menschen Kinder voneinander schied, da setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels.

9 Denn des Herrn Teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe.

10 Er fand ihn in der Steppe, in der Wüste, im Geheul der Wildnis. Er umfing ihn und hatte acht auf ihn. Er behütete ihn wie seinen Augapfel.

11 Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln.

12 Der Herr allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm.

13 Er ließ ihn einherfahren über die Höhen der Erde und nährte ihn mit den Früchten des Feldes und ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus hartem Gestein,

14 Butter von den Kühen und Milch von den Schafen samt dem Fett von den Lämmern, feiste Widder und Böcke und das Beste vom Weizen und tränkte ihn mit edlem Traubenblut.

15 Als aber Jeschurun fett ward, wurde er übermütig. Er ist fett und dick und feist geworden und hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet

16 und hat ihn zur Eifersucht gereizt durch fremde Götter; durch Gräuel hat er ihn erzürnt.

17 Sie haben Geistern geopfert, die keine Gottheiten sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die vor Kurzem erst aufgekommen sind, die eure Väter nicht geehrt haben.

18 Den Fels, der dich gezeugt hat, hast du außer Acht gelassen und hast vergessen den Gott, der dich geboren hat.

19 Und als es der Herr sah, ward er zornig über seine Söhne und Töchter,

20 und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist ein verkehrtes Geschlecht, es sind untreue Kinder.

21 Sie haben mich gereizt durch einen Nicht-Gott, durch ihre Abgötterei haben sie mich erzürnt. Ich aber will sie wieder reizen durch ein Nicht-Volk, durch ein gottloses Volk will ich sie erzürnen.

22 Denn ein Feuer ist entbrannt durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Tiefe und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfesten der Berge.

23 Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile auf sie schießen.

24 Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod. Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken und der Schlangen Gift.

25 Draußen wird das Schwert ihre Kinder rauben und drinnen der Schrecken den jungen Mann wie das Mädchen, den Säugling wie den Greis.

26 Ich hätte gesagt: Es soll aus sein mit ihnen, ich will ihren Namen tilgen unter den Menschen –,

27 wenn ich nicht den Spott der Feinde gescheut hätte; ihre Widersacher hätten es nicht erkannt und gesagt: Unsere Macht ist groß, und nicht der Herr hat dies alles getan.

28 Denn Israel ist ein Volk, dem man nicht mehr raten kann, und kein Verstand wohnt in ihnen.

29 O dass sie weise wären und dies verstünden, dass sie merkten, was ihnen hernach begegnen wird!

30 Wie geht’s zu, dass einer tausend verjagt und zwei sogar zehntausend flüchtig machen? Kommt’s nicht daher, dass ihr Fels sie verkauft hat und der Herr sie dahingegeben hat?

31 Denn unserer Feinde Fels ist nicht wie unser Fels; so müssen sie selber urteilen.

32 Denn ihr Weinstock stammt von Sodoms Weinstock und von dem Weinberg Gomorras; ihre Trauben sind Gift, sie haben bittere Beeren,

33 ihr Wein ist Drachengift und verderbliches Gift der Ottern.

34 Ist dies nicht bei mir verwahrt und versiegelt in meinen Schatzkammern?

35 Die Rache ist mein, ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu.

36 Denn der Herr wird seinem Volk Recht schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird sehen, dass ihre Macht dahin ist und es aus ist mit ihnen ganz und gar.

37 Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter, ihr Fels, auf den sie trauten,

38 die das Fett ihrer Schlachtopfer essen sollten und trinken den Wein ihrer Trankopfer? Lasst sie aufstehen und euch helfen und euch schützen!

39 Sehet nun, dass ich’s allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und kann heilen, und niemand kann aus meiner Hand reißen.

40 Denn ich will meine Hand zum Himmel heben und will sagen: So wahr ich ewig lebe:

41 Wenn ich mein blitzendes Schwert schärfe und meine Hand zur Strafe greift, so will ich mich rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten.

42 Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupt der Fürsten des Feindes.

43 Preiset, ihr Heiden, sein Volk; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird an seinen Feinden Rache nehmen und entsühnen das Land seines Volks!

Moses letzte Mahnung an das Volk

44 Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn Nuns.

45 Als nun Mose das alles zu Ende geredet hatte vor ganz Israel,

46 sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, dass ihr euren Kindern befehlt, alle Worte dieses Gesetzes zu halten und zu tun.

47 Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben, und durch dies Wort werdet ihr lange leben in dem Lande, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen.

Gott bereitet Mose auf seinen Tod vor

48 Und der Herr redete mit Mose am selben Tage und sprach:

49 Geh auf das Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo, der da liegt im Lande Moab gegenüber Jericho, und schaue das Land Kanaan, das ich den Israeliten zum Eigentum geben werde.

50 Dann stirb auf dem Berge, auf den du hinaufgestiegen bist, und lass dich zu deinem Volk versammeln, wie dein Bruder Aaron starb auf dem Berge Hor und zu seinem Volk versammelt wurde;

51 denn ihr habt euch an mir versündigt unter den Israeliten bei dem Haderwasser zu Kadesch in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht heiligtet inmitten der Israeliten.

52 Denn du sollst das Land vor dir sehen, das ich den Israeliten gebe, aber du sollst nicht hineinkommen.

Videos zu 5. Mose 32,2 (EÜ, ELB, GNB, LUT)