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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
1 Ein anderer, der sich zu einer Seefahrt rüstet, auf der er wilde Wogen durchqueren wird, / ruft ein Holz an, das gebrechlicher ist als das Schiff, das ihn trägt.
2 Das Fahrzeug hat der Erwerbstrieb ersonnen, / die Meisterin Weisheit aber hat es geschaffen.
3 Deine Vorsehung, Vater, steuert es; / denn du hast auch im Meer einen Weg gebahnt / und in den Wogen einen sicheren Pfad.
4 Damit zeigst du, dass du imstande bist, aus jeder Lage zu retten, / sodass jemand auch ohne handwerkliche Fertigkeit ein Schiff besteigen kann.
5 Du willst, dass die Werke deiner Weisheit nicht ungenutzt bleiben. / Darum vertrauen Menschen ihr Leben sogar einem winzigen Holz an, / und welche die Flut auf einem Floß durchquerten, wurden gerettet.
6 So hat auch in der Urzeit beim Untergang der überheblichen Riesen / die Hoffnung der Welt sich auf ein Floß geflüchtet / und, durch deine Hand gesteuert, der Welt den Samen eines neuen Geschlechtes hinterlassen.
7 Denn Segen ruht auf dem Holz, durch das Gerechtigkeit geschieht.
8 Fluch hingegen trifft das von Händen geformte Holz und seinen Bildner, / ihn, weil er es bearbeitet hat, jenes, weil es Gott genannt wurde, obwohl es vergänglich ist.
9 Denn Gott sind in gleicher Weise der Gottlose wie seine Gottlosigkeit verhasst;
10 mit dem Bildner wird sein Werk der Strafe verfallen.
11 Darum kommt auch über die Götzenbilder der Völker das Gericht, / weil sie in Gottes Schöpfung zum Gräuel geworden sind, / zu Fallen für die Seelen der Menschen / und zur Schlinge für die Füße der Toren.
12 Das Ersinnen von Götzenbildern war Anfang der Untreue, / ihre Erfindung führte zur Sittenverderbnis.
13 Weder waren sie von Anfang an da noch werden sie ewig bleiben.
14 Durch die eitle Ruhmsucht der Menschen sind sie in die Welt gekommen, / darum ist ihnen auch ein jähes Ende zugedacht.
15 Bedrückt durch allzu frühe Trauer, ließ ein Vater / von seinem Kind, das gar schnell hinweggerafft wurde, ein Bildnis machen; so ehrte er einen toten Menschen als Gott / und führte bei seinen Untergebenen Geheimkulte und Riten ein.
16 Im Lauf der Zeit verfestigte sich der gottlose Brauch und wurde wie ein Gesetz befolgt, / die Standbilder erhielten auf Anordnung der Herrscher göttliche Verehrung.
17 Konnten die Menschen einen König nicht unmittelbar ehren, weil er weit weg wohnte, / dann bildeten sie das Aussehen des Fernen ab; sie machten von dem verehrten König ein Bildnis, das allen sichtbar war, / um dem Abwesenden wie einem Anwesenden mit Eifer zu huldigen.
18 Der Ehrgeiz des Künstlers führte zur Ausbreitung der Verehrung / auch bei denen, die den Geehrten gar nicht kannten.
19 Wohl um dem Herrscher zu gefallen, / bot er seine ganze Kunst auf, um ihn schöner darzustellen, als er war.
20 Vom Glanz des Werkes hingerissen, hielt die Menge / den, der noch kurz zuvor nur als Mensch geehrt wurde, jetzt für anbetungswürdig.
21 Dies ist dem Leben zum Verhängnis geworden: / Die Menschen haben, unter dem Druck von Unglück oder Herrschermacht, / Stein und Holz den Namen beigelegt, der mit niemand geteilt werden kann.
22 Als ob es nicht genug wäre, in der Erkenntnis Gottes zu irren, / nennen sie in dem großen Krieg, den die Unwissenheit in ihr Leben bringt, / so große Übel auch noch Frieden.
23 Sie feiern kindermörderische Einweihungsriten oder geheime Kulte / oder wilde Gelage nach fremdartigen Sitten
24 und halten weder Leben noch Ehen rein, / sondern einer tötet heimtückisch den andern oder beleidigt ihn durch Ehebruch.
25 Alles ist ein wirres Gemisch von Blut und Mord, Diebstahl und Betrug, Verdorbenheit, Untreue, Aufruhr und Meineid;
26 es herrscht Umkehrung der Werte, undankbare Vergesslichkeit, / Befleckung der Seelen, Vertauschung der Geschlechter, / Zerrüttung der Ehen, Ehebruch und Zügellosigkeit.
27 Die Verehrung der namenlosen Götzenbilder / ist aller Übel Anfang, Ursache und Höhepunkt.
28 Sie rasen im Freudentaumel, weissagen Lügen, / leben in Ungerechtigkeit oder schwören leichthin einen Meineid.
29 Im Vertrauen auf leblose Götzen / erwarten sie nicht, dass ihre Meineide ihnen schaden könnten.
30 Jedoch für beides wird sie die gerechte Strafe treffen: / dass sie falsch dachten über Gott, indem sie Götzenbilder verehrten, / und dass sie unter Missachtung der Heiligkeit des Eides hinterlistig und ungerecht schworen.
31 Es ist nie die Macht derer, bei denen sie schworen, / sondern immer das die Sünder strafende Recht, / das die Vergehen der Ungerechten verfolgt.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Gesegnetes Holz – verfluchtes Holz
1 Ein anderer möchte übers Meer fahren und muss sich den wilden Wogen aussetzen. Da ruft er ein Stück Holz um Beistand an, das zerbrechlicher ist als das Schiff, dem er sich anvertraut!
2 Das Schiff ist ersonnen worden, um damit Handel zu treiben, und die Weisheit des Schiffsbaumeisters, die du, Herr, verliehen hast, hat es fertiggestellt.
3 Deine väterliche Fürsorge aber steuert es. Denn du hast alles so eingerichtet, dass das Schiff im Meer seinen Weg findet und sicher durch die Wogen getragen wird.
4 So zeigst du, dass du aus jeder Gefahr retten kannst; sogar jemand ohne seemännische Kenntnisse darf es wagen, auf dem Schiff mitzufahren.
5 Du willst, dass die Werke deiner Weisheit nicht ungenutzt bleiben. Deshalb vertrauen Menschen ihr Leben sogar dem armseligsten Kahn an und steuern wohlbehalten auf zusammengebundenen Stämmen durch die Wogen.
6 So geschah es, als in der Urzeit die überheblich gewordenen Riesen in der Flut umkamen: Damals rettete sich die Hoffnung der Welt auf ein Floß, das von deiner Hand gelenkt wurde, und so konnte sich das Leben von Neuem auf der Erde ausbreiten.
7 Gesegnet ist das Holz, das deinem gerechten Willen dient!
8 Der Fluch aber trifft das Holz, aus dem ein Bild gefertigt wurde, und genauso den, der es gefertigt hat. Den Bildner trifft er, weil er seine Hand dafür hergab – das Bild, weil man es, obwohl aus vergänglichem Stoff, zum Gott erklärt hat.
Den Götzenbildern und denen, die sie anfertigen, droht Gottes Gericht
9 Denn der Gottesleugner ist dir genauso verhasst wie sein Machwerk
10 und beide zusammen werden der Strafe verfallen.
11 Die Götzen der Völker werden vernichtet, weil sie dir zum Abscheu mit göttlichen Ehren ausgestattet wurden, obwohl sie doch deine Geschöpfe sind. Dadurch sind sie den Menschen, die sich von ihnen verführen ließen, zum Verderben geworden.
12 Mit dem Plan, ein Götzenbild herzustellen, beginnt die Abwendung von Gott; seine Ausführung aber bringt den Tod.
13 Es gab die Götzen nicht von Anfang an und es wird sie auch nicht in alle Zukunft geben.
14 Durch menschliche Verirrung kamen sie in die Welt und ein jähes Ende wartet auf sie.
Wie aus Menschen Götter werden
15 Ein Vater, der sein Kind früh verlor, ließ ein Bild von ihm anfertigen. Er verehrte den toten Menschen wie einen Gott und ließ seine Diener vor dem Bild heilige Handlungen vollziehen.
16 Im Lauf der Zeit wurde diese Unsitte zu einem festen Brauch, man befolgte sie wie ein Gesetz.
17 Auch auf Befehl irdischer Herrscher wurden geschnitzte Bilder verehrt. Die Untertanen, die ihren König nicht vor Augen haben konnten, weil sie fern von seiner Residenz wohnten, fertigten ein Bild an, das dem verehrten Herrscher glich. So konnten sie dem fernen König ihre Aufwartung machen und ihn umschmeicheln, als wäre er persönlich anwesend.
18 Der Ehrgeiz der Künstler steigerte noch die Verehrung des fernen Herrschers bei denen, die ihn persönlich nicht kannten.
19 Weil der Künstler dem Herrscher gefallen wollte, bot er seine ganze Kunst auf, um ihn schöner darzustellen, als er tatsächlich war.
20 Die Menge aber war von der Schönheit des Bildes bezaubert und betete den, den sie eben noch als hochgestellten Menschen geehrt hatte, nun als Gott an.
21 So wurden die Menschen unversehens auf Irrwege gelockt. Teils durch Unglücksfälle, teils durch das Ansehen der Herrscher veranlasst, gaben sie Gegenständen aus Stein und Holz den Namen, der nur Einem zusteht.
Götzendienst zerrüttet das Leben der Menschen
22 Sie sind aber nicht nur im Irrtum über die wahre Gotteserkenntnis. Aufgrund dieses Irrtums leben sie in innerer und äußerer Zerrissenheit, die sie in ihrer Verblendung auch noch Harmonie und Glück nennen.
23 Sie bringen Kinderopfer dar und vollziehen geheime Riten, sie feiern wilde Gelage mit seltsamen Bräuchen.
24 Sie haben keine Achtung vor dem Menschenleben und vor der Ehe. Einer tötet hinterlistig den anderen oder fügt ihm durch ehebrecherische Beziehungen Leid zu.
25 Überall herrschen Blutdurst, Mordlust, Raub, Betrug, Korruption, Treulosigkeit, Auflehnung, Meineid,
26 Auflösung der Moral, Undank, sittliche Verwahrlosung, gleichgeschlechtlicher Verkehr, Missachtung der Ehe, Ehebruch und Ausschweifungen.
27 Die Verehrung der Götzen, deren Namen man besser gar nicht ausspricht, ist der Ursprung alles Verwerflichen und zugleich der Gipfel der Verworfenheit.
28 Ihre Verehrer werden von ekstatischem Taumel ergriffen oder erteilen trügerische Orakel oder sie leben zuchtlos und schwören bei jeder Gelegenheit Meineide.
29 Weil sie bei ihrem Schwur nur leblose Götzen anrufen, nehmen sie es mit der Wahrheit nicht so genau und meinen, sie würden ja doch nicht dafür zur Rechenschaft gezogen.
30 Aber die gerechte Strafe wird sie treffen, weil sie so verkehrt über Gott gedacht und sich an Götzen gehalten haben und weil sie die Gottesfurcht verachteten und leichtfertig Meineide schworen.
31 Auch wenn die Götzen, die sie beim Schwören als Zeugen anrufen, ihnen nichts antun können – jede böse Tat zieht unfehlbar ihre Bestrafung nach sich.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
1 Ebenso hält es einer, der eine Seefahrt unternehmen will und der durch wilde Fluten fahren muss und dabei ein Holz anfleht, das doch viel morscher ist als das Schiff, auf dem er fährt.
2 Denn der Wunsch nach Reichtum hat es ersonnen, und die Werkmeisterin Weisheit hat es gebaut.
3 Aber deine Vorsehung, Vater, steuert es hindurch; denn du gibst auch im Meer Wege und mitten in den Wellen sichere Fahrt
4 und zeigst dadurch, wie du aus aller Not zu retten vermagst, damit man ein Schiff besteigen kann, auch wenn man es nicht bauen kann.
5 Du willst aber, dass die Werke deiner Weisheit nicht wirkungslos bleiben. Deshalb vertrauen die Menschen ihr Leben auch einem ganz geringen Stück Holz an und werden sogar auf einem Floß gerettet, wenn sie durch die Meereswellen fahren.
6 Denn auch vor alters, als die hochmütigen Giganten umkamen, flüchtete die Hoffnung der ganzen Welt auf ein Floß. Sie hinterließ – von deiner Hand gelenkt – der Welt die Stammeltern für ein neues Geschlecht.
7 Gesegnet sei das Holz, durch das Gerechtigkeit geschieht.
8 Aber verflucht sei, was mit Händen geschnitzt ist, wie auch der, der es schnitzte – er, weil er’s gemacht hat, das Holz hingegen, weil es Gott genannt wurde, obwohl es doch vergänglich ist.
9 Denn Gott sind beide gleich verhasst, der Gottlose und sein gottloses Werk;
10 denn das Werk wird samt dem Meister bestraft werden.
11 Darum werden auch die Götterbilder der Heiden heimgesucht; denn sie sind in der Schöpfung Gottes zum Gräuel geworden und zur Falle für die Seelen der Menschen und zur Schlinge für die Füße der Unverständigen.
Die Herkunft der Götterbilder
12 Götterbilder zu ersinnen, ist der Anfang der Hurerei, und sie zu erfinden, richtet das Leben zugrunde.
13 Weder sind sie von Anfang an gewesen noch werden sie in Ewigkeit Bestand haben.
14 Durch eitlen Wahn der Menschen sind sie in die Welt gekommen, und darum ist ihnen auch ein schnelles Ende zugedacht.
15 Als etwa ein Vater über seinen Sohn, der ihm allzu früh genommen wurde, Leid und Schmerzen trug, ließ er ein Bild von ihm machen. Dann verehrte er den längst Verstorbenen als Gott und stiftete für seine Untergebenen geheime Feste und heilige Bräuche.
16 Danach festigte sich mit der Zeit solch gottloser Brauch und wurde wie ein Gesetz eingehalten. Auch auf Befehl von Tyrannen wurden Bilder verehrt:
17 Die Leute konnten sie nicht von Angesicht zu Angesicht verehren, weil sie zu ferne wohnten. Daher ahmten sie das entfernte Angesicht nach und fertigten ein sichtbares Bild des Königs an, den sie ehren wollten, damit sie eifrig dem Abwesenden schmeichelten, als ob er anwesend wäre.
18 Der Ehrgeiz des Künstlers aber lockte auch noch die an, die den Herrscher nicht kannten, und so verbreitete sich die Verehrung des Bildes.
19 Denn er wollte dem Herrscher gefallen und machte durch seine Kunst das Bild eher schön als ähnlich.
20 Die Menge aber, angezogen von der Anmut des Werkes, hielt jetzt den für einen Gott, der kurz zuvor nur als Mensch verehrt worden war.
21 Dies wurde zu einer Gefahr für das Leben: Durch ein Unglück getroffen oder weil sie dem Tyrannen dienen mussten, legten die Menschen den Steinen und Hölzern den Namen bei, der keinem andern gebührt.
22 Und dann, als ob es nicht genug wäre, in der Erkenntnis Gottes zu irren, nannten sie solche Übel auch noch Frieden, obwohl sie im Krieg der Unwissenheit lebten.
23 Sie töteten ihre Kinder als heiliges Opfer, kamen zu geheimen Festen zusammen oder feierten wilde Gelage nach absonderlichen Satzungen.
24 Und sie halten weder ihren Wandel noch ihre Ehen rein: Einer tötet den andern mit List oder kränkt ihn durch Ehebruch;
25 und so kommt alles zusammen: Blut und Mord, Diebstahl und Betrug, Schändung, Untreue, Streit, Meineid,
26 Verkehren der Tugend, Vergessen des Danks, Befleckung der Seelen, widernatürliche Unzucht, Zerrüttung der Ehen, Ehebruch und Ausschweifungen.
27 Denn den namenlosen Götterbildern zu dienen, das ist Anfang, Ursache und Ende alles Bösen.
28 Feiern sie ein Fest, so geraten sie in Raserei; weissagen sie, so ist’s lauter Lüge. Sie leben nicht recht und schwören leichtfertig falsche Eide.
29 Denn weil sie an leblose Götterbilder glauben, fürchten sie keinen Schaden, wenn sie falsch schwören.
30 Für beides wird gerechte Strafe über sie kommen: dafür, dass sie falsch von Gott denken und sich an Götterbilder halten, und dafür, dass sie unrecht schwören und Frömmigkeit verachten.
31 Denn nicht die Macht derer, die sie beschwören, kommt über sie, sondern immer kommt die Macht der Gerechtigkeit, die alle Sünden bestraft, über die Ungerechten und ihre Vergehen.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart