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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

GLAUBE ALS FREIHEIT VOM GESETZ (3,1–5,12)

Der unbegreifliche Rückfall der Gemeinde

1 Ihr unvernünftigen Galater! Welcher Dämon hat euch um den Verstand gebracht? Habe ich euch nicht Jesus Christus, den Gekreuzigten, in aller Deutlichkeit vor Augen gestellt?

2 Ich möchte euch nur eines fragen: Hat Gott euch seinen Geist gegeben, weil ihr das Gesetz befolgt habt oder weil ihr die Botschaft gehört und angenommen habt, dass es vor Gott auf den vertrauenden Glauben ankommt?

3 Warum begreift ihr denn nicht? Was der Geist Gottes in euch angefangen hat, das wollt ihr jetzt aus eigener Kraft zu Ende führen?

4 Ihr habt so große Dinge erlebt – war das alles vergeblich? Es kann nicht vergeblich gewesen sein!

5 Gott gibt euch seinen Geist und lässt Wunder bei euch geschehen – tut er das, weil ihr das Gesetz befolgt oder weil ihr die Botschaft vom Glauben gehört und angenommen habt?

Die Gute Nachricht gründet in der Zusage an Abraham

6 Von Abraham heißt es doch in den Heiligen Schriften: »Er vertraute Gott und glaubte seiner Zusage, und dies rechnete Gott ihm als Gerechtigkeit an. «

7 Ihr seht also, wer die echten Nachkommen Abrahams sind: Es sind die Menschen, die der Zusage Gottes glauben.

8 In den Heiligen Schriften ist auch vorausgesehen, dass Gott die nicht jüdischen Völker aufgrund des Glaubens annehmen werde. Deshalb wird dort Abraham im Voraus die Gute Nachricht verkündet: »Durch dich werden alle Völker der Erde gesegnet werden. «

9 Daraus geht hervor, dass alle, die Gott glauben und ihm vertrauen, zusammen mit dem glaubenden Abraham gesegnet werden.

Das Gesetz führt nicht zum Leben

10 Die anderen dagegen, die durch Erfüllung des Gesetzes vor Gott als gerecht bestehen wollen, leben unter einem Fluch. Denn es heißt in den Heiligen Schriften: »Fluch über jeden, der nicht alle Bestimmungen im Buch des Gesetzes genau befolgt!«

11 Es ist offenkundig: Wo das Gesetz regiert, kann niemand vor Gott als gerecht bestehen. Denn es heißt ja auch: »Wer durch Glauben vor Gott als gerecht gilt, wird leben. «

12 Beim Gesetz jedoch geht es nicht um Glauben und Vertrauen; vom Gesetz gilt: »Wer seine Vorschriften befolgt, wird dadurch leben. «

13 Christus hat uns von dem Fluch losgekauft, unter den uns das Gesetz gestellt hatte. Denn er hat an unserer Stelle den Fluch auf sich genommen. Es heißt ja in den Heiligen Schriften: »Wer am Holz hängt, ist von Gott verflucht. «

14 So sollte durch Jesus Christus der Segen, der Abraham zugesagt wurde, zu allen Völkern kommen, damit wir alle durch vertrauenden Glauben den Geist erhalten, den Gott versprochen hat.

Gottes Zusage ist älter als das Gesetz

15 Brüder und Schwestern, ich nehme einen Vergleich aus dem täglichen Leben. Wenn ein Mensch ein Testament aufgesetzt hat und es rechtsgültig geworden ist, kann niemand sonst es für ungültig erklären oder etwas hinzufügen.

16 So ist es auch mit den Zusagen, die Gott Abraham und seinem Nachkommen gemacht hat. Er sagt übrigens nicht: »und dein en Nachkommen«, als ob viele gemeint wären, sondern er sagt ausdrücklich: »dein em Nachkommen«, und er meint damit Christus.

17 Ich will damit Folgendes sagen: Das Testament, das Gott rechtskräftig ausgefertigt hat, kann nicht außer Kraft gesetzt werden durch das Gesetz, das erst 430 Jahre später erlassen wurde. Es kann die Zusage nicht aufheben.

18 Gott hat ein großartiges Erbe ausgesetzt. Wenn sein Empfang von der Befolgung des Gesetzes abhinge, dann wäre es nicht mehr ein Geschenk der freien Zusage. Gott aber hat Abraham aus reiner Gnade diese Zusage gemacht.

Die Herrschaft des Gesetzes ist befristet

19 Was für einen Sinn hat dann das Gesetz ? Es ist hinzugefügt worden, damit die Macht der Sünde in den Gesetzesübertretungen sichtbar wird. Es sollte auch nur so lange gelten, bis der Nachkomme Abrahams da wäre, an dem die Zusage in Erfüllung geht. Im Übrigen ist das Gesetz durch Engel gegeben und von einem Vermittler überbracht.

20 Es braucht aber keinen Vermittler, wenn eine einzige Person handelt; und Gott ist doch Einer.

21 Steht dann das Gesetz in Widerspruch zu den göttlichen Zusagen? Keineswegs! Es wurde ja nicht ein Gesetz erlassen, das zum Leben führen kann. Nur dann könnten die Menschen durch Erfüllung des Gesetzes vor Gott als gerecht bestehen.

22 In den Heiligen Schriften heißt es aber, dass die gesamte Menschheit in der Gewalt der Sünde ist. Was Gott zugesagt hat, sollten die Menschen geschenkt bekommen aufgrund des Glaubens, nämlich des Vertrauens auf das, was Gott durch Jesus Christus getan hat. Alle, die darauf vertrauen, sollen es bekommen.

23 Bevor uns Gott diesen Weg des Glaubens geöffnet hat, waren wir unter der Aufsicht des Gesetzes in das Gefängnis der Sünde eingeschlossen. Das sollte so lange dauern, bis Gott den vertrauenden Glauben als Weg in die Freiheit bekannt machen würde,

24 und das heißt: bis Christus kam. So lange war das Gesetz unser Aufseher; es war für uns wie der Sklave, der die Kinder mit dem Stock zur Ordnung anhält. Denn nicht durch das Gesetz, sondern einzig und allein durch vertrauenden Glauben sollten wir vor Gott als gerecht bestehen.

25 Jetzt ist der Weg des Glaubens geöffnet; darum sind wir nicht mehr unter dem Aufseher mit dem Stock.

Statt Sklaven des Gesetzes Kinder Gottes

26 Ihr alle seid jetzt mündige Söhne und Töchter Gottes – durch den Glauben und weil ihr in engster Gemeinschaft mit Jesus Christus verbunden seid.

27 Denn als ihr in der Taufe Christus übereignet wurdet, habt ihr Christus angezogen wie ein Gewand.

28 Es hat darum auch nichts mehr zu sagen, ob ein Mensch Jude ist oder Nichtjude, ob im Sklavenstand oder frei, ob Mann oder Frau. Durch eure Verbindung mit Jesus Christus seid ihr alle zu einem Menschen geworden.

29 Wenn ihr aber zu Christus gehört, seid ihr auch Abrahams Nachkommen und bekommt das Erbe, das Gott Abraham versprochen hat.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Die Gerechtigkeit aus Glauben

1 O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch bezaubert, denen doch Jesus Christus vor die Augen gemalt war als der Gekreuzigte?

2 Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben ?

3 Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr’s denn nun im Fleisch vollenden?

4 Habt ihr denn so vieles vergeblich erfahren? Wenn es denn vergeblich war!

5 Der euch nun den Geist darreicht und wirkt solche Taten unter euch, tut er’s durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben?

6 So hat doch »Abraham Gott geglaubt, und es wurde ihm gerechnet zur Gerechtigkeit« (1. Mose 15,6).

7 Erkennt also: Die aus dem Glauben sind, das sind Abrahams Kinder.

8 Die Schrift aber hat zuvor gesehen, dass Gott die Heiden durch den Glauben gerecht macht. Darum hat sie Abraham zuvor verkündigt (1. Mose 12,3) : »In dir sollen alle Heiden gesegnet werden. «

9 So werden nun die, die aus dem Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham.

10 Denn die aus des Gesetzes Werken leben, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben (5. Mose 27,26) : »Verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei alledem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, dass er’s tue!«

11 Dass aber durchs Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben« (Habakuk 2,4).

12 Das Gesetz aber ist nicht »aus Glauben«, sondern: »der Mensch, der es tut, wird dadurch leben« (3. Mose 18,5).

13 Christus aber hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns – denn es steht geschrieben (5. Mose 21,23) : »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt« –,

14 auf dass der Segen Abrahams zu den Heiden komme durch Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben.

15 Brüder und Schwestern, ich will nach menschlicher Weise reden: Man hebt doch das Testament eines Menschen nicht auf, wenn es bestätigt ist, noch setzt man etwas hinzu.

16 Nun sind die Verheißungen Abraham zugesagt und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: »und den Nachkommen«, als wären viele gemeint, sondern es gilt einem: »und deinem Nachkommen« (1. Mose 22,18) , welcher ist Christus.

17 Ich meine aber dies: Das Testament, das von Gott zuvor bestätigt worden ist, wird nicht aufgehoben durch das Gesetz, das vierhundertdreißig Jahre danach gegeben wurde, sodass die Verheißung zurückgenommen würde.

18 Denn wenn das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht durch Verheißung gegeben; Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt.

Der Sinn des Gesetzes

19 Was soll dann das Gesetz? Es wurde hinzugefügt um der Übertretungen willen, bis der Nachkomme käme, dem die Verheißung gilt; verordnet wurde es von Engeln durch die Hand eines Mittlers.

20 Ein Mittler aber ist nicht Mittler eines Einzigen, Gott aber ist Einer.

21 Wie? Ist dann das Gesetz gegen Gottes Verheißungen? Das sei ferne! Denn nur, wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das lebendig machen könnte, käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz.

22 Aber die Schrift hat alles eingeschlossen unter die Sünde, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus gegeben würde denen, die glauben.

23 Ehe aber der Glaube kam, waren wir unter dem Gesetz verwahrt und eingeschlossen, bis der Glaube offenbart werden sollte.

24 So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden.

Befreiung zur Gotteskindschaft

25 Da nun der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister.

26 Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.

27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.

28 Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.

29 Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Verheißung Erben.

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